32. Chapter: ~Memories~

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SEHUN POV

Als Y/n zusammen mit mir zum Höhepunkt gekommen war, spürte ich wie sich ihr gesamt Körper entspannte. Ich entzog mich aus ihr und ließ mich neben sie fallen. Direkt betrachtete ich ihr Gesicht und sah, das ihre Augen geschlossen waren. Vorsichtig legte ich eine Hand auf ihre Schulter und sagte ihren Namen. Als sie darauf nicht reagierte, schüttelte ich sie leicht und rief immer wieder ihren Namen, doch auch darauf kam keine Antwort. Sogar als ich begann, sie stärker zu schütteln und mit meinem Handrücken leicht gegen ihre Wange zu schlagen, blieb sie regungslos liegen. Leicht panisch fühlte ich ihren Puls und atmete erleichtert auf, als ich diesen spürte.

Für wenige Minuten betrachtete ich schweigend das wunderschöne Mädchen neben mir. Während ich überlegte, was passiert sein könnte, stand ich auf und zog erst mir, dann Y/n Klamotten an. Ich selbst zog mir Unterwäsche, eine Jogginghose und ein Shirt über, während ich ihr Unterwäsche und ebenfalls ein Shirt von mir anzog, was ihr viel zu groß war und bis zu ihren Knien reichte. Danach legte ich sie vorsichtig hin und deckte sie zu, bevor ich aus dem Zimmer ging um Kai ausfindig zu machen.

Nach 10 Minuten Suche, fand ich ihn in seinem Büro, wo er irgendwelchen Papierkram erledigte und zu mir aufsah, als ich den Raum betrat. >Hey Sehun, alles gut?< Fragte er und ich schüttelte leicht den Kopf und schloss die Tür.

Kai sah mich abwartend an und ich sagte. >Y/n hat sich an alles erinnert und ist in Ohnmacht gefallen.< Kai's Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig von fragend zurück geschockt. >Was? Fuck!< Fluchte er und fuhr sich frustriert durch seine Haare. >Wie ist das passiert?< Fragte er und sah mich eindringlich an. Ich erzählte ihm, wie wir von unserem Date zurück kamen und sie sich plötzlich, während wir Sex hatten, erinnerte und am Schluss bewusstlos neben mir lag.

Ich hörte Kai frustriert seufzen und sah ihn entschuldigend an. >Tut mir leid, ich wusste nicht-.< >Es ist nicht deine Schuld. Es war klar, dass sie sich früher oder später erinnern wird, wenn BTS ihr ständig über den Weg läuft.< Unterbrach er mich. >Und was machen wir jetzt?< Fragte ich. >Naja.. Jetzt wo sie sich erinnert, wird sie, verständlicher Weise, wieder weg wollen. Ich hab sie in dieser Zeit zwar wirklich sehr ins Herz geschlossen und es war schön sie so glücklich zu sehen, aber jetzt müssen wir wieder unserem eigentlichem Ziel nachgehen.< Erklärte Kai traurig und irgendwie hörte es sich an, als wollte er eigentlich etwas anderes sagen. Aber ich ging nicht weiter darauf ein. >Du willst sie nochmal misshandeln?< Fragte ich stattdessen und zog eine Augenbraue hoch. Er seufzte und sagte. >Mir wäre es auch lieber, wenn sie sich nicht erinnert hätte, aber so.. Jetzt können wir sie entweder für immer bei uns festhalten oder wir benutzen sie ein letztes Mal um Namjoon zum aufgeben zu zwingen. Ich bin mir sicher das Jungkook und V sich das nicht mehr lange mit ansehen, und Namjoon überreden werden aufzugeben, wenn wir ihnen sagen das sie sich erinnert und wir sie wieder verletzen.< Ich seufzte. >Und wenn wir nur so tun würden, als hätten wir sie wieder verletzt? Wir könnten doch alte Bilder schicken.< Versuchte ich eine Lösung zu finden. Ich wollte nicht, dass mein Mädchen nochmal so sehr leiden muss. >Ich denke nicht das es funktioniert. Immerhin ist Namjoon nicht dumm. Er wird das sicher erkennen.< Erklärte er frustriert. Wieder seufzte ich und setzte zum reden an, doch blieb still, da ich nichts mehr dazu sagen konnte.

>Ich werde jetzt erstmal Namjoon kontaktieren. Sag am besten den anderen bescheid, das Y/n sich erinnert.< Unterbrach Kai die entstandene Stille und erntete ein Nicken von mir bevor ich den Raum verließ.

Y/N POV

>....Y/n?< Hörte ich eine bekannte Stimme und spürte eine Hand auf meiner Schulter. Langsam versuchte ich zu realisieren wo ich war und was genau passiert ist, als ich meine Augen öffnete. Es dauerte eine Weile bis ich mich an die letzte Nacht und an alles erinnerte und sofort panisch zurück wich. Angsterfüllt und schwer atmend sah ich in die Augen des Jungen vor mir, welcher mindestens genauso geschockt aussah wie ich. Wenige Sekunden später realisierte ich, dass es sich bei dem Größeren um Chanyeol handelte und entspannte mich ein wenig. >Alles okay?< Fragte er vorsichtig und leicht verwirrt. Langsam schüttelte ich meinen Kopf und Chanyeol fragte was los ist. >I-ich.. S-Sehun.. Wir-<

>Ey, Chanyeol! Wo bleibst du denn?< Fragte ein aufgebrachter Baekhyun, der wie angewurzelt stehen blieb und mich besorgt ansah als er das Zimmer betrat. Langsam kam er auf mich zu, doch ich wich so weit es ging zurück und begann zu weinen, als er mich in eine Umarmung ziehen wollte. >Nein! Bitte! L-lass mich!< Rief ich unter Tränen und drückte ihn weg.

>Ich glaube sie hat gestern ihre Erinnerung zurück bekommen. Das würde die seltsamen Geräusche erklären.< Erklärte Chanyeol und sah mich bemitleidend an. >Oh..< Antwortete Baekhyun nur und sah mich ebenfalls mit Mitleid in den Augen an. Er hob seine Hände hoch um mir zu signalisieren, das er mir nichts tut. Zögernd entspannte ich mich wieder ein wenig und hörte auf mit weinen. Allerdings sah ich die beiden Jungs noch immer ängstlich an. >Ich denke ich gehe mal zu den anderen und sag bescheid. Dir vertraut sie mehr als mir, was ich auch verstehen kann.< Sagte Baekhyun betrübt und sah mich am ende traurig an. Danach verschwand er aus dem Zimmer.

>Warum?< Fragte ich Chanyeol, nachdem sein Freund den Raum verlassen hatte. Dieser sah mich nur fragend an. >Warum hast du mir nichts gesagt?< Erläuterte ich meinen Wortfetzen und seine Verwirrung löste sich auf. Er seufzte und setzte sich neben mich auf die Bettkante, bevor er zum reden ansetzte. >Ich-. Es war Kai's Idee. Und ich wusste das er sich durchsetzen wird, egal was ich sage. Außerdem war das die einzige Chance dir Leid zu ersparen. Ich wollte nicht, dass es so weitergeht wie vor dem Unfall und du leiden musst.< Erklärte er.

>A-Aber mein Bruder u-und die anderen hat es zerstört. Ich hätte lieber weiter gelitten, als sie leiden zu sehen!< Schluchzte ich und spürte Chanyeol's starke Arme, die sich um meinen zierlichen und zerbrechlichen Körper legten. >Es tut mir leid.< Entschuldigte sich der Junge, in dessen Armen ich lag. >I-ist schon okay..< Flüsterte ich kaum hörbar. Plötzlich riss ich geschockt die Augen auf, als mir etwas in den Sinn kam. >A-Aber was passiert jetzt mit mir? Wird K-Kai mich wieder s-so behandeln?< Fragte ich mit zitternder Stimme und sah Chanyeol mit glasigen Augen an. >Ich denke nicht. Denn, ob du es glaubst oder nicht, Kai hat sich verändert. Ich denke ihm ist klar geworden, das du ihm etwas bedeutest. Ihr wart so offen miteinander und es hat ihn positiv verändert.< Versuchte Chanyeol mich zu beruhigen. >Ich soll Kai etwas bedeuten? Sicher nicht.< Hauchte ich kraftlos, während ich immer noch in Chanyeol's Armen lag.

>Doch Y/n. Du bist ihm nicht egal. Du hast ihn an jemanden erinnert, der ihm wichtig war. Er würde es nie zugeben, aber dieses Mädchen, seine Halbschwester, war ihm wichtiger als sein Leben. Aber plötzlich verschwand sie, kam nach der Arbeit nicht nach Hause. Tage später hat man sie tot aufgefunden und auch die Todesursache fand die Polizei heraus. Sie wurde, vermutlich, von der, zu der Zeit, tätigen Gang, brutal ermordet. Seit dem hat sich Kai so negativ verändert, hat selbst angefangen zu töten und ist kalt gegenüber allen, außer uns, geworden. Man hat die Mörder seiner Halbschwester nie gefunden, doch vermutete man, es wäre diese eine Gruppe, ca. 7 Jungs. Es gab weitere Ähnlichkeiten zu Namjoon und den Anderen und Kai hat mit der Zeit einfach angefangen zu glauben, sie wären schuld am Tod seiner Halbschwester.< Gespannt hörte ich Chanyeol zu und langsam verstand ich ein wenig warum Kai so war. >Aber natürlich waren sie nie schuld an ihrem Tod. Die Gruppe hat danach Korea verlassen, da sie Angst hatten gefasst zu werden. Er wollte nur jemandem die Schuld geben können, um sich zu rächen. Seit dem Tod von Yeri, so hieß sie, ist Kai so emotionslos und abweisend. Aber als er dich, nach dem Unfall, ohne Angst und Trauer erlebt hat, hat er sich wieder verändert. Er hat wieder ehrlich gelächelt und gelacht. Ich hätte dir auch schon eher zu deinen Erinnerungen helfen können, als ich wusste er hat sich geändert, aber ich wollte ihn weiter so glücklich sehen. Er ist für mich wie ein Bruder und ich hatte gehofft das er dadurch für immer aufhören würde kriminell zu sein.<

Innocent Victim [BTSxReader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt