45. Chapter: ~Shower~

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Y/N POV

Schmerzen ließen mich aus meinem unruhigen Schlaf erwachen. Einer dieser stechenden Schmerzen zog sich über meinen Bauch und als ich mich aufsetzten wollte, um nachzusehen was das war, viel ich vor Schmerz direkt wieder zurück. Plötzlich viel mir ein, was passiert war und ich sah mich panisch um.

Sehun schien gerade nicht da zu sein.

Erleichtert atmete ich aus, doch mein Atem stockte, als ich hörte wie sich die Tür öffnete. Wie erstarrt blieb ich in meiner Position und starrte angsterfüllt zur Tür, in der Sehun mit einem Tablett stand. >Guten Morgen Baby. Ich hab dir Frühstück gemacht.< Sagte er freundlich und setzte das Tablett neben mir auf den Tisch, nachdem er zu mir gelaufen war. Die ganze Zeit hatte ich mich nicht bewegt und meine Augen waren immer noch auf die Tür gerichtet, obwohl der Junge bereits nicht mehr da stand. >Y/n? Alles okay.< Fragte er und setzte sich neben mich. Seine Hand legte er auf meine, was mich aus meiner Starre holte. >Fass mich nicht an!< Schrie ich panisch und zuckte zurück. >Baby.. Es tut mir leid. Aber du wolltest nicht auf mich hören.< Entschuldigte sich der Junge neben mir, mehr oder weniger. >Und jetzt iss was, dann geht es dir besser.< Fuhr er fort und reichte mir das Essen.

Ich hatte aus der letzten Nacht gelernt, mich nicht mehr zu wehren. Es bringt nichts und macht alles nur noch schlimmer. Also nahm ich das Tablett und betrachtete die Schüssel mit Müsli und Joghurt, bevor ich anfing zu essen. Sehun beobachtete mich dabei zufrieden lächelnd.

Als ich fertig war, gab er mir eine Tablette gegen die Schmerzen und brachte das Tablett weg. Nach einer halben Stunde, wirkte auch die Tablette und ich konnte aufstehen. Ich ging ins Bad und ging duschen, zog mich an und ging dann runter zu Sehun. Er meinte, dass ich runter kommen soll wenn ich fertig bin, also tat ich was er sagte. Der Größere saß auf dem Sofa und zeigte mir, ich soll zu ihm kommen, also setzte ich mich neben ihn und er zog mich an sich heran. Ich hatte beschlossen einfach alles zuzulassen, da mir die letzte Nacht gezeigt hatte, dass ich es nicht verhindern konnte.

Wir saßen den ganzen Tag nur auf dem Sofa und machten einen Film Marathon. Zum Mittag hatte er nur Kimchi mit Reis gemacht und Abends wollte er mit mir zusammen Bulgogi kochen, was wir dann auch machten. Und als ich dachte, ich hätte den Tag gut überlebt, begann Sehun, als ich duschen wollte, mich zu küssen. >Wo willst du hin Süße?< Fragte er als er sich löste. >Duschen.< Antwortete ich knapp. Er grinste und sagte. >Lass uns zusammen duschen, Babygirl.< Widerwillig nickte ich nur leicht und schon zog er mich ins Bad.

Unter der Dusche begann er wieder mich zu küssen und ich denke, dass ihr wisst wohin das führte.

Als ich ihn zum kommen gebracht hatte, sagte er zufrieden. >Siehst du? So ist es viel angenehmer für uns beide.< Ich nickte nur abwesend, versuchte meinen Tränen zu unterdrücken. Da bis jetzt das Wasser noch lief, sah Sehun nicht das ich weinte. Ich wollte nicht das er wieder mit 'Alles ist gut' ankommt.

Denn nichts war gut, rein gar nichts.

Als wir uns beide wieder angezogen hatten, hob Sehun mich hoch und trug mich zu unserem Bett. Dort legte er mich vorsichtig ab und kuschelte sich an mich. So schlief er schnell ein. Ich weinte mich in den Schlaf.

TIME SKIP [1 Woche später]

Seit einer Woche bin ich in dieser Hölle. Sehun hat mich jeden Tag vergewaltigt. Ich hab es immer über mich ergehen lassen und mittlerweile fühle ich weder Hass noch Schmerz. Ich fühle mich einfach nur leer. Fast jeden Tag habe ich mich selbst verletzt, mit einer Schere, die ich in einem Schrank fand. Aber nicht einmal da, habe ich Schmerz gefühlt. Es tat nicht weh, aber ich habe geweint. Nicht weil es weh tat, sondern weil ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte und auch nicht wollte. Die Selbstverletzung zeigte mir, das ich noch lebte. Es zeigte mir das ich noch immer am leben war, obwohl ich mich leer und tot gefühlt hatte. Egal was Sehun zu mir sagte oder was er tat, ich nickte nur stumm oder sagte wenige Wörter. Er schien es zwar zu merken und sprach mich auch mehrmals an, ob alles okay ist, aber wieder nickte ich jedes mal nur und fügte manchmal ein leises 'ja' hinzu. Ich hatte schon ab dem zweiten Tag kaum noch Hoffnung, dass Tae oder die Anderen mich hier finden und meine Kraft hatte mich ebenfalls verlassen. Aber seit 4 Tagen, gab ich die Hoffnung komplett auf. Wie sollten sie mich auch finden? Wir sind in einer Hütte mitten im Wald. Hier findet uns keiner. Ich hatte sogar versucht mich auf ihn einzulassen und die Situation einfach zu akzeptieren. Aber es ging einfach nicht und fühlte sich falsch an. Die Angst vor ihm war da, auch wenn ich nahezu nichts mehr fühlte.

Keine Freude, keine Trauer.

Nichts.

Abgesehen davon, das Sehun mich jeden Tag vergewaltigt hatte, hatten wir entweder Filme angesehen, zusammen gekocht, irgendwelche Brettspiele gespielt oder ich lag im Bett und las Bücher, die Sehun mir gegeben hatte. Sonst taten wir nicht viel, außer Nachts manchmal im Wald spazieren zu gehen und auf einer kleinen Lichtung die Sterne anzusehen und dabei draußen zu Essen.

Gerade lagen wir zusammen im Bett. Es war 10 Uhr am Morgen und wir beide waren gerade erst aufgewacht. >Guten Morgen Baby.< Hauchte Sehun. >Morgen.< Sagte ich knapp. >Ich muss heute mal raus und neue Lebensmittel einkaufen. Bleibst du hier?< Ich nickte nur als Antwort auf seine Frage. >Okay.< Sagte er und küsste mich kurz, bevor er sich anzog.

Als er fertig war schnappte er sich noch einen Mundschutz und eine schwarze Cap und verließ in einem ebenfalls schwarzen Kapuzen Hoodie und schwarzer Cargo Hose das Haus. Ich hörte wie er die Tür abschloss. >Tzz. Als ob ich weglaufen würde. Ich weiß ja nicht mal wo wir sind.< Murmelte ich zu mir selbst und holte mir einen Hoodie aus dem Schrank. Ich zog diesen an und legte mich mit einer weichen Decke auf das Sofa. Die Zeit, und der ich alleine war, verbrachte ich damit, einen Film zu schauen und darauf zu warten, das Sehun wieder kam. 

Innocent Victim [BTSxReader]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt