Kap. 35

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   Ich zog die Bremse. Aber für Jimin oder für Soobin?

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   Das Motorrad wurde langsamer. Ein paar Meter weiter kam ich zum Halt.
   »Ayumi, geht's dir gut?«
Meine Hände zitterten.
   »Ich denke schon.«
   »Du zitterst. Steig vom Motorrad. Ich fahr uns.«
   »Nein. Passt. Ich kann weiter fahren.«
   »Bist du verrückt? Du bist gerade beinahe dem Tod entkommen und willst weiter fahren?«
Vielleicht war es doch keine so gute Idee. Mein Herz schlug bis zum Anschlag und mir war absolut heiß.
   »Ok...« Es war besser auf ihn zu hören. Wir stellten das Motorrad im nächsten Dorf bei Seite und fuhren mit seinem los.

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   Der Platz fürs Picknick war fast so schön wie in meinem Traum.
   Ich war beim Picknick nicht wirklich anwesend. Mir ging das nicht aus dem Kopf. Wie konnte ich die Straße aus den Augen verlieren? Ich wäre heute beinahe gestorben.
   Soobin merkte was los war und versuchte mich aufzubauen, aber ohne Erfolg. Ich wollte nur noch in mein Bett.
   Als die Sonne begann unter zu gehen, packten wir unsere Sachen und fuhren zu meiner Maschine, auch wenn er mir angeboten hat mich nach Hause zu fahren. Ich hatte den Schock von vorhin verkraftet und war bereit mein Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen.

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   Es waren drei Wochen nach dem Unfall vergangen. Es ließ mich immer noch nicht los. Sind das solche Momente, die das Leben prägen? Nach denen du ein ganz anderer Mensch bist? Wahrscheinlich.
   Ich trainierte jeden Tag mit Kookie und fuhr den Parkour mit RM. Sowas durfte mir einfach nicht noch einmal passieren.
Was Jimin und diese TXT angeht. Absolut keine Ahnung. Ich hatte das Gefühl er wäre nicht mehr so beschäftigt gewesen wie vorher. Ich versuchte ihm immer aus dem Weg zu gehen. Irgendwann begegnete ich ihm jedoch auf dem Flur zu meinem Zimmer. Ich schaute ihn nicht an und versuchte ihn zu ignorieren. Reflexartig senkte ich meinen Kopf und lief eher gebückt als gerade. Ich muss jämmerlich ausgesehen haben.
   Er hingegen lief gerade und streckte seine Brust raus. Auch wenn er klein war, machte ihn das überlegen. Er war so selbstbewusst. Seine Tattoos und die Muskeln... Seine zerwuschelten Haare und diese Lippen ließen mich dahin schmelzen. Er war so sexy. Sein Duft umgab meine Nase. So männlich. Ich wollte diesen Körper.
   Ich spürte seine Augen auf mir. Jimin stoppte. Ich lief weiter. Er drehte sich um und tat es mir gleich.
   In diesen drei Wochen verbrachte ich gelegentlich Zeit mit Soobin, aber nicht mehr so viel wie früher. Ich wollte mich etwas abschotten, aber von jedem. Die einzigen mit denen ich mehr redete als mit den anderen waren RM und Kookie.
   Überraschenderweise hatten Moonie und ich den selben Musikgeschmack. Wir redeten auch bisschen übers Leben. Wer hätte gedacht er wäre eine tiefgründige Person?
   Irgendwie hatte es auch den Anschein, die Welt würde sich plötzlich schneller drehen. Inzwischen waren wir schon im November angekommen. Das Jahr neigte sich also dem Ende zu, genauso wie die mir noch unscheinbare Fete mit TXT.
   Kommen wir also zurück ins hier und jetzt. Jimin war wieder auf einer Geschäftsreise und kam gerade wieder. Als ich morgens aufwachte konnte ich weder Kookie noch RM finden, geschweige denn den Rest von BTS. Das HQ war fast leer. Ein paar wenige saßen beim Frühstück, da ich aber niemanden kannte, außer natürlich die Schlampe Daniel, nahm ich mein Essen und ging auf mein Zimmer.
   Mir war sterbens langweilig... Da ich also nichts zu tun hatte, wollte ich meiner alten Knastbitch einen Besuch abstatten.
   Unten im Keller lag das Meth Labor oder wie BTS es nennt: Der Schlüssel zum ewigen Reichtum. Als ich die Tür öffnete kroch mir der Geruch von allen möglichen Drogen in die Nase und auch der stechende Geruch von Schweiß.
   Zu meiner Überraschung sah ich nur Daniel und die Nutte, der ich damals die Nase ein bisschen gebrochen hatte.
   »Schaumal wer ihren Weg hier her gefunden hat.« Wie ich ihre abwertende Stimme vermisst hab... Meine Fresse was eine Schlampe.
   »Hey du Bitch! Wegen dir wurde mir der Lohn gekürzt!« Die zwei Silikontitten mit Mund zeigten mit ihrem Finger auf mich.
   »Ach echt? Zu schade nur, dass es mich nicht interessiert.« Ich packte ein höhnisches Lachen aus.
   »Du blöde Fotze! Das wirst du mir büßen!" Ihr Gesicht wurde rot.
   »Oh das denke ich nicht. Ich bin immer noch Parks Liebling und ich denke nicht, dass du dem was tun solltest.« Daniels und Nuris Augen weiteten sich.
   »Richtig. Und ich würde meinen Liebling jetzt gerne in meinem Büro sprechen.« Scheiße. Jimin stand direkt hinter mir. Ich drehte mich um und sah ihm in seine dunkelbraunen Augen.
   »Bitte. Nach dir.« Er zwang ein Lächeln und hielt mir die Tür auf.
   »Sehr gut. Jetzt bekommst du was du verdienst du dreckige Bitch.« Jetzt reicht's. Sie will es nicht anders. Ich drehte mich um und rannte zur Treppe. Jimin wusste was ich vor hatte und hielt mich sanft an meiner Taille zurück.
   »Halt dein Maul du biologisch nicht mehr abbaubares Stück Scheiße!«
   »Doll, es reicht.«
   »Lass mich los Jiminie.« Ich wusste nicht warum ich ihn so nannte, aber ich spürte ein sanftes Lächeln seinerseits.
   »HA schau nur Daniel! Dieses Tier muss sogar zurückgehalten werden!« Sie lachte höhnisch. Ich werde ihr so die Fresse polieren.

»Haben dir deine Eltern denn keine Manieren beigebracht?! Oh ja richtig! DU HATTEST JA KEINE ELTERN! HAHAHA«
   ›Das wars. Sie hat sich gerade ihr eigenes Grab geschaufelt.‹
Mir wurde rot vor Augen und ich musste meine Wut ablassen, aber nicht an einem Boxsack.
   Ich riss mich von Jimins Armen los und rannte die Treppe runter, dicht gefolgt von ihm.
   »Doll!«
   »NIEMAND WIRD DICH JEMALS LIEBEN HAHAHAHAHA VOR ALLEM NICHT JIMIN!«
   Ich versetzte ihr einen Schlag mit meiner rechten Faust. Dank Kookie wusste ich jetzt ja wie ich meine Aggressivität für mich nutzen konnte. Nuri viel zu Boden. Daniel versuchte ihr zu helfen und mich alleine zu überwältigen. Mit einem lässigen Roundhouse kick lag auch sie wenig später auf dem kalten harten Boden. Die andere Schlampe war inzwischen aufgestanden und zog mich an den Haaren runter. Ihre Magengrube musste dafür hinhalten.
   »WARUM STEHST DU DA NUR SO RUM?! HILF NURI!« Daniel schrie Jimin vorwurfsvoll an. Er stand nur daneben und schaute mir zu.
   »Ich bin immer noch dein Boss und du redest nicht in diesem Ton mit mir klar?! Außerdem soll die Nutte ihr Maul einfach nicht so weit aufreißen, wenn sie nicht gewillt ist die Konsequenzen zu tragen.«
   Nuri richtete sich wieder auf und holte mit ihrer zitternden und schwachen Hand zum Schlag aus. Ihre Faust hielt ich leicht in meiner fest und drehte ihren ganzen Arm um. Sie lag wieder am Boden. Ich zog sie am Kragen hoch.
   »Du wirst nie wieder in diesem Ton mit mir reden. Du wirst mich nie wieder so ehrlos behandeln. Sonst war das hier nur ein Vorgeschmack von dem was dich dann erwarten wird. Hast du das verstanden?« Sie blutete und ihre Augen waren voller Furcht.
   »Ja, hab ich.« Winselte sie.
   »Gut.« Ich ließ sie zurück auf den Boden fallen und lief die Treppen hoch. Jimin folgte mir ohne ein Wort zu sagen.
Als er die Tür hinter sich schloss hielt er mich sanft am Handgelenk zurück und zog mich zu sich.
   »Das gerade war verdammt sexy.« Er sah mich mit lustvollen Augen an und kam meinem Gesicht immer näher.
   »Ehm... Findest du?« Das war ja irgendwie schon komisch, aber bei Jimin durchaus denkbar. Er presste mich leicht an die Wand.
   »Ja höllisch sexy. Ich hab dich so vermisst. Wie wäre es wenn wir das in mein Zimmer verlegen würden?«
   »Wenn du diesmal sanfter zu mir bist.«
   »Versprochen Baby Doll.«

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Annyeong!
You know what's going down in the next chapter xD

~Lia

Call me Daddy😈© | Jimin FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt