Kapitel 10: Waiting for the end

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~Livs Sicht~

Eingeschüchtert schaute ich die Oktolinggruppe vor mir an. Alle hatten ihre Waffen auf mich gerichtet. War das nun mein Ende? Dabei wollte ich doch nur nach Elina suchen. "Na los, worauf wartet ihr?", fragte ich emotionslos. Hier still zu sitzen und stillschweigend auf sein Ende zu warten machte mich wahnsinnig.

Die Oktolinge schauten sich irritiert an. Vermutlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass ich aufgebe. Ein Inkling, der aufgibt, nein, damit hatten sie nicht gerechnet. Ehrlich gesagt hätte ich selbst nie damit gerechnet, aufzugeben.

Ein weiteres Mal fragte ich sie: "Worauf wartet ihr?" Keine Regung von den Oktolingen. "Na? Habt ihr etwa Angst, jemanden zu töten? Habt ihr vielleicht sogar Mitleid?"

Einem Oktoling schien meine Provokation nicht geschmeckt zu haben, denn sie erhob ihre Waffe erneut und legte ihren Finger auf den Auslöser. Ich zwang mir ein Lächeln auf. Wenn ich schon sterben muss, dann lächelnd.

"Nein! Lasst sie in Ruhe! Geht weg!", schrie eine Stimme verzweifelt. Ich schloss meine Augen. Lebend werde ich hier eh nicht mehr rauskommen. Mein Körper fing an, zu zittern. Tat es weh, zu sterben?

"Liv!" Ich reagierte nicht darauf. Ich wollte sie nicht sehen. Nicht vor meinem Tod. Ich wollte nicht daran erinnert werden, dass ich für immer von der wichtigsten Person in meinem Leben getrennt werde. Meiner Zwillingsschwester Elina.

Als ich jedoch Schüsse und darauffolgende Schreie hörte, riss ich die Augen auf. Und da sah ich sie, Elina. Komplett bedeckt von lila Tinte. Sie bewegte sich nicht und gab keinerlei Laute von sich. Das einzige, was mir verriet, dass sie lebte, war ihr Brustkorb, welcher sich leicht auf und ab bewegte.

Schreiend schnappte ich mir meine Waffe und schoss auf die Oktolinge. Der erste lag reglos am Boden, die nächsten folgten, bis nir noch einer übrig blieb. Es war der, der meine Schwester angegriffen hatte.

Mit einem hasserfüllten Blick richtete ich meine Waffe auf sie. Dann fing ich an, zu schießen. Völlig außer Atem beobachtete ich, wie auch dieser Oktoling reglos auf dem Boden lag.

Schnell lief ich zu Elina und rüttelte sie leicht an ihren Schultern. "Elina? Schwesterherz?" Keine Reaktion. "E-Elina?" Meine Stimme wurde zittriger, die Tränen in meinen Augen mehr. Sie ist doch nicht? Nein, das konnte nicht sein, Elina ist stark! So leicht würde sie niemals sterben! "Elina!", schrie ich voller Verzweiflung, doch egal was ich machte, es war hoffnungslos.

Kraftlos ließ ich mich neben sie fallen. Warum nur? Warum nur kamen wir auf die Idee, hier zur Schule zu gehen? Warum wiegten wir uns in falsche Sicherheit? Warum haben wir so zielstrebig trainiert, wenn wir schon wussten, dass wir auf unser Ende warten?

Als weitere Oktolinge zu uns kamen, schloss ich die Augen. Ich habe keinen Grund mehr, zu kämpfen. Alles, was ich jetzt noch will, ist wieder bei Elina sein zu können.

~Und hier sind wir am Ende der Geschichte angekommen. Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Nachher werde ich zudem noch einen Epilog veröffentlichen~

Waiting for the end (Splatoon)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt