Kapitel 8: Abschied

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~Livs Sicht~

Eine Woche ist es her, seit ich mit Elina, Luan und Isalie in Inkopolis Square war. Seitdem war nichts mehr passiert.

Gelangweilt starrte ich die Zimmerdecke an. Ich sollte mir eine Auszeit gönnen, meinte Frau Firefin. Argh, sie verstanden das alle nicht!

Frustriert schleuderte ich mein eines Kissen gegen die Wand. Ich wusste doch, was ich gesehen habe!

Langsam stand ich auf und lief zum Fenster. Vielleicht beruhigte mich der Anblick der Natur.

Mein Blick fiel auf die Bäume, die unzähligen Blumen auf der Wiese und das riesige Gebirge, welches sich vor dem Schulgebäude erstreckte. Alles sah so friedlich aus. Kaum vorzustellen, dass wir uns hier auf den Kampf vorbereiteten.

Ich öffnete das Fenster und beobachtete die Wolken, die an mir vorbeizogen. Plötzlich sah ich jedoch etwas komisches am Himmel. Es sah aus, wie ein UFO!

So schnell ich konnte, griff ich nach meinem Handy und rannte wieder zum Fenster. Diesmal werden sie mir glauben müssen!

Mithilfe der Handykamera suchte ich nach dem UFO. Links, rechts, oben und unten, doch ich fand es nicht. "Verdammt!", fluchte ich vor mir her. Wie sollte ich denn so die anderen vom Gegenteil überzeugen?

Hilflos ließ ich mich in mein Bett fallen. Das hatte alles keinen Sinn. Sie würden mir eh nicht glauben. Eine leichte Müdigkeit überkam mich und schickte mich schließlich ins Land der Träume.

Durch einen unfassbar lauten Knall wachte ich auf und schaute erschrocken um mich. Was war das gewesen? Ich sprang aus dem Bett, riss die Tür auf und rannte den Flur entlang.

"Liv!" Sofort blieb ich stehen und drehte mich um. Luan stand ein paar Meter weiter von mir entfernt. "Luan, hast du das auch gehört?", fragte ich ihn aufgeregt. Er nickte nur.

"Was war das denn überhaupt für ein Knall? Das war-" - "Die Oktarianer." - "Die Oktarianer?!", schrie ich und blickte Luan dabei ängstlich an. "Ja, du hattest anscheinend recht. Die Oktarianer haben scheinbar tatsächlich etwas geplant."

Normalerweise wäre ich sehr stolz darauf gewesen, dass ich recht hatte, aber mit so einer Sache...

Mit unseren Waffen rannten wir raus auf den Schulhof. Dort war fast die ganze Schule versammelt. Kurze Zeit später kam dann auch der Direktor hinzu. "Hört mir jetzt ganz genau zu. Wie ihr es sicherlich schon mitbekommen habt, wurden wir angegriffen. Sicherlich habt ihr jetzt alle Angst, da ihr kaum Vorbereitungszeit hattet. Vermutlich haben es die Oktarianer genau darauf abgesehen. Kämpft! Kämpft und bleibt am leben!"

Zitternd schaute ich auf meinen Focus-Profi-Kleckser. Damit sollte ich jetzt kämpfen? Und noch viel wichtiger - überleben? Luan wirkte ebenfalls nicht viel optimistischer. Und ich dachte, er wäre einer von denen, die nie unglücklich sind.

Den anderen ging es aber auch nicht wirklich besser. Viele weinten, schrien oder starrten wie ich einfach nur in die Leere. Ja, wir wussten, dass dieser Moment kommen würde, aber warum ausgerechnet jetzt?

"Los Liv, wir müssen Inkopolis beschützen!", meinte Luan mit zittriger Stimme und zog mich mit sich. Schnell entriss ich mich aus seinem Griff.

"Ich gehe nicht ohne Elina!" - "Komm schon, Liv! Bitte! Sonst müssen wir vielleicht alle sterben!"

Tränen sammelten sich in meinen Augen. Nein, ich konnte Elina nicht verlassen. Wer weiß, ob ich sie sonst jemals wiedersehe.

"Ich weiß, dass dir das schwerfällt, Liv. Mir fällt es auch schwer, Elina und Isalie nicht mitnehmen zu können, aber es bleibt uns keine Zeit, um nach ihnen zu suchen!" - "Sie ist meine Schwester!"

Luan schwieg. In seinen Augen bildeten sich ebenfalls Tränen. "Lass mich hier." Erschrocken sah er mich an. "Nein, das kann ich nicht machen!" - "Inkopolis braucht dich. Ich komme nach, Luan."

Es schien ihm sehr schwer gefallen zu sein, doch er nickte kurze Zeit später. "Wir sehen uns, Liv."

"Ja, Luan. Wir sehen uns."

Waiting for the end (Splatoon)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt