Was wäre wenn...

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(Bild: Godric's Hollow)

Als Harry Potter an diesem Morgen aufwachte, hatte er ein komisches Gefühl, wusste aber nicht was es war. Es war ein Bedürfnis, aber er wusste beim besten Willen nicht wonach. Vielleicht hatte es etwas mit Voldemort zu tun, doch der war seit einigen Monaten endlich aus der Welt. Er war besiegt und Harry und seine Freunde konnten endlich in Ruhe ihr Leben genießen. Und das taten sie auch. Er selbst war auf dem besten Weg Auror zu werden, war mit Ginny zusammen und musste sich keine Sorgen mehr machen, dass einem seiner Liebsten etwas zustoßen könnte, obwohl es natürlich immer noch Todesser gab, die sich wohl irgendwo versteckt hielten. Hermine wollte ihren Hogwarts-Abschluss auf jeden Fall noch nachholen, auch wenn es freiwillig war und sie auch ohne Abschluss gute Jobs bekommen könnten, aber ihr kennt ja Hermine. Ron wollte auf keinen Fall noch einmal durch den Prüfungsstress, wodurch er und Hermine mehrere hitzige Diskussionen hatten. Allerdings gab Ron nicht nach und schließlich gab Hermine ihre Überredungsversuche auf. Natürlich hatte sie auch versucht, Harry zu seinem Hogwarts-Abschluss zu bewegen, jedoch hatte sie bei ihm genauso viel Erfolg wie bei Ron. Die beiden waren der festen Überzeugung, dass man ja nicht freiwillig nochmal in die Schule musste, was Hermine einfach nicht verstehen konnte. Hermine wollte die Prüfungen des 6. Jahres nachholen und da Ginny so oder so wieder in die Schule ging, da sie ja das halbe 6. Jahr und das ganze siebte Schuljahr machen musste, kehrten sie und Hermine nach den Weihnachtsferien gemeinsam in die 6. Klasse nach Hogwarts zurück.

Harry ging die Treppe runter und fand die anderen bereits im Esszimmer. Sie alle waren nach dem Krieg in Sirius Elternhaus eingezogen. Ron war der erste der ihn bemerkte. „Na, auch schon wach, du Schlafmütze?", fragte er. Da drehten sich auch Ginny und Hermine um, die immer so am Esstisch saßen, dass sie nicht sahen, wer in der Tür stand. „Dir auch einen schönen Morgen", wünschte Harry und setzte sich neben seinen besten Freund. Er nahm sich gedankenversunken ein Brötchen, schnitt es auf und bestrich es mit Butter. „Was ist los, Harry?", fragte Ginny. Harry sah auf und schaute in den forschenden Blick seiner Freundin. „Ich weiß es auch nicht", antwortete er wahrheitsgemäß. „Ich habe irgendein komisches Gefühl", fügte er noch hinzu, bevor er sich wieder seinem Frühstück widmete.

Als er später an seinem Schreibtisch saß um einen Brief an seinen Patensohn zu schicken viel es ihm, wie Schuppen von den Augen. Harry sprang auf und öffnete seine Zimmertür. Er hastete die Treppen hinunter und betrat das Wohnzimmer, wo Ron gerade im Tagespropheten las, Hermine über einem Buch brütete und Ginny nachdenklich in die Flammen des Feuers im Kamin schaute. „Jetzt weiß ich's!", rief er aus. Drei Augenpaare blickten ihn verwirrt an. „Ihr wisst schon, das Gefühl, das ich heute Morgen hatte!" „Und, was war es jetzt?", fragte Ron erwartungsvoll. Harry holte tief Luft. „Ich will nochmal nach Godric's Hollow", verkündete er. „Ich will noch einmal zum Haus meiner Eltern. Ich will wissen, wie es darin aussieht. Vielleicht finde ich Fotos oder so. Vielleicht Briefe. Vielleicht...", er stockte, denn ihm wurde bewusst, dass es unwahrscheinlich war, dass es in solch einem zerfallenen Haus noch gut erhaltene Dokumente oder Bilder gab und außerdem war das Haus bestimmt durchsucht worden, nachdem Voldemort dort war und seine Eltern umgebracht hatte. „Wenn du gehst, dann komm ich mit", ertönte Ginnys helle Stimme. „Nein!", kam es prompt von Harry. „Warum nicht?", fragte Ginny ärgerlich. „Weil ich allein dort hin muss", meinte Harry kühl. „Lass ihn gehen, wenn er will, Ginny!", sagte Hermine. „Warum denn?" Ginny wollte es partout nicht aufgeben, Harry davon zu überzeugen, sie mitzunehmen. „Warum apparieren wir nicht alle zusammen zu einem nahegelegenen Café und warten dort auf Harry?", warf Ron ein. „Na gut, ihr lasst ja sowieso nicht locker, hab ich recht?", fragte Harry geschlagen. „Ja, stimmt genau!", kam es ihm im Chor entgegen.

Fünf Minuten später

„Können wir?", fragte Harry in die Runde. Ein einvernehmliches Nicken bedeutete ihm, dass sie los konnten. Sie nahmen sich alle bei der Hand, drehten sich im Kreis und wurden während dem Apparieren wie durch einen Schlauch gezwängt. Als Harry die Augen öffnete, standen sie vor einem kleinen, schlichten Café im Zentrum von Godric's Hollow. Harry verabschiedete sich von seinen Freunden und lief los, in Richtung seines Elternhauses.

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(Bildquelle: https://tse2.mm.bing.net/th?id=OIP.6W6ES8sPCNHBmHLd0Ori_gHaEK&pid=Api&P=0&w=286&h=162)