Kapitel 10

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Draußen angekommen holten wir unsere Besen und stiegen in die Luft...

"Also", begann ich zu erklären, während ich mich daran machte spezielle Schlaufen mit Karabinerhaken an Knöchel und Besen zu befestigen.
"Theoretisch ist es ganz einfach. Theoretisch. Praktisch reicht eine falsche Bewegung und es sieht scheiße aus."
Doch wenn es klappen würde...
Ich sah es schon vor meinem inneren Auge.
Alle würden verwirrt sein, sich wundern was geschah und dann würde ihnen die Kinnlade runterklappen.
Soweit ich wusste gab es noch keinen, der das je getan hatte.
Ich würde einen ganz neuen Maßstab setzen!
Freudig lachte ich auf und bemerkte gar nicht wie die beiden jungen Männer mich in meinen Träumereien amüsiert beobachteten.

Aber sollten sie doch.
Ich würde es ihnen allen zeigen.

Als alles bereit war stellten wir die Musik auf volle Lautstärke und hoben ab.
Ich durfte nicht sitzen, sondern würde im Stehen in die Arena einziehen, fliegen.
Allein dies war für viele eine Herausforderung, für mich eine der leichtesten Übungen.
Meine Füße bewegten sich als würden sie laufen, dann rennen und egal wohin mein Fuß auch trat, das wendige Holz meines Besens war schon da um mich wie auf Wolken zu tragen.
Durch leichte oder stärkere Neigungen nach rechts oder links neigte sich das magische gerät zur Seite.
Ein unglaubliches Gefühl der Kontrolle.
Wind rauschte mir in den Ohren und übertönte fast das Dröhnen meines Blutes.

Schon kurz darauf begann ich.
Es sah aus, als würde ich rennen, der Besen ein sich ständig bewegender mir folgender Schwebebalken, auf dem ich turnen würde.
Eine Standwaage.
Beide Arme elegant zur Seite gestreckt, der Oberkörper nach vorne in die Waagerechte gelehnt und auf einem Bein balancierend, das Andere senkrecht nach oben gestreckt.
Kurz halten.
Nicht lange, damit es nicht langweilig wurde.
Maximal 4 Sekunden.
Von der Haltung aus mit leichtem Abdruck aus den Beinen in den Handstand.
Fest und ohne zu zittern oder abzurutschen hielten sich nun meine Hände auf dem dünnen Gehölz.
Erneut halten.
Nicht fallen.
Nicht schlapp machen.
Immer lächeln dabei.
Bloß nicht angestrengt wirken.

Anerkennende Pfiffe von meinen Beiden Cousins ertönten.
Aufmerksam waren ihre Blicke auf das unerschrockene Ding da vor ihnen gerichtet.

Aus dem Handstand rollte ich mich ab, stand wieder auf, blieb kurz stehen.
Dann Bogengang, bedeutet rückwärts in die Brücke und mit den Beinen rum.
Strecksprung, Hocksprung.
Nicht inne halten immer weiter.
Ich nahm Anlauf, beschleunigte, der Besen immer mit mir.
Immer weiter immer schneller.
Radwende, Flick Flack, Salto vorwärts.

Doch diesmal kam ich nicht mehr auf dem Besen auf, sondern fiel in die Tiefe.
Es waren sicherlich 200 Meter bis zum Boden, wenn nicht mehr, der nun rasant näher kam.
Aufgeregte, verzweifelte Rufe ertönten, Logan und Landon kamen auf mich zu.
Doch ich... lächelte nur.
Mein Besen war schneller als der ihre.
Innerhalb von Sekunden flog er neben mir, parallel.
Er flog.
Ich fiel.
Doch meine Hände griffen nach dem Stiel und er zog nach oben.
Geschickt zog ich mich daran hoch, hakte meine Schlaufen und Karabiner an den Beinen ein, stand und der Besen flog wieder gerade weiter.

Luft erfüllte meine Lungen, weitete sie, Sauerstoff durchflutete mein Blut und mein Herz schien mir gleich aus den Rippen springen zu wollen.
Gleich war ich fertig.
Nur noch ein wenig...

Ich trat erneut einen Schritt zurück.
Erneut in die in die Leere.
Doch diesmal rissen mich die Bänder zurück, wie beim Bungee Jumping und meine Hände griffen nach dem Besenstiel und hing nun in einer umgedrehten Brücke an dem Holz.
Erneut halten.
Der Besen flog einen kleinen Kreis.
15 Sekunden.
Tief durchatmen.
Nicht rot anlaufen.
Alles musste eine Bewegung sein.
Alles musste flüssig aussehen.

Schließlich zog ich mich hoch, blieb nun stehen.
Die Hymne endete und ich schloss mit einer Verbeugung ab, verneigte mich vor dem noch nicht existenten Publikum und flog in Spiralen langsam zu Boden.
Die Mannschaft dagegen würde in der Luft bleiben, ihr Spiel beginnen.

Ich trat auf den Boden auf und löste die Sicherung an meinen Beinen.
Sogleich kamen die Brüder auf mich zu gelaufen.
"Du bist doch völlig irre!", schrie der eine.
"Verdammt was hast du dir dabei gedacht, wir dachten du stürzt gleich in den Tod!", rief der andere.
Ich lachte ausgelassen, grinste übers ganze Gesicht, als ob ich zu keiner Zeit in Gefahr gewesen wäre.

"War das ein guter Höhepunkt?"


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I'M BACK BITCHES HAHAHAH

Hoffe euch hat das Kapitel gefallen <3

Falls ein paar Begriffe oder Abläufe unverständlich waren, am Besten googeln oder einfach bescheid sagen, dann bessere ich gegebenenfalls diese Stellen aus xD

LG Eure Mayu

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 26, 2022 ⏰

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