Knochen aus Glas

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"Wann wird sie wieder aufwachen?"

Wo war ich?

"Schwer zu sagen, aber es sollte nicht mehr lange dauern."

Wer war das?

"Wie geht es ihrem Bein?"

Was war passiert?

"Es war ein glatter Bruch und sollte keine Schwierigkeiten machen, es wäre jedoch gut wenn sie sich für die nächsten Tage schonen würde."

Über wen sprachen sie da?

Langsam probierte ich meine Augen zu öffnen. Mit einem schwerfälligen Blinzeln hoben sich meine Lieder und ich guckte mich um. Ich lag in einem weißen Bett in einem sterilen weißen Raum, der nach Desinfektionsmittel roch.

Viele Menschen hassten diesen Geruch, doch ich mochte ihn irgendwie gerne. Warum genau , konnte ich nicht sagen, aber rief in mir ein Gefühl von Sauberkeit und Beständigkeit aus.

Um mein Bett herum standen meine Eltern, Viktor und ein kleiner hagerer Arzt.

Meine Mutter fiel mir sogleich um den Hals, als sie sah , dass ich wach war. Noch etwas benommen setzte ich mich mit Viktors Hilfe hin.

"Was ist jetzt eigentlich passiert?", fragte ich verwirrt und hielt mir den Kopf, der ein schwaches Pochen von sich gab. Musste wohl von den Medikamenten kommen. Vater trat neben mich. "Wie du wahrscheinlich noch weißt, bist du mit voller Wucht gegen den Couchtisch gekommen oder?" Vorsichtig nickte ich. Es war mir völlig schleierhaft, was ein kleiner Stoß so großes bewirken konnte, dass ich nun im Krankenhaus lag. Vater fuhr mit sachter Stimme fort: "Du hast dir bei dem Zusammenprall das Schienbein gebrochen mein Schatz." Ich schnappte nach Luft. "Aber wie kann das sein? Ich bin doch gar nicht sooooo fest gegengestoßen!" Ja, ich hatte mir schon als kleines Kind schnell und oft etwas gebrochen, aber ich dachte einfach, dass das daran lag, dass ich schwache Knochen hätte.

Der Arzt, welcher bisher nur anteilnahmslos daneben gestanden hatte, mischte sich nun auch ein. "Wir haben sie nun aufgrund der etwas bedenklichen Ursachen dieses Bruches gründlich untersucht und eine sehr seltene Krankheit bei ihnen festgestellt. Sie haben sogenannte Glasknochen. Das heißt ihre Knochen haben ungefähr die gleiche Struktur wie Glas. sie sind äußerst empfindlich und können sehr leicht brechen. Eigentlich ist es eine vererbbare Genkrankheit, hat also irgendeiner aus ihrer Familie das selbe Problem wie sie?", fragte der Arzt und schaute von seinem Klemmbrett auf und musterte uns.

Mutter schien irritiert und Vater legte ihr einen Arm um die Schultern, während Viktor vorsichtig nach meiner Hand griff. Er hielt sie so sanft in seiner , als wäre ich aus Glas.

Mein Atem setzte kurz aus.

Aber genau das war ich.

Aus Glas.

"Weder in meiner, noch in der Familie meiner Frau, ist solch etwas bisher vorgekommen.", meldete sich Vater zu Wort und zog die Augenbrauen zusammen. Der Arzt nickte erneut und trug alles in sein Klemmbrett ein. "Ihre Knochen sind ähnlich aufgebaut wie die von Vögeln. Diese jedoch haben hohle Knochen, die sue brauchen um fliegen zu können, da sie erheblich leichter sind.", sprach der Arzt, auf dessen Namensschild Dr. Flemwink stand. "Jeder Anhaltspunkt den sie haben könnte wichtig sein.", fügte er nochmals hinzu.

Ich ahnte bereits, was es hätte sein können. 'Wie für die Luft geeignet'. Und das waren meine Knochen auch. Gläsern und gut in der Luft zu gebrauchen.

Eigentlich war meine Gabe ein Familiengeheimnis , doch wenn ihre Enthüllung , dazu beitragen würde mir zu helfen wäre es nun an der Zeit die Wahrheit zu sagen. Die Wahrheit, warum gerade ich so begabt bin....















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Uhhhh , wovon spricht sie wohl ?

Kind des Himmels ( Harry Potter FF )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt