Kapitel 56: Der Becher

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Einige Tage nach diesem Kampf heirateten Alice und Frank in ihrem engsten Freundes- und Familienkreis. Die Hochzeit war zwar klein gehalten und ohne eine große Feier im Anschluss, doch trotzdem war sie wunderschön und Hermine, Harry, Ron und Ginny gönnten ihren Freunden dieses Glück nur zu gerne. Immerhin waren Alice und Frank schon seit ihrem siebten Schuljahr glücklich miteinander verlobt und gaben ein wunderschönes Paar ab.

Hermine hatte den Sommer aus ihrer Kindheit immer sonnig und voller Fröhlichkeit in Erinnerung gehabt, doch die Jahre des Krieges, sowohl in ihrer Zeit, als auch dieser, hatten die Sommermonate düster werden lassen. Wenige Tage nach dem Geburtstag von Hestia lud Albus Harry, Ginny, Hermine, Ron, Hestia, Peter, Sirius, Marlene, Alice, Frank, Dorcas, Remus, Lily, James, Emmeline, Regulus und Severus nach Hogwarts in sein Büro ein. Es waren bereits alle anwesend, als er schließlich mit einer kleinen Verspätung ebenfalls erschien. "Entschuldigt die Verspätung, doch ich wurde aufgehalten. Der Grund für diese Besprechung ist der, dass wir uns so langsam mal auf die Suche nach dem Becher machen sollten. Soeben musste ich erneut einer Schülerin, die gerade einmal in ihrem vierten Jahr ist, den Tod ihrer Familie mitteilen. Wir können nicht mehr länger warten! Das alles muss ein Ende finden, und zwar möglichst schnell. Sobald wir dann genauere Pläne zum endgültigen Kampf gegen Voldemort ausgearbeitet haben, können wir die Horkruxe auch zerstören.", erklärte der Schulleiter und man sah ihm an, dass ihm die ganzen Todesmitteilungen ziemlich zu schaffen machten. Gespannt, was sie nun hören würden, lehnte sich Sirius in seinem äußerst bequemen Stuhl zurück. "Warum machen wir das nicht in Potter Manor?", fragte Dorcas interessiert und sah den alten Zauberer neugierig an. "Es fällt auf, wenn ich immer weg bin. Das war früher nicht und einige Kollegen, die nicht unbedingt wissen müssen, was wir hier tun, fangen an, zu fragen, nun, da auch Remus so oft fehlt.", erklärte der Angesprochene daraufhin und Dorcas nickte dankend. "Also, fangen wir an! Harry, Hermine, Ron, Ginny, Severus, Regulus, was wisst ihr über den goldenen Trinkpokal von Helga Hufflepuff?" "Leider nicht viel. In unserer Zeit hatten wir mehr Glück als Verstand, da Ballatrix, als wir kurzzeitig in Gefangenschaft auf Malfoy Manor waren, sehr panisch über die Tatsache reagierte, dass wir vermeintlich in ihrem Verließ in Gringotts gewesen wären. Das hat uns dann auf die richtige Spur gelenkt.", sagte Ron und hob bedauernd die Schultern. "Verdammt!", sagte James frustriert und spannte seine Kieferknochen an. "Wir werden den Kelch schon finden, Dad.", meinte Harry zuversichtlich. "Tatsächlich habe ich neulich etwas in diese Richtung vlm dunklen Lord gehört.", sagte Severus und zog damit sofort alle Aufmerksamkeit auf sich. Es war nun mucksmäuschenstill und alle hingen gebannt an den Lippen des ehemaligen Slytherins. "Lord Voldemort sagte vor kurzem bei einer Versammlung zu Bellatrix Lestrange, dass er einen äußerst wichtigen Auftrag für sie hätte und sie einen besonderen Gegenstand für ihn verstecken solle. Daraufhin meinte Bellatrix, dass sie dies liebend gerne für ihn tun würde. Mehr habe ich nicht hören können, da die Tür, vor der ich warten sollte, dann geschlossen wurde. Mich hat der dunkle Lord dann ebenfalls gefragt, ob ich nicht einen Gegenstand aufbewahren möchte, doch den müsse er erst noch suchen. Im selben Zuge fragte er mich nach einem Hauselfen." Nun herrschte Stille. Man konnte sehen, wie es hinter jeder Stirn arbeitete. "Also befindet Voldemort das Versteck des Medaillons für nicht mehr sicher und möchte es dir zur Aufbewahrung geben?", fragte Lily mit gerunzelter Stirn und brach somit das Schweigen. Hermine, die wohl die selben Schlussfolgerungen gezogen hatte, nickte zustimmend. "Was hast du geantwortet?", fragte Remus. "Dass ich ihm leider keinen Hauselfen zur Verfügung stellen kann. Zufälligerweise habe ich dann erwähnt, dass Bellatrix aber sogar über mehrere verfügt und es sicher kein Problem für sie wäre, für ihren Herren einen zu entbehren. Daraufhin wurde ich nach draußen geschickt." "Das heißt, wenn wir Glück haben..." "Dann wird mein Auftrag mit dem deiner Cousine getauscht, richtig, Black.", sagte Severus feixend und erntete anerkennende Blick aus allen Richtungen. "Das hast du gut eingefädelt, Severus!", meinte Peter etwas überrascht und der Todesser nickte ihm knapp zu, konnte sich ein kleines, erfreutes Lächeln jedoch nicht verkneifen. "Wann wirst du erfahren, ob es funktioniert hat?", wollte James angespannt wissen. "Tja, der dunkle Lord stellt eben keine Zeitpläne auf, Potter. Wir werden uns gedulden müssen.", schnarrte Severus umd um seine fast schon harschen Worte etwas abzumildern fügte er noch ein "Aber ich denke, bald werde ich es wissen." hinzu. Gedankenverloren nickte James. "Gut. Das war wirklich sehr hilfreich, Severus!", meinte Albus. "Ich denke, an dieser Stelle bringt es nichts mehr, zu grübeln. Ich schlage vor, wir warten einfach mal ab, bis wir wissen, wer den Becher aufbewahren darf." "Ja, du hast recht. Das ist vermutlich das Vernünftigste.", stimmte Frank zu und so verabschiedeten sich alle voneinander. Nachdem alle bis auf James, Lily, Peter, Hestia, Remus, Dorcas, Sirius und Marlene per Flohnetzwerk nach Hause gereist waren, gingen die Rumtreiber und die Mädchen gemeinsam in das Büro von Remus. "Was ist denn jetzt so wichtiges, dass wir nicht nach Hause können?", fragte Lily ein wenig genervt und sah James erwartungsvoll an. Dieser nahm seufzend eine von Lily's Händen in seine und gab ihr einen Kuss. "Lily, Remus hat uns erzählt, dass seine Verwandlungen in letzter Zeit wieder sehr schmerzhaft für ihn waren. Daher wollen wir drei" - dabei zeigte James auf sich, Peter nd Sirius - "heute wieder mit ihm gemeinsam die Nacht verbringen und ihm beistehen.", erklärte der Animagus seiner Frau. Diese schlug sich jodoch beinahe schon entsetzt die Hände auf den Kopf. "Wie konnte ich nur so dumm sein?!", sagte sie ärgerlich und blickte ihren Freund an. "Remus, Hermine und ich haben schon vor einem guten Jahr mal probiert, den Wolfsbanntrank zu brauen. Es hat damals nicht funktioniert, aber wir wollten eigentlich weiter daran forschen. Und dann haben wir es vergessen.", meinte Lily von sich selber emttäuscht und sah Remus entschuldigend an. Diesem jedoch stiegen Tränen in die Augen. "Warum macht ihr euch so eine Mühe für mich?", fragte er sie grührt, aber auch etwas verständnislos. "Weil du uns verdammt nochmal wichtig bist, Remus! Wir würden uns für jeden unserer Freunde so eine Mühe machen, also auch für dich!", sagte Lily energisch und starrte den Werwolf entschlossen an. "Danke. Ich bin euch so dankbar, allein für den Versuch!", meinte Remus und umarmte Lily glücklich. Sie redeten noch kurz über dies und das, doch dann beschlossen die vier Rumtreiber, sich schonmal auf den Weg zum Krankenflügel zu machen, während Lily, Hestia, Dorcas und Marlene zu sich nach Hause apparierten.

OoOoO

Eine Woche später waren Lily und James dann in den Urlaub nach Spanien appariert. Zwei Tage nach ihrer Abreise tauchte ein völlig aufgedrehter Severus im Garten der Potters auf. Das war ein so seltener Anblick, dass Ron sich einmal die Augen reiben musste, um zu glauben, dass dort ein unkontrollierter Severus stand, der schon von weitem grinsend einen glänzenden Gegenstand in die Luft hielt. "Ist das...?", fragte Ginny überrascht und Hermine kniff die Augen zusammen, bis sie schließlich aufgeregt nickte. "Ja. Ja, das ist der Kelch! Severus hat es geschafft!", rief sie überglücklich und die vier Zeitreisenden ließen ihr Zauberschach, dass sie gerade im Garten in Teams gespielt hatten, achtlos liegen, um dem ehemaligen Slytherin entgegenzulaufen. Mit glänzenden Augen drückte dieser Ginny, die als erste bei ihm angekommen war, den Becher in die Hand. "Ich habe es geschafft!", murmelte er keuchend, er schien sofort, nachdem er den Horkrux erhalten hatte, zu ihnen gekommen zu sein. "Großartig!", rief Harry und umarmte den perplexen Severus, der damit nicht gerechnet hatte. "Albus, Severus hat den Letzten. Komm schnell zu uns!", sagte Hermine währenddessen zu ihrem Patronus, der diese Nachricht an Albus weitergeben sollte. Bewusst hatte sie nicht gesagt, was genau Severus hatte, denn sie wusste ja nicht, in wessen Gesellschaft sich Albus gerade befand.

Ungefähr eine halbe Stunde später tauchte Albus schließlich mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen auf. "Du hast einen Orden verdient, Severus.", meinte der Schulleiter stolz und Severus lächelte zufrieden, ehe sie allen anderen Bescheid gaben, dass die Horkruxe nun vollständig waren.

Harry Potter und die Zeitreise zu den Rumtreibern und zurück!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt