Rechte einer Sklavin

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Nun befand ich(Ria) mich also auf einem Schiff voller Vikinger und Schildmaiden mitten auf dem Ozean. Ich war nun also ihre Gefangene und dieses Gefühl war völlig fremd für mich. Ich war zum erstmal in meinen Leben keine frei Frau und somit nicht Herr meiner eigenen Entscheidungen. Ich saß nun auf dem Boot, fest gebunden an einen Pfahl und starrte auf das blaue Wasser was mich fort von meiner Heimat trug. Trotz des Unheils sagte ich mir selbst " Besser gefangen als tot".

Auf der langen Überfahrt lernte ich die Sprache der Vikinger. Ich lernte sie hauptsächlich durch zuhören, ich konnte sie zwar nicht perfekt jedoch konnte ich den wichtigsten Inhalt ihrer Gespräche. Es half mir auch viel wenn Bjorn mit mir sprach, so lernte ich nicht nur die Sprache besser, sondern fühlte mich auch nicht so allein. Bjorn war der einzige der mit mir Sprach und er war sehr nett zu mir. Hauptsächlich schien das aber daran zu liegen dass ich ihn offensichtlicher Weise an jemanden erinnerte der ihm wichtig war. Die anderen Brüder interessierten sich nicht für mich, jedenfalls redeten sie nicht mit mir. Manchmal warfen sie mir komische Blicke zu die ich nicht deuten konnte. Bis auf Sigurds Blicke diese konnte ich ganz genau deuten, sie schrien nach Hass und nach Rache. Ich mochte ihn nicht, er schien nicht zu verstehen was er mir angetan hatte. Ich fand es mehr als gerechtfertigt das er beinahe gestorben wäre, denn so war es mit meinem Bruder geschehen. Und ich würde ihn nicht wieder sehen, weder im Himmel noch in Valhalla. Den meine Familie gehörte keinem Glauben an, außer den Glauben an uns selbst.

Doch Sigurds Blicke waren nicht die schlimmsten, denn es waren Ivars Blicke die mich Nachts um den Schlaf brachten und mich unwohl fühlen ließen. Er hatte immer dieses furchtbare Grinsen auf dem Gesicht und seine eisblauen Augen die einen anfunkelten.

Nach vielen Wochen Seefahrt kamen wir endlich in Kattegat an

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Nach vielen Wochen Seefahrt kamen wir endlich in Kattegat an. Ich freute mich, denn ich erhoffte mir ein besseres Leben als das was ich zuvor hatte...Gekettet an einem Schiffsmast zu sitzen und von fremden angestarrt zu werden ist nicht das beste was einem passieren konnte.... aber auch nicht das schlimmsten vermutete ich. Dennoch war ich froh festen Boden unter den Füßen zu haben und andere Dinge als Wasser zu sehen. Ich wurde also losgebunden und von Bjorn und seinen Brüdern, durch die mir fremde Stadt geschickt. Wir gingen durch viele Gassen, es war kein Gutes Wetter und regnete durch und durch. Als wir endlich an einer großen Halle ankamen und im trocken waren, wurden die Söhne Ragnar's herzlich begrüßt. Bjorn befahl den Dienern mir trockne Kleidung zu bringen und ich nahm sie dankend an.

Als alle trocken waren und sich begrüßt hatten, schickte Björn mich zu der Königin von Kattegat, Ragnars Gemahlin und Mutter von Hvitserk, Ubbe, Ivar und Sigurd. Bjorn begleitete mich und die anderen waren schon dort. Ich trat also vor Königin Aslaug und Björn stellte mich vor. „Dieses Mädchen haben wir in einem Dorf gefunden, welches wir ausraubten. Und ich habe entschieden sie mitzunehmen" erklärte er. „Sie ist also eine Sklavin oder was dachtest du sollen wir mit ihr tun?" fragte die Königin. "Sie erinnert mich an jemanden...an jemanden der mir nahe steht." sagte er, " ihr könnt sie als Sklavin behalten, Königin Aslaug" fügte er hinzu. Ich stand nur da und hörte alles mit an. Das Wort Sklavin löste ein stechen in meinem Kopf aus, ich hatte nicht damit gerechnet, dass Bjorn mich ihr überlässt....er war eben doch nur ein Vikinger. „Okay wenn dir so viel an ihr liegt, kann sie bleiben. Ich hoffe sie benimmt sich und verletzt nicht wieder einen meiner Söhne" sie deutete auf Sigurd, der wütend über die Entscheidung seiner Mutter zu sein schien. „ Sonst kann ich nicht garantieren dass sie überlebt" sagte Aslaug ernst. Ich schlucke, ich durfte also keinen Ärger machen, nicht gerade meine Stärke. Bjorn nickte „ich komme bald wieder, dann werden wir sehen". Bjorn drehte sich zu mir „Du bleibst hier und machst keinen Ärger, ich komme bald wieder, dann werde ich mehr wissen". Noch bevor ich etwas sagen konnte, drehte er sich um und verließ die Halle und somit wahrscheinlich auch Kattegat.

Die verschwundene Maid Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt