Kapitel 27

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Shawn P.O.V.

"You say I'm crazy, 'cause you don't think I know what you've done. But when you call me 'Baby'  I know I'm not the only one."

Ich sitze im Tourbus, auf dem Weg zum Flughafen. Gerade habe ich einen Vine aufgenommen, den ich kurz vor dem Start hochladen werde. Wir fliegen für unseren nächsten Tourstopp nach Hawaii, besser gesagt nach Honolulu. Die Busse fahren in der Zwischenzeit nach New York City und warten auf unsere Rückkehr.

Wir sitzen alle am Gate und warten auf unser Flugzeug. Ich hoffe, dass das Boarding gleich losgeht. Ich bin müde und fühle mich nicht sehr gut. Die letzten Tage waren anstrengend. Außerdem glaube ich, dass ich eine Erkältung bekommen werde. Mein Blick wandert durch die Reihen. Juli und Nash kleben wieder einmal zusammen wie Tapetenkleister. Sie sitzt auf seinem Schoß, die Arme hinter seinem Kopf überkreuzt und streckt ihm die Zunge raus. Beide lachen. Bääh. Ich bemerke wie die Eifersucht kleine Teile aus meinem Herzen reißt. Warum verzeiht er ihr? Liebt er sie wirklich? Liebt er sie so wie ich sie liebe? Was hat er, was ich nicht habe?

Mein Blick wandert weiter und bleibt an Ella und Aaron hängen. Ella sitzt neben Aaron und unterhält sich mit ihm. Sie diskutieren anscheinend über irgendetwas, da sie wild gestikulieren. Nach einer Weile der Diskussion umarmen sie sich. Ich sehe weg, als Ella aufsteht und grinsend in meine Richtung kommt. Cameron sitzt nur zwei Sitze weiter als ich und starrt angestrengt in sein Handy. Als Ella bei Cam ankommt, schnappt sich dieser erstmal Ellas Hüfte. Sie plumpst lachend auf Cam, welcher sie mit einem verliebten Hundeblick ansieht. Sind denn hier alle verliebt? Und ich bin natürlich alleine... wie sollte es anders sein.

Endlich kommt die Durchsage zum Boarding. Erleichtert dieses Herumgeturtle nicht mehr sehen zu müssen, stehe ich auf und gehe ins Flugzeug. Mein Platz ist am Fenster. Keiner von den anderen sitzt bei mir, tolle Platzaufteilung...

Ich stecke meine Kopfhörer in die Ohren und summe, während ich aus dem Fenster schaue, ein bisschen mit.

'Cause it's too cold, woah for you here...

Ich liebe Sweater Weather.

Plötzlich fahre ich hoch. Ein junges Mädchen mit wunderschönen schwarzen Locken verstaut ihre Tasche im Handgepäckfach ober mir. Als sie mich sieht lächelte sie kurz. Ihre Augen sind dick mit Kajalstift umrandet und ihre Wimpern bis ans Maximum getuscht. Ihr Kleidungsstil lässt sich am Besten mit Punkrock vergleichen. Sie trägt ein rot-kariertes Holzfällerhemd, welches sie offen trägt. Darunter  hat sie ein weißes Tanktop an. Eine schwarze, aufgerissene Röhrenjeans bedeckt ihre langen, dünnen Beine.

Sie streckt mir die Hand hin, als sie sich gesetzt hat.

"Katie."

"Shawn.", sage ich zögernd und schüchtern, als ich ihre Hand schüttle.

"Wie's aussieht, bin ich deine Sitznachbarin bis Hawaii."

Katie grinst breit.

Ich weiß nicht was ich mit meinen Händen anstellen soll, also spiele ich ein bisschen mit meinen Kopfhörern herum.

"Sieht so aus.", sage ich ich und sehe ihr in die Augen. Durch das Schwarz, der Schminke leuchten ihre grünen Augen richtig. Sie nimmt ihre RayBan aus den Haare und hängt sie sich ans Tanktop. Ich will ja nicht pervers rüberkommen, aber sie hat ein üppiges Dekolleté.

"Was hörst denn du so?"

Ihre Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Sie nimmt mir einen Kopfhörer aus der Hand und steckt ihn sich ins Ohr. Okay, Katie als schüchtern einzustufen wäre schon mal von Grund auf falsch. An Selbstbewusstsein mangelt es ihr garantiert nicht.

Ich höre über den anderen Ohrenstöpsel und drücke wieder auf PLAY. Katie rutscht näher zu mir, sodass die Kopfhörer nicht herausfallen.

"Baby, I'm preying on you tonight,
Hunt you down eat you alive,
Just like animals, animals, like animals-mals"

"Maroon 5 also?", sie grinst mich an.

"Ja. Ich hab aber auch noch was anderes!", sage ich nach dem ersten Refrain.

"Nein, nein. Ich mag Maroon 5!"

"Du magst Maroon 5?", überrascht sehe ich sie an.

"Ja?"

Katie lacht. Ihre Wangen röten sich leicht. Sie sind fast so rot wie ihre, mit Lippenstift geschminkten, Lippen. Sie streicht sich eine Strähne aus dem Gesicht.

"Woher kommst du? Du klingst nicht, als wärst du aus der Gegend.", fragt Katie, als sie mir wieder in die Augen sieht. Erst jetzt fallen mir ihre leichten Sommersprossen auf. Süß.

"Ja uhm ich bin eigentlich aus Kanada. Aber ich bin im Moment mit meinen Freunden unterwegs!"

"Oh. Cool. Ich fliege zu meinem Vater. Er betreibt ein Hotel direkt am Strand von Honolulu."

"Echt? Wie heißt es denn?" Katie weckt meine Neugier immer mehr.

"Das Hilton. Ist ziemlich bekannt."

"Na dann werden wir uns wahrscheinlich noch öfter sehen!" Ich grinse sie an, froh darüber, sie noch etwas länger zu sehen."

"Na dann!", sagt sie und lässt sich in ihren Sitz zurücksinken. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass wir gestartet sind, geschweige denn, dass die Flugbegleiterin die Sicherheitsunterweisungen vollzogen hat. Katie holt ein iPhone aus ihrer Hosentasche. Sie sieht mich an, zieht eine Augenbraue hoch und sagt: "Na los, wie ist deine Nummer? Ich will dich ja auch erreichen können!"

Ich tippe meine Nummer in ihr Handy. Damit ich ihre Nummer auch habe, schickt sie mir eine SMS.

"Du bist jetzt bei mir Shawn-Flugzeug!" Katie lacht.

"Okay.  Damit kann ich leben!" Ich muss auch lachen.

"Entschuldigen Sie bitte. Bis wir unsere konstante Flughöhe erreicht haben, bitte ich Sie die Telefone im Flugmodus zu belassen."

"Ja, entschuldigen Sie bitte!", sage ich mit einem knallroten Kopf.

Als die Flugbegleiterin weg ist, fangen Katie und ich zu kichern an.

"Und schon machst du Probleme!", sage ich scherzhaft.

Katie schlägt mir leicht gegen den Oberarm.

"Vielleicht bist du ja einfach nur ein Bad Boy?", grinst sie und zwinkert mir zu.

Ehrlich gesagt beeindruckt mich dieses Mädchen. Sie ist einfach cool.

"Wer weiß, wer weiß. . .", lache ich verschwörerisch, lege meine Hand auf ihren Oberschenkel und lehne mich ganz knapp zu ihr. Ich merke wie ihr der Atem stockt, als uns nur noch wenige Zentimeter trennen.

Lachend lasse ich mich zurück in meinen Sitz fallen. Ich bemerke, wie sie erleichtert ausatmet. Sie grinst, nicht mehr ganz so selbstbewusst wie vorhin. Ich habe sie durcheinander gebracht. Das gefällt mir.

"Möchtest du wieder ein bisschen Musik hören?", frage ich sie als die Flugbegleiterin uns dazu aufgefordert hat, ruhiger zu sein.

"Okay."

Sie lehnt sich an mich, legt ihre Beine auf den leeren Sitz neben ihr und steckt sich den Ohrenstöpsel ins Ohr. Ich drehe meine Lieblingsplaylist auf. Das erste Lied ist Disclosure - Latch feat. Sam Smith.

Ich spüre wie sie anfängt mitzuwippen. Sie sieht kurz hoch und beißt sich grinsend auf die Lippe. Sie hebt die Hand und hält mir einen Daumen hoch. Ich grinse und lege meinen Arm um Katie. Sie schließt die Augen und wippt wieder mit.

Sexual Desire (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt