Grells Sicht
„Grell?" „Ja?", ich drehte mich zu ihm und bevor ich noch etwas sagen konnte, legte er seine Lippen auf meine. Doch bevor ich wirklich realisierte, was geschah, hatte er sich schon wieder von mir entfernt. Schnell drehte ich mich von ihm weg und schaute auf den Boden. Was sollte das, nicht, dass es mir nicht gefallen hätte, aber wieso hat er das getan? Langsam wendete ich mich ihm wieder zu und wollte ihn fragen. „Ähm... also...was ich...äh...wieso...äh...?", okay das hat nicht so funktioniert wie ich wollte. Undertaker guckte mich daraufhin nur seltsam an. Was sollte ich jetzt tun mein Kopf war wie leergefegt. Nach weiteren fünf Minuten des Schweigens und nachdem ich den Rest an Mut zusammengekratzt hatte, der mir noch geblieben war, drehte ich meinen Kopf zu ihm. „Warum hast du das getan?", schrie ich ihn schon beinahe an. Undertaker aber grinste mich nur an und meinte: „Braucht es dafür etwa einen besonderen Grund?" Damit hatte ich jetzt um ehrlich zu sein nicht gerechnet. Was ist denn das für eine Antwort. „Also machst du das immer, wenn dir gerade der Sinn danach steht und es ist dir egal mit wem" Anstatt einfach zu antworten, stand er auf, stellte sich vor mich, nahm mein Kinn zwischen Daumen und Zeigfinger und zog meinen Kopf nach oben, sodass ich ihn anschauen musste. „Sei vorsichtig, mit solchen Aussagen. Mir ist sicherlich nicht egal mit wem ich so etwas tue und ich mache sowas auch nicht aus einer Laune heraus." Jetzt war ich sprachlos. Ich schaute ihm direkt in die Augen. In Seinem Blick lag Wut, aber auch Enttäuschung, habe ich ihn mit meinem unbedachten Kommentar etwa verletzt, oder bildete ich mir das nur ein? „Es... es tut mir leid." Sofort wurde sein Blick sanfter. Er ließ von mir ab und fragte mich in seiner gewohnten Stimme, ob ich noch Tee wolle. „Ähm... nein danke, ... ich glaub ich hab noch.", überraschte mich sein plötzlicher Stimmungswandel und der Themenwechsel. Für ein paar Minuten herrschte peinliches Schweigen, bis Undertaker dieses brach. „Ich müsste langsam los, meinen nächsten Kunden abholen, wenn du noch Zeit und Lust hast, kannst du ja mitkommen." „Ja, warum nicht." Ich ging schon mal vor zur Kutsche, während Undertaker noch die Messbecher wegräumte und anschließend zu mir auf den Kutschbock stieg. Er nahm die Zügel in die Hand und wir fuhren los. „Wo fahren wir eigentlich hin?" „Das wirst du schon sehen." „Jetzt lass deine Scherze und sag es mir einfach." „Nein." Beleidigt verschränkte ich meine Arme und drehte mich, so gut es eben auf diesem mickrigen Kutschbock ging, von ihm weg. So saßen wir den restlichen weg nebeneinander, bis Undertaker sagte, dass wir da seien. Wir waren mitten im Park, links von uns erstreckte sich ein schier endlos wirkender Wald und auf der anderen Seite suchte sich ein kleiner Bach seinen Weg durch das Gestrüpp der von allen möglichen Blumen bewachsenen Wiese. Direkt neben dem Kiesweg, stand eine Bank und auf ihr saß eine Frau mit weißen Tabletten in ihrer toten Hand. Also schon wieder eine Selbstmörderin. Ich wunderte mich, dass bis jetzt weder das Scotland Yard da war, noch irgendwelche schaulustigen zu sehen waren, da der Park um diese Uhrzeit normalerweise von Menschen überfüllt war. Vorsichtig stieg ich von der Kutsche herunter, damit ich nicht schon wieder den Boden küsse, da küsse ich doch viel lieber jemand anderen... okay, komm auf andere Gedanken, komm auf andere Gedanken, das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, obwohl... irgendwie ist der Park am frühen Abend doch ganz schön romantisch und immer wenn ich ihn anschaue kann ich nicht anders als an diesen Kuss zu denken. Stopp, so kann das nicht weitergehen. Ich ging um die Kutsche herum, zu der Leiche und schaute sie mir genauer an, sie muss eine wirklich schöne und attraktive junge Frau gewesen sein, vor allem aber gefiel mir ihr rosenrotes Kleid und ich konnte wirklich nicht verstehen, warum sie sich hätte umbringen sollen. „Was hältst du eigentlich von Selbstmördern?", riss mich Undertaker aus meinen Gedanken. „Ähm, wie was soll ich schon von ihnen halten?" „Ich meine wie du zu Selbstmord stehst." „Ich finde es feige, allem einfach ein Ende zu setzten, wenn es mal ein wenig schwierig wird." „Und wenn du darüber nachdenkst, dass du selbst genau das gleiche getan hast?" „Äh, ich weiß nicht, ich meine, es gibt bestimmt auch gute Gründe, die dafür sprechen, allerdings finde ich es nicht in Ordnung, wenn man anderen Leuten dadurch Arbeit macht oder sie verletzt, aber um ehrlich zu sein möchte ich nicht so viel darüber nachdenken." „Kann ich schon verstehen, aber positiv betrachtet haben wir jetzt eine neue, hübsche Kollegin." „Ist ja schön und gut, dass du sie hübsch findest, wenn sie so toll ist, was machst du dann eigentlich noch hier, müsstest du nicht längst in der Ausbildungszentrale für neue Shinigamis sein und ihren persönlichen Lehrer spielen?", nuschelte ich vor mich hin, war mir aber trotzdem sicher, dass er mich verstanden hatte, da ich ihn leise lachen hörte. „Ist ja interessant, wie schnell du eifersüchtig wirst, aber keine Sorge du hast keinen Grund dafür." „Ich bin nicht eifersüchtig, sei nicht so eingebildet." „Ja, ja, hihihihihi." „Egal wann ich euch sehe, irgendwie turtelt ihr immer rum." „Wahhh, RONALD, was machst du denn hier?" „Arbeiten, ich hab mich schon gefragt, wo du bist, nachdem ihr nicht mehr im Bestattungsunternehmen gewesen seid, ich hatte schon befürchtet ich müsste wieder die ganze Stadt nach dir absuchen." „Ja du hättest mich doch auch einfach holen können, wenn du mich gebraucht hättest." „Eben nicht, sag mal hast du mir gerade eben eigentlich zugehört?" „Nein, wo ist das Problem?" „Ich geb es auf" „Ihr zwei seid einfach unverbesserlich.", meldete sich Undertaker unter einem Lachkrampf zu Wort.
DU LIEST GERADE
Knochenkekse+Kettensäge=Liebe?
FanficLangsam habe ich echt die Nase voll! Jeden Tag dasselbe. Leiche finden, begutachten, urteilen. Ich dachte es würde immer so weiter gehen und da ich sowieso nichts dagegen tun konnte, versuchte ich das Beste daraus zu machen. Doch dann traf ich ihn u...