Und plötzlich habe ich dich geliebt

Kapitel 14

*Erens Sicht*

„Ich werde mich nicht zurückhalten und du wirst das auch nicht tun. Verstanden?" fragt mich Levi leise als wir zusammen auf das Kampffeld laufen. Ich nicke um ihn mein Einverständnis zu zeigen. Noch nie habe ich alles gezeigt was ich kann, einfach weil mir der passende Gegner gefehlt hat, aber vielleicht ist er ja der Richtige. Zwar denke ich das ich nachher den anderen erklären muss woher ich so gut kämpfen kann, denn mein Kampfstil lässt sich nicht erklären mit: ja das habe ich mal so nebenbei gelernt, aber das ist mir relativ egal. Schließlich meint Levi ja das wir ihnen vertrauen können, also wird das schon hinhauen. Hoffentlich kann ich auch noch mit Jean reden, denn es interessiert mich erstens wie er hier her gekommen ist und zweitens will ich einfach sicher gehen das er sich geändert hat. Bis jetzt macht er zwar keinen groß feindseligen Eindruck, aber man kann ja nie wissen.
Angespannt stehe ich Levi gegenüber und beobachte jede seiner Bewegungen. Zur Überraschung aller ist der Kampf bis jetzt recht ausgeglichen. Sowohl Levi als auch ich mussten ein paar Treffer einstecken, aber ansonsten konnten wir jeden Treffer des Anderen verhindern. Leicht keuchend machen wir beide keine kurze Pause in der wir uns gegenseitig betrachten.

*Armins Sicht*

Wow Eren hat's echt drauf und ich frage mich wo er so gut kämpfen gelernt hat. Ich bin mir ziemlich sicher das er besser ist als wir alle. So lange wie er hat es noch keiner geschafft Levi stand zu halten und vor allem noch nie mit so wenigen Verletzungen. Was uns aber alle am meisten schockt ist das Levi auch langsam außer Atem gerät. So wie er heute kämpft habe ich ihn noch nie kämpfen sehen. In all den Jahren hat Levi sich immer zurück gehalten aber heute, die beiden schenken sich nichts. Jeder Schlag ist präzise und genauestens bedacht. Die beiden sehen aus als würden sie tanzen. Und vor allem Eren sieht glücklich aus. Als er vorhin die Halle betreten hat, hat seine Nervosität einen förmlich erschlagen, doch im Laufe der Zeit, von Kampf zu Kampf hat er uns den wahren Eren gezeigt und der ist unglaublich stark. Von meinen Gedanken abgelenkt merke ich gar nicht wie Eren und Levi sich plötzlich wieder in Bewegung setzen. In mir kommt Bewunderung hoch, denn ich kann mir nur annähernd vorstellen wie hart Eren trainiert haben muss um so gut zu werden.

*Erens Sicht*

Wie immer wenn ich kämpfe habe ich längst jegliches Zeitgefühl verloren. Es gibt nur noch mich und Levi. Wieder schleicht sich ein leises Grinsen auf mein Gesicht und mir wird, wie öfters in letzter Zeit, klar das mein Leben hier doch nicht so scheiße ist wie Anfangs gedacht und irgendwie bin ich Levi schon dankbar für alles. Aber bevor ich ihm das sage will ich Mikasa endlich wieder sehen. Durch den Gedanken an meine kleine Schwester werde ich so abgelenkt das ich Levi's nächsten Schlag ich richtig parieren kann und er mich genau im Gesicht trifft. Benommen gehe ich zwei Schritte rückwärts und setze mich auf den Boden als ich höre das Hanji den Kampf für beendet erklärt. Bevor die anderen kommen flüstert Levi mir noch etwas ins Ohr: „Ich habe bemerkt das du abgelenkt warst. Sobald es dir besser geht und du wieder bei vollen Sinnen bist, sprich wenn Mikasa bei uns ist, kämpfen wir beide nochmal. Ach ja und Eren. Du bist gut, sogar besser als ich vermutet hatte."
Wow schon wieder ein Lob von Levi und wie letztes Mal erröte ich auch sogleich.

*Mikasas Sicht*

Seit einer gefühlten Ewigkeit sitze ich nun schon hier und zerbreche mir den Kopf darüber warum mir das alles passiert. Ständig kommen diese Männer, schliefen mich mit sich und versuchen Informationen über Eren und Levi Ackermann von mir zu bekommen. Dabei hatte ich bis vor kurzem ja nicht ein mal eine Ahnung das Eren bei Levi ist.
Mein ganzer Körper wird von blauen Flecken geziert und mir tut alles weh. Die Männer haben mir versprochen mich gehen zu lassen wenn ich ihnen alles über Eren erzähle, doch kann ich das nicht tun. Was ist wenn sie ihn mit diesen Informationen schaden wollen, denn das was ich in den Gesprächen der Wachen heraushören konnte war nicht gerade positiv. Irgendwie muss ich es hier raus schaffen, doch wie?