Immer wieder versuchte ich Lucas meinen Arm zu entreißen, doch nichts alle meine Versuche scheiterten kläglich. Er war einfach zu stark, mein Handgelenk wurde förmlich von ihm zerdrückt. Zumindest bremste mein Protest seine Schritte etwas ab. Die Leute meines Erzeugers waren sicherlich schon auf der Suche nach uns und mit etwas Glück fanden sie mich bevor Daniel etwas zustoßen konnte. Mit jeder Minute die wir damit verbrachten zu fliehen, wurde ich unruhiger. Mein Gewissen plagte mich bis ins unermessliche. Was wenn Daniel etwas zu stieß? Die Schuldgefühle würden mich bis an mein Lebensende quälen. Ich könnte nicht damit leben Schuld am Tod von jemand anderem zu sein. Weiter und weiter entfernten wir uns von dem Gelände, bis man es mit bloßem Auge nicht mehr erkennen konnte. Wir kamen erst im nächsten Dorf wieder zum stehen. Jeden Widerspruch ignorierend wurde ich in ein Gasthaus geschleift und anschließend in ein Zimmer. "Da haben wir gerade noch einmal Glück gehabt!", bemerkte Lucas. "Glück gehabt?", schimpfte ich mit erhobener Stimme "Daniel wird sterben. Aber hey Hauptsache wir sind aus dem Schneider!", kreischte ich schon fast. "Daniel weiß sich zu wehren", versuchte Lucas mich mit sanfter Stimme zu beruhigen. Wie konnte er es nur wagen? Sofort fuhr ich ihn an "Schön und gut, aber hast du auch bedacht wie viele Leute da unten waren? Er kann sich noch so toll wehren können und hätte dennoch keine Chance! Wie kannst du mir das antun? Ich könnte nicht damit leben wenn jemanden wegen mir etwas zustößt" Mit diesen Worten stürmte ich aus dem Zimmer. Schnellen Schrittes verließ ich das Gebäude und machte mich auf den Weg zurück um Daniel zu helfen. Ich hatte mir den Weg genau eingeprägt. Natürlich dauerte es nicht lange und ich hörte schnelle Schritte hinter mir. Doch so einfach würde ich es Lucas nicht machen, also rannte ich los. So schnell ich konnte eilte ich den Weg den wir gekommen waren zurück. Wenn Lucas wirklich dachte, dass ich Daniel einfach so seinem Schicksal überlassen würde, dann hatte er sich getäuscht. Als mich jemand am Arm packte und zu Seite zerrte, wirbelte ich herum. In der Erwartung Lucas gegenüber zu stehen öffnete ich bereits meinen Mund um ihm gehörig meine Meinung zu geigen. Doch es war nicht er, sonder scheinbar einer der Männer, welche mein 'Vater' geschickt hatte. Augenblicklich schloss sich mein Kiefer wieder und ich seufzte erleichtert auf. "Sag mir bitte, dass es Daniel gut geht", flehte ich schon fast. "Noch geht es ihm gut, aber wahrscheinlich nicht mehr lange", erwiderte er perplex. "Dann lass uns gehen", befahl ich ihm. Erstaunt sah er mich an und machte sich mit mir im Schlepptau auf den Weg in die Hölle. "Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, dass du einfach so mitkommen würdest", fragend blickte er in meine Richtung. "Ich hätte mich ja gestellt, aber ich wurde weg gezerrt. Ich hätte Daniel doch niemals im Stich gelassen, damit könnte ich nicht leben", erklärte ich und er nickte verstehend. "Ja wir sind auf dem Weg........Nein sie ist freiwillig gekommen........Ja.......Natürlich........Ok". Nate ließ sein Handy wieder in seine Hosentasche gleiten. "Also hör gut zu ich sage dir das nur einmal", begann er mit drängender Stimme. "Ich weiß wie dein Vater ist und ich bin nicht der einzige der es für falsch hält dich wieder zu ihm zu bringen. Deshalb haben wir einen Plan. Zuerst müssen wir dich natürlich ihm ausliefern um den Jungen in Sicherheit zu bringen, aber wir holen dich da raus. Okey?" Erstaunt starrte ich ihn an. Er wollte mir tatsächlich helfen? Und er war nicht allein? Ich hatte mich bereits damit abgefunden auf ewig in meinem Zimmer fest zu sitzen, aber jetzt entzündete sich ein kleiner Hoffnungsfunken in mir. War es tatsächlich möglich ein normales Leben zu führen? Ohne Angst? Lächelnd fiel ich Nate um den Hals und bedankte mich wiederholt bei ihm. Lachend bedeutete er mir still zu sein und führte mich zu meinem Vater.
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Story of Life - Wahrheit
Novela JuvenilWas wenn du beschließt zu fliehen? Vor etwas davon zu rennen, was dich schon dein ganzes Leben lang verfolgt. Etwas, vor dem du dich nicht verstecken kannst. Etwas, das dir so lange Alpträume beschert, bis du Angst davor hast zu schlafen. Etwas, d...