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,,Wann bist du eigentlich zu so einem extremen Kontrollfreak geworden? Wo ist der Ruben hin, der wusste was er will und trotzdem nicht zu jedem Mittel greifen musste, weil er immer bekommen hat, was er wollte, ohne nachfragen zu müssen?"

Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in ihrem Heimatort sieht sie ihn lachen und sofort erwärmt sich ihr Herz. Sie hat ihn so unbeschreiblich vermisst, dass es nun regelrecht aus ihrer Brust in seine Arme springen will. Er war ihr nie egal und wird es wahrscheinlich auch niemals. Ihr ganzer Körper verzehrt sich nach ihm und seiner Aufmerksamkeit, die gerade wirklich gebündelt auf ihr liegt und sie weiß noch nicht so ganz, ob sie nun besser schüchtern zurückschrecken oder ihn herausfordern sollte. Sie ist nicht mehr die schüchterne Imogen, sondern wurde zu einer selbstbewussten, ehrgeizigen Frau, die sich nicht unterkriegen lässt, aber nur durch seine bloße Anwesenheit scheint das Maskerade zu sein. Er nimmt ihr die Entscheidung, wie sie sich jetzt verhalten sollte, allerdings so schnell ab, dass sie selbst zu keinem Ergebnisse kommen konnte.

,,Ich bekomme also immer was ich möchte, wenn ich es nur sage? Bist du dir da sicher?"

Er geht auf sie zu und sie weicht nicht zurück, trotzig das Kinn in die Höhe gestreckt. Eine solche Herausforderung sollte nie unbeachtet bei Seite geschoben werden. Sie antwortet ihm mit einem Nicken, das, gemessen an ihrer stolzen Körperhaltung, nur sehr zaghaft ausfällt. Ein Schmunzeln huscht über seine Lippen und sofort bleibt ihr Blick an ihnen hängen. Sie waren früher schon anziehend gewesen und haben in der Zeit nichts an ihrer satten Farbe und der Wirkung auf sie eingebüßt, eher das Gegenteil ist passiert. Sie verspürt einen wachsenden Drang, diese Lippen an ihren zu fühlen. Vielleicht liegt es daran, dass ihr Ewigkeiten keine männliche Person, besonders nicht er, Beachtung geschenkt hat, wodurch sich ein solches Verlangen in ihr angestaut haben muss, dass sie nur von dem Blick auf seine Lippen durchdrehen könnte. Sie fühlt sich, als würde Lava durch ihren Körper pumpen und als wäre das genau richtig. Ruben schaut sie weiter eindringlich an und kommt mit seinem Gesicht noch etwas näher.

,,Ich will, dass du gleich den Verstand verlierst und das wegen mir. Denkst du jetzt noch immer, dass ich meinen Willen bekommen werde?"

Alles in ihr schreit nach einer sofortigen Zustimmung. Euphorie kann so beflügelnd sein, wenn sie sie empfindet. Allerdings will sie nicht allzu verzweifelt wirken, weshalb sie sich mit der Antwort so viel Zeit lässt, wie es ihre gespannten Nerven aushalten können.

,,Ich kann dir jetzt noch nicht sagen, ob dein Ziel realistisch oder doch unerreichbar ist, aber an mir wird es nicht scheitern."

Ihr letztes Wort wäre schon fast nicht mehr ausgesprochen worden, da sich seine Lippen augenblicklich fordernd auf ihre drücken. Sie hat wahrlich schon süßere Küsse erlebt, aber diese entfachen in ihr auch nicht so ein Feuer wie diese richtige Mischung aus Leidenschaft, Dominanz und Zurückhaltung. Es müssen beide auf ihre Kosten kommen und genau das passiert gerade. Ruben drängt seinen Körper enger an ihren, weshalb sie in den Kuss hinein grinsen muss. Er nimmt diese Regung scheinbar als Anlass, um mit seinen kalten Händen unter ihrer Bluse ihren Oberkörper zu erkunden, wobei er immer wieder unter den Ansätzen ihrer Brüste entlang streicht, genau dem Schnitt des BHs folgend. Alleine diese Gesten machen sie schier verrückt, da er nicht weiter geht, obwohl sie das unbedingt möchte. Ihre Hände hat sie zittrig auf seine Schultern gelegt und sie ist auch nicht dazu in der Lage, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ihr ganzer Körper ist wie erstarrt und gibt sich ihm und diesem lang ersehnten Gefühl ganz hin, das sie einnimmt und regelrecht zu verschlucken scheint. Ruben löst sich von ihren Lippen und starrt sie einen Moment lang schweigend an, während sich ihre Oberkörper bei jedem Atemzug leicht berühren, sich dann trennen und wieder zueinander finden. Seine Hände ruhen an ihrer Seite knapp unter dem BH und sie fühlt sich nach langer Zeit wegen seinem Blick und den Berührungen mal wieder begehrt. Während sie sein markantes Kinn mit dem leichten Bartschatten und seine Lippen studiert, räuspert er sich, weshalb sie ihm atemlos in die Augen schaut.

,,Wir sollten die Tür schließen, bevor wir weitermachen."

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