,,Was willst du denn schon wieder hier? Habe ich mich bei deinem letzten Besuch nicht schon klar genug ausgedrückt? Brauchst du wirklich erst eine Anzeige, um zu verstehen, dass ich es absolut ernst meine, dass ich nichts mit dir zu tun haben will?"
,,Ich habe das schon verstanden, keine Sorge. Ich wollte dich allerdings auch nur fragen, ob es für dich in Ordnung ist, wenn ich Leroy heute besuchen gehe. Ich möchte ihn einfach nochmal sehen. Ich werde auch nur bei ihm bleiben und dir aus dem Weg gehen, wie du das ja offenkundig willst, aber er war ein so guter Freund von mir, den ich viel zu lange nicht gesehen habe. Die Zeit kann ich zwar nicht aufholen, aber wir können wenigstens drüber reden und ich möchte demnächst wieder öfters Zeit mit ihm verbringen. Ich gehe natürlich sofort wieder, wenn er das will. Ich muss nur deine Meinung ignorenen, weil du nicht über ihn bestimmen kannst und solltest. Vielleicht will er mich wenigstens sehen und ich kann es nicht unversucht lassen, diese Bindung wieder aufzubauen. Bitte lass mich jetzt nicht meine beiden besten Freunde kampflos verlieren, das verkrafte ich nicht."
,,Mir wäre es lieber, wenn du jetzt sofort nach Hause gehst, bevor er dich wieder ins Herz schließt und du abhaust."
,,Aber ich will doch gar nicht mehr gehen! Ich habe hier doch alles, was ich brauche. Hier ist meine Arbeit, meine Freunde sind hier und ich habe meinen Frieden gefunden. Ich habe euch schrecklich vermisst und du blockierst konsequent jeden meiner Versuche, euch wieder in mein Leben zu lassen, warum auch immer, aber du kannst mir nicht verbieten, Leroy zu sehen! Er ist ein erwachsener Mann und kann selbstständig Entscheidungen treffen. Es ist nett von dir, dass du dich um ihn kümmerst und nicht willst, dass er verletzt wird, aber du bist weder sein Vater noch sein Vormund! Ich will ihm doch gar nicht wehtun. Hast du mal daran gedacht, dass dein Verhalten, ihn von anderen Leuten zu isolieren, ihn einsam macht? Vielleicht möchte er unter Leute gehen und Freunde treffen und du verhinderst es, indem du all seine Freunde wie ein Wachhund in die Flucht schlägst. Vielleicht fühlt er sich wegen dir einsam!"
,,Das glaube ich nicht, du hast doch absolut keine Ahnung was hier abgeht und ob er Freunde trifft oder ob nicht."
,,Ich will ihn doch nur kurz besuchen. In einer Stunde kann ich von mir aus auch schon wieder gehen. Wir könnten ihn doch fragen, ob er mich sehen möchte und ich füge mich seiner Entscheidung. Wäre dir das lieber? Bitte, spring über deinen Schatten und lass wenigstens diese Frage zu, Ruben!"
,,Imogen, bist du das wieder?"
,,Ja! Hey, ich wollte di..."
,,Sie und ich haben noch etwas zu klären, daher ist sie hier. Wir gehen hoch. Sie kommt aber noch bei dir vorbei danach."
,,Ist gut, ich freu mich, dass du wieder da bist!"
,,Ich freue mich auch dich zu sehen."
Bevor sie mehr sagen kann, wird sie wieder etwas zu kräftig an dem Handgelenk gepackt und gerade durch den Flur, die Treppe hoch, in die obere Etage gezogen, von dem jungen Mann, von dem sie dachte, dass er ihr die Tür vor der Nase zuschlägt, sobald er sie sieht, was er aber nicht getan hat und jetzt poltert er scheinbar wütend die Treppe mit ihr hoch, wobei sie ihm kaum folgen kann, obwohl sie sich sogar freiwillig jeder Entscheidung gebeugt hätte und den Grund für seine Gefühle nicht verstehen kann und seine Entscheidung mit ihr in seine Wohnung zu gehen.