Wieder ein kalter verregneter Morgen. Na ja, eigentlich ist es fast schon Mittag. Ich konnte die Nacht nicht gut schlafen. Dad ist eh morgens meistens im Büro, da wollte ich nicht so früh aufstehen. Für wen auch? Außerdem regnete es seit Tagen, die Wolkendecke schien sich einfach nicht mehr wegzubewegen, da hat man kaum Lust aus dem Haus zu gehen.
Ich weiß nicht, ob es richtig war. Florida zu verlassen. Aber mit Mum's neuen Freund kam ich nicht zurecht. Normal war es mir egal, wo ich leben musste, da ich eh kaum aus dem Haus ging. Damals war ich selten bei Dad, da er sehr mit seiner Arbeit verheiratet schien und nie wirklich Zeit hatte. Mum wollte, dass ich, was erlebe, deswegen lebte ich bei ihr die erste Zeit. Ich lebte immer schon sehr zurückgezogen, auch hier bei Dad. So konnte man ja niemanden kennenlernen. Ich war schon immer ein recht ruhiger Einzelgänger. Aber nicht, weil ich es wollte, sondern ich akzeptierte, dass ich nie Freunde finden werde, da ich eigentlich nur schlechte Erfahrungen sammelte, wenn es um kennenlernen andere Leute ging. Und wenn ich mit jemanden sprach, kam nur scheiße bei raus. Deswegen wollte ich nicht so oft zu Dad. Warum die Reise auf mich nehmen, wenn ich zuhause dasselbe tue. Städte viel Trubel das war mehr was für sie. Das Landleben in einer Kleinstadt, war ihr zu bieder. Mich hatte sie aber dann auch zurückgelassen. Meint, dass ich bei Dad besser aufgehoben sei. Ich glaube eher, ihr neuer Freund mochte mich einfach nicht besonders, und die Tatsache das ich nicht so lebte, wie sie es gern hätte. Ich glaube, sie wäre stolz gewesen, wenn ich so wäre wie sie. Sie versuchte mich oft, raus zu holen, aus meiner einsamen Welt. Aber ihre war nichts für mich. Und ihr Freund war einfach grob gesagt ein Arsch, ein großkotziger Großstadtmensch. Ja ich glaube, so kann man es beschreiben. Unfair gegenüber Mum, aber sie benahm sich teils ja auch nicht besser. Das alles führte dann dazu, das ich von ihr nichts mehr wissen wollte. Da sie mich nicht nahm, wie ich bin und ihren Freund mehr Beachtung und Liebe entgegenbrachte als der eigenen Tochter.
Ich beschloss mich, nach dem ich endlich richtig wach war, aufzustehen und den Tag doch irgendwie zu genießen.
"Any?" Rief mein Vater mich plötzlich.
"Any? Kommst du mit zu Johe?" Ich bewegte mich zu Tür, um ihn zu antworten.
"Ja, von mir aus. Ich mache mich nur schnell fertig!"
"Alles klar, ich warte am Auto!" Ich ging ins Bad, was direkt neben meinem Zimmer lag. Ich hatte mein eigenes Bekommen, da Dad meinte, als Mädchen bräuchte man so was. Er hatte recht, ich will ungern das Bad mit meinem Vater teilen. Er ist nicht gerade ordentlich und passt auch nicht auf die Sachen anderer auf.
Ich ging ins Bad und warf mir eine Ladung Wasser ins Gesicht, um munter zu werden. Ich putze mir dann die Zähne und band meine Haare locker zusammen, zu einem Pferdeschwanz. Dabei fielen mir immer ein paar Strähnen ins Gesicht, da der Pony etwas kürzer war, als der Rest. Dies war eine Jugendsünde. Ich hatte normal immer recht langes Haar, bis zum Po gingen sie mir, aber vor drei Jahren schnitt ich sie mir mal ab, keine Ahnung, was mich da ritt. Als ich sie mir abschnitt, habe ich es so ungeschickt über Kopf nach vorne gebeugt gemacht, dass der Pony danach sehr kurz war, und dies sah schrecklich aus. Er ging mir gerade bis knapp über die Augen. Jetzt kann ich in wieder hinter die Ohren tun. Meine Haare wachsen eh nicht schnell, was echt schade ist. Zum Glück ist der Rest aber wieder bis zu den Schulterblättern gewachsen.
Als ich fertig war, ging ich zum Schrank, frische Unterwäsche und Shirt müssen einfach sein. Ich schaute kurz noch mal in den Spiegel, um zu gucken, wie alles aussah, ich war ganz zufrieden. So kann man auf die Straße gehen. Schminken tu ich mich eigentlich selten, diesmal auch nicht, wozu? Wem soll ich gefallen? Ich gefalle mir selbst so, wie ich bin. Da brauche ich kein Make-up. Meine hellen grünen Augen fallen auch so auf, ich hatte auch volle Wimpern so wie auch Haare. Mit meiner Kopfbehaarung hatte ich Glück. Das dunkle Haar und meine helle Haut sind ein guter Kontrast zu meinen Augen. Hautprobleme oder andere Makel hatte ich zum Glück auch nicht nur leichte Sommersprossen, die ich aber gar nicht mag. Aber überschminken kam nicht infrage.
DU LIEST GERADE
Werwolfsblut - Das Tier in dir!
WerewolfAb 16 geeignet Any, ein junges Mädchen ohne Erinnerung an ihre Kindheit. Mit siebzehn kehrt sie zurück, zu ihrem Vater. Vorher lebte sie ein einsames und zurückgezogenes Leben. Aber dies änderte sich rasant, als ihr Vater sie eines Tages mit nahm...