Ich war jetzt fast eine Woche ohne Jake, ohne Sam und ohne sonst jemanden. Für mich fühlte es sich schlimmer an, als ich es noch gewohnt war. Normal war es mir egal, und das alleine sein machte mir nichts aus. Dad war viel Arbeiten, ihn sah ich dadurch manchmal auch den ganzen Tag nicht. Dad meinte gestern zu mir, wenn ich so weit bin, sollte ich wieder zurück. Da ich bei Jake, Johe und Sam besser aufgehoben sei. Er meint, ich hätte dort Freunde, was zu tun und wäre nicht immer allein Zuhause und vergeude mein Leben. Ihn war es auch egal, ob ich die Schule weiter machen möchte. Er wollte nur, dass ich glücklich bin. Er wäre eh selten zu Hause, daher wäre ihm es egal, ob ich bei ihm oder Johe im Haus bin. Ich entschloss mich, bei Johe mal anzurufen. Ich wollte wissen, wie es den dreien geht. Wie es Jake geht. Ich wählte die Nummer und als einer abnahm, legte ich sofort wieder auf. Ich war nicht sicher, ob ich das tun sollte. Sie scheinen mich ja schon länger zu kennen, und haben nichts dagegen, dass ich bei ihnen bin. Johe behandelte mich, als sei ich schon ein Teil der Familie. Aber Jake und auch teils Sam sind zu sehr abgelenkt durch mich.
Ich ging wieder hoch, legte mich ins Bett und versuchte weiter allein zu bleiben. Weil ich immer noch dachte, dass sie ohne mich besser dran wären.
Dad kam an diesem Abend wieder zu mir. Er setzte sich zu mir und bat mich mal etwas Spaß zu haben. Er meint, ich bin erst siebzehn, ob ich wirklich den Rest des Lebens hier im Zimmer verbringen will, weil ich keinen zur Last fallen will. Was er für Blödsinn hielt. Ich hatte ihn nicht gesagt, was ich dachte, woher wusste er das also? Als ich nachhakte, und wissen wollte, wie er das Wissen kann. Meinte er, er kennt mich. Da dran lag es aber bestimmt nicht. Da er mir keine Antwort gab die mich befriedigte, gab ich auf.
Am nächsten Morgen bekam ich eine E-Mail. Sam schrieb. Ich war voller Freunde was von ihm zu hören. Dad muss ihm die E-Mail Adresse gegeben haben.
"Hi Süße.
Es ist echt langweilig ohne dich. Jake ist, seid Tagen unterwegs, er hielt es zuhause nicht mehr aus. Dad, Peter und ich haben uns Unterhalten, über Jake und was nun mit dir ist. Vielleicht magst du wieder zu uns kommen, bei uns bist du sicher. Du bist ein gern gesehener Gast. Na ja, für uns bist du mehr als ein Gast. Ich würde mich freuen, von dir zu hören. Ich wollt mich einfach melden, da ich nicht weiß, ob es dir gut geht. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, aber ich tue es trotzdem. Lebe im Jetzt, höre auf, dir Gedanken zu machen. Und pass auf dich auf.
Sam"
Auch wenn es nur ein kurze E-Mail war, freute ich mich. Er hatte irgendwie recht. Vielleicht ist es besser, von vorne anzufangen. Das Damalige hinter mir zu lassen. Aber das ist das, was mich verwirrt. Es kommen immer wieder Erinnerungen hoch. Deswegen kann ich es nicht vergessen. Dadurch kommen Gedanken und Gefühle, die ich nicht verstehe. Ich dachte an Jake, dass er weg ist. Was soll ich bloß tun? Und was meint er mit sicher, und ich solle auf mich aufpassen? Ich sah das Shirt wieder und setzte mich an das Fenster. Ich blieb lange sitzen. Das Shirt roch etwas nach Jake. Es war angenehm.
Als es dunkel wurde, betrachtete ich den Mond. Er war so schön. Er strahlte direkt durch mein Fenster. Als ich in die Bäume schaute, und sah wie die Bäume sich im Wind wogen, bemerkte ich, dass eine Gestalt am Waldrand stand. Ich erschrak und die Gestalt lief davon.
"JAKE!" Dachte ich laut. Ich rannte raus, so wie ich war. Der kalte Wind ließ mich frieren. Ich rannte in den Wald, ich wusste nicht warum, aber ich rannte weiter, ohne zu wissen, ob es wirklich Jake war. Ich lief, bis ich nicht mehr wusste, wo ich war. Ich drehte mich um, zitterte und lief einfach zurück, in den glauben, dass ich in denn richtigen Weg lief. Als ich bestimmt eine Stunde im Wald rumlief, und ich Verzweiflung spürte, klappte ich vor Kälte zusammen. Ich krümmte mich und zitterte am ganzen Körper. Ich fing an zu Weinen und dachte, das war's jetzt.
DU LIEST GERADE
Werwolfsblut - Das Tier in dir!
WerewolfAb 16 geeignet Any, ein junges Mädchen ohne Erinnerung an ihre Kindheit. Mit siebzehn kehrt sie zurück, zu ihrem Vater. Vorher lebte sie ein einsames und zurückgezogenes Leben. Aber dies änderte sich rasant, als ihr Vater sie eines Tages mit nahm...