Amethya starrt ins dunkle. Sie kann die Umrisse eines Mannes erkennen. Er hat sie grob aufgeweckt. Er murmelt etwas unverständliches, als würde er mit sich selbst sprechen.
„Was?!"
Fragt sie noch immer müde.
Ein normaler Tag denkt sie sich. Sie macht sich nichteinmal die Mühe wütend zu werden als sie hoch in seine Augen schaut.
Sie sind Hellbraun gesprenkelt. Sie waren ungewöhnlich, doch erschienen sie ihr so vertraut. Als hätte sie sie bereits gesehen.
Komisch denkt sie sich als sie ihren Blick über seine trainierte Figur wirft.
„Nichts"
Die plötzliche Wärme in seiner Stimme verwirrt sie. Es schien als würde ein anderer durch ihn Sprechen. Als wäre er eine Art Marionette.
Er streift seine kaputze ab und zeigt den Rest seines Gesichtes
Seine schwarzen Haare glänzen in dem wenigen Licht das von dem Mond stammt.
Es ist er, Cyrian, der Herrscher persönlich.
Es fährt ihr eiskalt über den Rücken als sie das markante Gesicht erkennt.
Amethya weicht zurück in die Ecke und kniet sich auf den harten Boden. Es ist besser das zu tun was einem gesagt wird.
"Mach was sie sagen Kind" das sagte eine der Frauen die in ihrer Nähe eingesperrt ist, als sie sich damals weigerte ihren Befehlen zu gehorchen.
Sie beugt sich soweit vor, das ihre Stirn den kalten Boden berührt.
Wie sie diese Erniedrigungen hasst, es verletzt ihre Ehre.
Welche Ehre fragt sie sich. Sie wurde zerstört, schon seit sie sich erinnern konnte musste sie im Matsch knien, als würde es die Wächter amüsieren. Teilweise konnte sie ihr breites Grinsen unter ihren Kutten erkennen.
Aber sie tat was sie wollten, immer.
„Steh auf, ich bin nicht der für den du mich hälst."
Sie blickt hoch und schielt ihm in die Augen.
Sie versucht herauszufinden was er will von ihr. Cyrian spricht ruhig mit ihr.
"Wieso"
Frägt sie, um ihre Stimme kämpfend
"Ich kann das nicht sehen, wie sie euch zu sowas zwingen"
Sagt ihr gegenüber und seine Stimme klingt warm, ihr vertraut.
Sie kann ihm trauen.
Dennoch ist sie verwirrt, er ist der jenige der uns dieses ganze Übel angetan hat. Er war der jenige der es genießt uns Leiden zu sehen. Es kommt mir komisch vor ihn so zu sehen.
Sie stellt sich auf ihre wackeligen Beine, ohne den Blick von dem kräftigen Mann zu werfen. Sie kann sich nicht mit ihm anlegen. Seine Muskeln zeichnen sich auf dem Schwarzen Pullover ab und sie kann die vielen Waffen an seinem Gürtel sehen. Sie glänzen in dem fahlen Mondlicht. Kleine Häärchen stellen sich auf ihren Armen auf. Dieser Mann könnte sie im Handumdrehen umbringen und niemand würde es merken.
Es würde jedoch auch niemanden interessieren. Sie hat ja niemanden. Ein leichter trauerschauder umgibt sie als sie darüber nachdenkt. Er hat sie umgebracht, ihre Mutter.
Der Mann der sie ständig tyrannisiert hat sie umgebracht.
Der Mann der jetzt vor ihr stehen könnte. Doch er behauptet nicht der zu sein an den sie denkt.
Aber wer ist er dieser Mann?
Es ist Cyrian, der dunkle Herrscher der uns alle hier gefangen hält.
Sie drängt sich an die Wand, die ihr halt gibt.
Der Unbekannte steckt den metallenen Schlüsselbund in das Schloss und stößt die Gittertür auf.
Sie steht immer noch an die Wand gedrückt da. Ihr wird schlecht vor Angst. Ruhig läuft drr Mann in die kleine Zelle und bleibt wie erstarrt stehen. Ihr ganzer Körper zittert vor Angst.
Irritiert schaut Amethya ihn an, sie kann nicht fliehen, er steht nun direkt vor ihr wie versteinert. Seine Pupillen drehen sich nach oben. Amethya krallt sich an der Wamd fest.
Was passiert hier?
Sie beobachtet das Geschehen angsterfüllt. Es wird ihr letzter Moment sein. Sie wird hier und jetzt sterben. Ihr wird schwarz vor Augen. Er fängt sich an zu schütteln und fasst sich mit seinen großen Händen an seine Schläfen.
Seinen Gesichtszügen zu urteilen hat er schmerzen. Er sackt auf seine Knie und seine Stimme wird wieder kalt. Eine Träne tropft aus seinem Augenlid. Wie eine lose Hülle prallt sein Körper auf den steinernen Boden. Reglos liegt er da. Amethyas angespannte Muskeln beginnen sich zu lösen.
Ist er tot?
Nein er lebt noch. Sie zuckt zusammen als der Mann sie anschaut. Sein Blick ist kälter, ja so kalt wie Eis. Sie drückt sich an die steinerne Wand bis sich die kleinen Steinchen in ihren Rücken bohren. Die Angst überwältigt sie. Schwarze Fläcken breiten sich vor ihrem Sichtfeld aus. Nein, sie musste bei sich bleiben hier bleiben, um ihr Leben kämpfen.
„Eine Schande das du dir dazu die schwächste ausgesucht hast. Komm, Schande meiner Familie und nehm dir das Häufchen Elend an dieser Wand." Er schien mit jemandem zu reden. Jemanden der nicht in diesem Raum ist.
Der Mann steht wieder auf und läuft auf ihre Ketten an der Wand zu. Grob öffnet er sie und zieht sie aus der Zelle. Sie keucht auf und stolpert ihm hinterher. Er läuft den Gang entlang bis zu einer schwarzen Tür. Sie ist mit Verzierungen verschönert worden. Der schwarzhaarige Mann öffnet die Tür und stößt sie in den riesigen Raum. Ein leiser Aufschrei von Schmerz entführt ihren Lippen. Er öffnet ihre Kette und lässt sie in dem Raum frei laufen. Sie stolpert zurück und schaut den muskulösen Mann an.
Er bäumt sich vor ihr auf, er war wie ein Bär. Er stößt sie von sich sie sodass sie weiter nach hinten fällt. Wieder kommt der Mann auf sie zu und schlägt ihr in den Bauch, so fest das sie in sich zusammen sackt.
„Hör auf"
Keucht sie unter ihren Schmerzen.
Hör auf hört sich lächerlich an. Doch was sollte sie tun?
Der Schmerz breitet sich immer weiter in ihrem Körper aus.
„Ich kann nicht-halt die Klappe!"
Es war als hätten das zwei verschiedene Männer gesagt. Als hätte ihr gegenüber eine gespaltene Persönlichkeit.
Ein weiterer Hieb trifft sie dieses Mal in ihr Gesicht.
Tränen quollen auf die nun geschwollene Wange und vermischensich mit dem warmen Blut das aus ihrer Nase dringt.
Sie schäumt vor Wut und Angst.
Sie stöhnt vor schmerzen während sie aufsteht um auf ihren gegenüber einzuschlagen.
Sie muss irgendetwas versuchen auch wen sie weiß das es nichts bringen wird.
Das Adrenalin durchfährt ihre Adern und lässt sie sich für einen Moment stark fühlen, sie fühlt sich stark genug sich durchzusetzen. Als hätte sie nicht einen breiten muskulösen Mann vor sich der sie nicht mit nur einer Bewegung ausschalten kann. Sie rennt auf ihn zu.
Die Nase und der Bauch, das sagten sie die Gefangenen. Sie sorgten immer für mich. Sie wussten das so etwas passiert. Jetzt muss ich handeln. Das durchsetzen was ich gelernt habe.
Ein Hieb auf die Nase und einen auf den Unteren Bauch. Ihr Körper zittert als sie versucht sich von dem Mann wegzuschleichen.
Sein Gesicht ist schmerzerfüllt und seine Nase ist voller Blut. Sie hat es geschafft. Erleichterung breitet sich in ihr aus.
Sie hat es geschafft, nur ein paar Meter bis zur Tür.
Sie legt ihre Hand auf den silbernen Knauf und versucht die Tür aufzusetemmen. Sie öffnet sich leicht und sie seufzt vor Erleichterung auf. Alles hat funktioniert.
Sie versucht sich gerade durch die Tür zu zwängen als eine kalte Hand sich um ihren Ellenbogen schlingt. Ihr Herz sinkt in ihre Hose. Ihr Körper spannt sich schon wieder an.
Es war ihre letzte Hoffnung. Doch auch sie ist jetzt abgelaufen. Ich hätte dies wissen sollen. Ich hätte meine Kraft sparen können.
Der Mann lässt sie los stößt sie in den dunklen Raum. Er läuft auf sie zu die Wut steht ihm in das Gesicht geschrieben. Es schien als ob die böse Seite in ihm nun die vollkommene Kontrolle über ihn gewonnen zu haben.
‚Ist das der Grund warum wir eingesperrt sind?
Wegen einer psychischen Störung des Herrschers?'
Der Mann der sie in der Zelle angesprochen hat war anders, sanfter. Warum hat er seine Pläne so schnell wieder zurück gezogen. Es ist wie eine fremde Person die nun mit ihr spricht. Obwohl der Mann vor ihrer Zelle auch fremd war. Doch seine Stimme fühlte sich vertraut an. Es fühlte sich an als könnte sie ihm vertrauen.
„Versucht dagegen zu kämpfen" bringt sie verzweifelt aus sich.
Es ist ein lächerlicher Satz, das weiß sie. Aber sie will nicht kampflos sterben. Sie will nicht aufgeben. Wenn sie es nicht mit körperlicher Kraft schafft, dan muss sie versuchen an ihn, ran zu kommen. Sie weiß das sie es dort mit zwei Menschen zu tun hat wenn es auch nur einer ist der vor ihr steht und einer der Männer zerbricht unter den Qualen die ihm der andere zufügt. Sie konnte es spüren, die macht die ihn umgibt, die schwarze Macht die sich in seinem inneren breit macht, als würde sie ihn auffressen.Alle ihre Worte werden nichts bringen. Das sieht sie ein als der Mann auf sie zu tritt und den schwarzen Rauch bändigt
Die schwarzen Rauchschwaden dringen aus dem schwarzen nebel raus den ihn umgibt. Sie dringen in ihren Mund, nahmen ihr den Atem. Sie stöhnt als das Blut wieder aus ihrer Nase fließt.
Mit einem letzten Atemzug versucht sie noch ein paar Worte zu sagen
"Das bist nicht du"
Er lehnt sich über sie und schlägt ihr mit der Faust auf ihre Schläfe. Es ist wie eine Erlösung von dem Schmerz.
Alles wird schwarz und sie spürt nur noch das sie auf den Boden fällt.
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Guardian of Gemstone
FantasyAlleine in der Dunkelheit, hat Amethya zu kämpfen mit dem Verlust ihrer Mutter und ihrer zwei Brüder die sie geliebt hat. Sie kann sich an sie erinnern jedoch schien sie alles vergessen zu haben. Doch warum nur? Während sie für den König arbeitet...