Das Mädchen sackt in sich zusammen, wie ein Häufchen Elend.
Wehrlos steht Elian da und blickt die Wand an. Panik übermannt ihn, als er das Szenario erblickt.
Er hatte sie geschlagen, er war brutal und kaltblütig.
Nein das war nicht er, es war sein Bruder. Immer wieder versucht er gegen die Gewissensbisse anzukämpfen. Die Bilder flackern in seinen Gedanken auf. Er spürt immer noch diese unendliche Wut, den Hass den er plötzlich auf dieses schutzlose Mädchen hatte. Er blickt auf seine geschundenen Fingerknöchel.
Sie waren rot und wund."Scheiße"
Der Schrei erhalt in dem unmöbelisierten Raum.
Er hat sie stark geschlagen, zu stark.schweiß rinnt an seiner Schläfe hinunter. er musste dies nun stoppen sonst wird es für sie nie wieder einen neuen Tag geben.
Schwarzer Rauch umgibt sie. Wie ein Strudel um ihn herum. Immer wieder breitet er sich aus, Schickt seine schwarzen Zungen zu ihr.
War dieses Mädchen seine Schwester. Er weiß es nicht. Er wurde hier her gesandt um nach ihr zu suchen. Doch in allen dieser Zellen hat er nichts gefunden, bis auf die komische Verbindung die er zwischen ihm und dem Mädchen in der letzten Zelle gespürt hat. Sie war jedoch abgemagert und gebrochen, wie eine Rose die man aus dem Strauch pflückt. Auch wenn man versucht sie mit Wasser zu ernähren wird sie nie wieder so sein wie früher an dem Strauch, dort wo sie hingehört.Dem Mädchen wurde wie der Rose ihr wichtigstes Gut entzogen, die Freiheit.
Das Mädchen das er als seine Schwester kannte war fröhlich, übermütig und ihre blonden Locken schimmerten golden in der Sonne.
Doch das Mädchen vor ihr hat braune verdreckte Haare. Ihre ausgemergelte Figur strahlt nichts als Trauer aus. Sie sieht aus wie eine Kerze der man das Licht genommen hat. Cariama hat ihre Gestalt verändert. Der einzigste Beweis das es sie ist, ist der seltsame Junge der aus dem nichts aufgetaucht ist. Er hat sie ihm gezeigt und gesagt man hat ihre Gestalt geändert. Er könnte sie riechen meinte er, er sagte das er das kann da er ein Metamorph ist, meinte er. Elian wusste von ihrer Existenz. Es waren Waldbewohner die sich in ein beliebiges Tier verwandeln können. Nachdem der man ihm die Botschaft gebracht hatte, ist er in die Dunkelheit verschwunden und ein schwarzer Jaguar hat seinen Platz eingenommen.
Er blickt das Mädchen an und läuft auf sie zu. Mit Qualen versucht er den endlosen Hass zu ignorieren, seinen Bruder aus seinem Kopf zu verbannen. Die warmen Worte seiner Schwester Hallen in seinen Gedanken wieder.
„Das bist nicht du"
Er schluckt schwer und schlägt ihr gegen die Schläfe. Es wird ihr helfen sich von den Schmerzen der Macht die er durch seinen Bruder erlangt hat zu befreien.
Er läuft auf das Mädchen zu. Seine Knie zittern und seine Atmung geht flach.
Es war das einzige was er noch tun konnte. Er schluckt den Schmerz runter und kniet sich neben sie auf den Steinernen Boden. Leise schluchzt er in die Dunkelheit. Er hätte schon früher dagegen kämpfen sollen.
Er war ein Feigling und ein Versager.
Eine Träne verlässt sein Auge und tropft auf den reglosen Körper, gefolgt von einem Schluchzen von Elian
Es tut mir so leid"
Bringt er hervor und streicht eine lose Strähne ihres Haares hinter ihr Ohr.
Ihr Gesicht ist geprägt von einer dicken Narbe. Eine Wunde die womöglich nicht gescheit ausgewaschen wurde. Er fährt den blassen Strich mit seinen Fingern nach. Ihre Haut fühlt sich trocken an. Er streicht wieder mit den Fingern über die dünne Linie, aber ehe er sie berühren konnte wurde wieder alles schwarz.
Sein Kopf fühlt sich an als würden tausend Nadeln auf ihn einstechen.
Er spürt gerade so wie er nach hinten fällt. Gerade als er auf den Boden aufzuprallen schien verlieht er jedes Gefühl in ihrem Körper.
Er verliert den Boden unter sich und fällt ins leere.
Er fällt und fällt, bis er in einem hell beleuchteten Raum aufkommt. Der Raum ist hell erleuchtet, doch unmöbliert.
Eine Gestalt bewegt sich auf ihn zu.
Es ist eine dunkelhaarige Frau die auf ihn zuläuft. Sie trägt ein weißes Gewand und ihr Haar weht in jedem Schritt. Ein silbernes Diadem steckt in ihren Haaren. Er bewundert sie den ihre Schönheit strahlt innige eine Ruhe aus, die ihn beruhigt.
Sie läuft weiter bis sie vor ihm steht und ihm ihre Hand anbietet.
Jede ihrer Bewegungen ist anmutig.
Er rappelt sich auf, immer noch geblendet greift er nach der dünnen Hand. Die dunkelhaarige Frau schaut auf ihn runter und zieht ihn hoch. Es ist erstaunlich das eine so zierliche Frau sein gesamtes Gewicht stemmen kann.
Sie ist ungefähr so groß wie er und ihr seidiges schwarzes Haar fällt ihr über die Schultern.
Jetzt erst kann er ihr ins Gesicht schauen.
Eine Träne läuft ihm über die Wange als er die Frau erkennt.
Hallo Elian"
Seine Mutter spricht mit einer zarten Stimme.
Verdutzt schaut er auf die sie .
Sie starb als er 11 geworden ist.
Er schaut ihr in die Augen und Tränen laufen über sein Gesicht.
Es fällt ihm ein Stein vom Herzen und er kann sich für einen Moment nicht bewegen.
Tränen laufen ununterbrochen an seinen Wangen hinunter
Mutter"Krächzt er nachdem er seine Sprachlosigkeit überwunden hat. Er blickt ihr erneut ins Gesicht. Seine Gesichtszüge voller Reue:ich muss dir alles erklären, das war nicht meine Schuld..."
Elian ist schon gut, ich weiß." sagt die sanfte Stimme seiner Mutter und greift an seine Wange um ihm seine Tränen wegzuwischen.
Sie war immer so. Sie hatte sich um uns beide mit so einer Liebe gekümmert die er nie von jemand anderem erfahren hat.
Du bist so ein guter Junge, und dein Herz steht an der richtigen Stelle"
Elian atmet auf und zieht den süßen Duft seiner Mutter in seine Nase. Er erinnert ihn wieder an zu Hause, die vielen bunten Blumen die vor seinem Haus blühten.
Weitere Tränen kommen aus seinen Augen.
Was ist mit Cyrian? Liebst du ihn obwohl er zu dieser Kreatur geworden ist?"
Oh Elian, du weißt das ich euch liebe so wie ihr seid."
oh Mutter, hilf mir"
Fleht Elian die Frau an die vor ihm steht, die Verzweiflung macht sich in ihm breit.
Das kann ich nicht, du musst dir selbst helfen"
Er senkt seinen Blick und erwidert nichts. Es würde nichts bringen.
Seine Mutter umgreift sein Kinn und schaut ihm in die wässrigen Augen.
Geh zurück zu deiner Königin und kümmere dich um sie"
Mit diesen Worten seiner Mutter wird alles schwarz und der helle Raum wird zu dem Kerker den er zurückgelassen hat.
Er säugst und richtet sich auf.
Das Mädchen liegt immer noch halb tot da, von seinem brutalen Angriff.
Er seufzt und läuft leise auf sie zu. Er kann nichts mehr ändern. Er spielt mit ihrem Haar. Es ist dreckig von der Arbeit die sie täglich machen muss.
Die Königin versklavt.
Wir steigt in ihm hoch, endlose Wut und Trauer.
Es tut mir so leid eure Hoheit, ich war das nicht, das war mein Bruder."
Wie lächerlich er doch klang
Doch bevor er sie bereuen kann erklingen die Worte seiner Mutter in seinem Kopf.
Du musst dir selbst helfen, mehr hat sie nicht gesagt.
Er muss sich selbst helfen und sich nicht selbst bemitleiden.
Er hebt das Mädchen auf und trägt es aus dem Raum. Sie ist leichter als eine Feder, ihre eiskalten Beine Baumeln in der Luft. Sie waren kalt, viel zu kalt.
Vorsichtig öffnet er die Tür und läuft an den Gitterstäben entlang.
Es ist dunkel draußen, spät genug das alle Insassen schlafen.
Er läuft die Gasse entlang, jeder einzelne Gefangene hinterlässt ihm einen Stich. Das Mädchen kuschelt sich näher an ihn rann.
Sie versucht sich an seiner Wärme zu wärmen.
Ihre Gestalt erinnert ihn an seine Freundin die er an dem einen Tag zurückgelassen hat. Sie wollte ihn unbedingt begleiten. Doch das dürfte sie nicht, es war zu gefährlich.
Die nackten Füße des jungen Mädchens hängen schlaff runter.
Elian kommt an ihrer Zelle an und legt sie auf den Strohhaufen.
Mit schwerem Herzen legt er ihr wieder die Ketten um und läuft einen Schritt zurück.
Ruhig beobachtet er sie während er seinen Mantel auszieht und ihn ihr überlegt. Außerdem legt er ihr die lilane Kette um den Hals.
Seufzend verlässt er den engen Raum und läuft den Weg den er gekommen ist wieder zurück in sein Schlafgemach.Er hätte das nicht tun sollen, sie hatte das nicht verdient
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Guardian of Gemstone
FantasyAlleine in der Dunkelheit, hat Amethya zu kämpfen mit dem Verlust ihrer Mutter und ihrer zwei Brüder die sie geliebt hat. Sie kann sich an sie erinnern jedoch schien sie alles vergessen zu haben. Doch warum nur? Während sie für den König arbeitet...