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"Magst du die Sterne?", flüsterte er in die beruhigende Stille.

"Ich habe nie etwas schöneres gesehen."

Mit einem glücklichen Lächeln in den Augen drehte sie sich zu ihm um. Und in ihm leuchtete die Erkenntnis auf. Gerade hatte er etwas sehr viel schöneres als die Sterne gesehen.

Er nahm ihre Hand. Ihre Wangen färbten sich in einem hellen Rotton. Schnell wendete sie ihren Blick wieder in den weiten Sternenhimmel. Ihr Herz wollte sich nicht mehr beruhigen. Schon den ganzen Tag pochte es aufgeregt in ihrer Brust. Schon den ganzen Tag hatte sie mit dem Jungen neben ihr verbracht.

Vielleicht war es nur eine kleine Schwärmerei. Doch für ihn war es mehr. Woher sollte sie das aber wissen? Nie hatte er sich getraut, ihr etwas von seinen Gefühlen zu offenbaren.

In der Ferne erklangen die Glockenschläge der Rathausuhr der Stadt.

Die Welt wurde still. Kein Gedanke unterbrach mehr das friedliche Beisammensein der beiden Jugendlichen.

Die Erde hatte aufgehört sich zu drehen. Die Welt hielt den Atem an.

Als der zwölfte Schlag verklang, drehte er sich wieder zu dem schönen Mädchen neben sich. Sein Herz schlug langsam. Sein Stimme zitterte nicht.

"Ich liebe dich."

Nicht mehr als ein Flüstern. Doch sie hatte es gehört. Drei Worte und so viel Macht.

Sie musste es nicht erwidern. Er sah es in ihren Augen. Sie funkelten heller als der volle Mond, der ihr schmales Gesicht nur spärlich beleuchtete.

Als ihre Lippen sich sanft berührten, war dies wie ein Schwur. Ein Schwur sich nie zu verlassen. Komme, was wolle.

Und die Welt atmete auf.

Von weit her erklang ein leises Lied zu den Verliebten herauf.

Let's breathe, like the first time
And you're gonna be happy

° ° °

-Joiy

00:00 (Zero o'clock) | ShortstoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt