V E R M I S S E N

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"Ich liebe dich.", flüsterte sie leise und ihre Hand legte sich auf meine Wange und streichelte sie sanft mit ihrem Daumen. Ich schloss genussvoll die Augen und lehnte mich an sie.
Es waren nur noch wenige Minuten, die ich mit ihr verbringen würde. Denn danach würde sie mit ihrer Familie verreisen. Zwei Wochen lang. Ob ich das so lange ohne sie aushalten würde? Schließlich verbrachten wir fast jede einzelne Sekunde miteinander, die wir haben konnten. Und jetzt würde sie einfach für zwei Wochen weg sein. Es bricht mir schon irgendwie das Herz. Aber was sollte ich machen? Ich kann sie ja nicht einfach Entführen und in mein Keller einsperren und protestieren, dass sie nicht mit darf. Und ich hätte auch nicht mitkommen können.

"Ich liebe dich auch.", flüsterte ich zurück. Ich öffnete langsam meine Augen und schaute direkt in ihre Braunen. Wie immer zogen sie mich in den Bann und sofort fühlte ich mich geborgen und sicher. Sie war mein Zuhause. Mein ein und alles.
Wieder stellte sich mir die Frage in den Kopf, wie ich ohne sie nur leben kann. Ich bin abhängig von ihr.
Meine Freundin nahm mich fest in den Arm und sie drückte ihr Gesicht an meine Schulter. Auch ich nahm sie fest in den Arm und nun kamen mir die Tränen. Ein leichtes Zittern spürte ich von ihr aus. Weinte sie etwa auch?
Langsam nahm sie ihren Kopf wieder hoch. Tatsächlich. Sie tut es auch. Sie entfernte sich ein Stück von mir und wischte sich die Tränen weg. Und ich stand wie verdattert da und starrte sie an. Bei meinem Anblick musste sie anfangen zu lachen.
„Du bist so süß", sagte sie mit einer zitternden Stimme. Jetzt musste ich auch anfangen wenigstens leicht zu grinsen.
„Nun gut mein Herzblatt." Sie zog mich an sich ran. Wir waren uns so nah. Und das tat mir einfach gut.
„Wir sehen uns in zwei Wochen wieder. Zwischendurch können wir ja schreiben und telefonieren. Pass schön auf dich auf." Mein Mädchen gab mir ein Kuss auf die Wange.
„Ja. Pass du auch auf dich auf", konnte ich nur erwidern.
Dann kam sie mir immer näher und unsere Lippen berührten sich. Dieser Kuss war so intensiv und zärtlich. Ich wollte gar nicht mehr, dass es vorbei geht. Aber so schnell er auch begonnen hat, so schnell hörte er auch auf.
„Ich muss nun gehen. Aber ich bin bald wieder zurück. Versprochen", sagte sie mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Und mit Tränen in den Augen.
Sie nahm sanft meine Hände und ging dann langsam immer einen Schritt nach hinten. Mein Herz sagte, dass ich mitgehen soll, aber ich haste auch, dass es nicht möglich ist. Innerlich schrie ich schon vor Schmerzen des Vermissen. Wie soll ich die zwei Wochen damit klarkommen?
Dann lies sie meine Hände los und ging nun zu ihren Eltern, damit sie endlich losfahren konnten. Sofort vermisste ich ihre Berührungen. Ihre Wärme. Ihr Dasein.
Zwei Wochen ohne sie? Das schaff ich doch nicht.

Love OneShots - Lesbian VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt