Es war ein ruhiger, zugleich warmer Sommertag. Nicht so warm, dass man dachte, man würde jeden Augenblick ersticken, sondern es war eine angenehme Wärme, die die Menschen umhüllte. Der Sommer kam so langsam zu seinem Ende, was sich durch die leicht verfärbten Blätter der Bäume bemerkbar machte. Einige Blätter waren schon zu Boden gefallen, doch diese waren erst der Anfang vom Herbst, der erst noch beginnen würde. Der Herbst war die Lieblingsjahreszeit des Jungen, der ruhig und mit geschlossenen Augen den Vögeln zuhörte, wie sie in seinen Ohren in einer beruhigenden Melodie zwitscherten. Die Finger seines Freundes streichelten ihn sanft durch sein blondes Haar, während seine Mundwinkel nach oben gewandert waren und er somit lächelte. Er genoss die Nähe zu ihm sehr, denn vor nicht allzu langer Zeit hatte ihm Hyunjin seine Liebe gestanden. Etwas, womit er bis dato nicht gerechnet hatte und genauso wenig hatte er sich mit diesem Gedanken anfreunden können, dass er es verdient hatte geliebt zu werden. Schließlich war er niemand besonderes. Aber jemand, der viele Geheimnisse zu verbergen hatte, die er behütete, als würde er sich dafür schämen sie zu haben. Das tat er jedoch nicht. Lediglich mochte er den Gedanken nicht, dass er für seine Mitmenschen ein offenes Buch war, aus dem sie herauslesen konnten, was seine Schwächen waren und es somit zu deren Vorteil genutzt wurde. Nur Hyunjin kannte sie zu einem bestimmten Teil und selbst das war ihm zuwider gewesen, zu wissen, dass sein Freund es gegen ihn verwenden könnte. Dass seine Gefühle, die zu viel in ihm steckten, ausgenutzt werden würden und doch wusste er, dass Hyunjin so etwas nie tun würde. Kaum ein Mensch würde solche Absichten gegen ihn hegen, dem war es sich bewusst. Der Gedanke würde jedoch immer in seinem Hinterkopf verweilen.
Seungmin war nicht so wie viele andere Menschen in seinem Umfeld. Er nahm Dinge anders wahr als sie und entdeckte Dinge, die Hyunjins beispielsweise nicht im Ansatz erkennen würde. Oftmals war dieser wirklich überrascht über die Tatsache, dass er seine Umwelt, aber auch die Musik so intensiv wahrnahm und sie detailliert beschreiben konnte. Anders, als es der Brünette selbst jemals könnte. Gerade in solchen Momenten, wo der Blonde seine Augen schloss und seiner Umgebung lauschte, fiel ihm auf, wie fasziniert er von seinem Freund war. Wie wunderschön seine Gesichtszüge waren, wenn ihm etwas gefiel oder er versuchte durch das einfache Vogelgezwitscher sich von dem stressigen Alltag fallen zu lassen. Auch wenn er nur ein Schüler war, machte ihm das Konkurrenzdenken seiner Mitschüler, aber auch der nicht endende Druck seiner Lehrer zu schaffen. Es fühlte sich für Seungmin erdrückend an, weil er diesem nicht nachkommen konnte. Er war anders, dem war er sich bewusst und Dinge, die für viele selbstverständlich waren, fürchtete er. Menschenmassen, laute Orte, Aufmerksamkeit und neue Menschen waren nichts für ihn. Davor hatte er keine Angst, aber sie saugten seine Energie regelrecht aus, denn er nahm dabei zu viel auf einmal wahr, als dass er dies verarbeiten konnte. Es gab sogar Momente, da kam er nicht mit seinen eigenen Gefühlen klar, denn er hatte zu viel auf einmal gefühlt. So viele positive, aber auch negative Gefühle hatten in ihm geherrscht. Doch immer hatte er gegen seine Tränen angekämpft, um sich am Ende des Tages in sein Bett zu fallen und wenig später einzuschlafen vor reiner Erschöpfung.
Seungmin war keineswegs in irgendeiner Art und Weise erkrankt. Ihm ging es psychisch wirklich gut. Er liebte sein Leben, wie es verlief und das konnte man genau an seinen leuchtenden Augen erkennen, wenn ihm etwas wirklich gefiel, wenn er den Moment genoss, der sich gerade um ihn abspielte. Wenn er in Hyunjins Augen blickte, wenn er ihm einen Witz erzählt hatte oder dieser einfach wieder zu tollpatschig in seinem Handeln war. Mit kleinsten Dingen konnte man ihn derartig glücklich machen und doch gab es immer eine Kehrseite des Ganzen. Etwas, was nur Hyunjin wusste und sonst keiner.
Der Junge mit den blond gefärbten Haaren und dem breiten, Herz erwärmenden Lächeln war einer der wenigen Menschen, die hochsensibel waren und sich mit ihren Gedankenzügen selbst im Weg standen, Dinge viel mehr hinterfragten, als es andere taten und immer einen gewissen Sinn in Sachen sehen mussten, um sie auch wirklich zu verstehen und akzeptieren zu können. Und das war etwas, was Seungmin oftmals auf die Füße fiel, sein Leben dadurch erschwerte.
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Hellow~
Für alle, die sich wundern, dass sie diese Story vielleicht schon einmal gelesen haben: Mein Account, auf dem diese Geschichte war, wurde gehacked, all meine Geschichten gelöscht.Sie ist also nicht geklaut!
Diese Geschichte befasst sich mit Hochsensbilität. Allerdings bin ich davon nicht betroffen, sondern eine Freundin von mir, wodurch ich versuche die Geschichte so realistisch wie nur möglich zu halten.Sie hat mir erklärt, wie sie mit einigen Situationen umgeht und was sie dabei fühlt. Das versuche ich auf die Story zu übertragen. Vielleicht sieht sich ja der eine oder andere in der Story wieder.:3
Anyways, ich wünsche euch viel Spaß bei der Geschichte~
- Jean
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𝗗𝗲𝗲𝗽 𝗗𝗶𝘃𝗲 ✧ SEUNGJIN
FanfictionGefühle sind wie das Meer. Wir können an ihnen ertrinken und lernen auf ihnen zu schwimmen. Und manchmal werden wir dazu gezwungen, um nicht unterzugehen. - Eine seltsame Vorstellung, wenn man nicht weiß, wie man sich über Wasser halten kann. Seungm...