fünfundzwanzig

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Seit einer Woche wohnten Hyunjin und Seungmin zusammen, verbrachten von nun an noch mehr Zeit zusammen, als sie es ohnehin schon taten. Beide würden nächsten Monat beginnen zu studieren und würden nebenher im Café von Seungmins Mutter arbeiten, um sich etwas dazu zu verdienen. Zwar würde es nicht sonderlich viel Geld sein, um sich all ihre Träume erfüllen zu können, aber es würde reichen, um über die Runden zu kommen. Am Anfang des Schuljahres hatte sich Seungmin den Gedanken aus dem Kopf geschlagen, dass er überhaupt studieren würde, weil seine schulischen Leistungen nicht ausreichen würden, um überhaupt einen soliden Abschluss in der Tasche zu haben. Doch als das Drama im Spätsommer letzten Jahres seinen Lauf nahm und er aus dem Umfeld seines Vaters kam, schien ihm einiger Belast abgenommen worden zu sein. Zwar war er nie Klassenbester, aber sein Durchschnitt hatte sich allemal ins Positive verändert, sodass er sich sicher war, dass er zusammen mit Hyunjin es versuchen konnte ein Studium anzufangen.

In ihrer ersten, eigenen Wohnung herrschte noch pures Chaos. Einige Kartons standen noch nicht einmal ausgepackt in der Wohnung, die ohnehin schon recht klein war. Mehr konnten sie sich nicht leisten. Ein kleines Schlafzimmer, Bad und eine Wohnküche, was vielleicht nach ziemlich wenig klang, wenn man in einem Haus gewohnt hatte. Aber es war ihr eigener Wunsch gewesen. Eigentlich hätten sie weiterhin bei ihren Eltern leben können, denn dann hätten sie auch keine finanziellen Probleme, mit denen sie sich herumzuschlagen hatte. Doch sie bestanden darauf.

Mit einem Lächeln beobachtete Seungmin seinen Freund, wie er friedlich schlief und nicht den Ansatz erweckte, dass er aufwachen würde. Jedenfalls für die nächsten Stunden nicht, obwohl es schon acht Uhr war und sie noch einiges zutun hatten. Aber Seungmin würde es nicht übers Herz bringen, sein kleines, schlafendes Baby aufzuwecken und so sah er ihn verträumt an, streichelte ihm einige Strähnen aus dem Gesicht, die Hyunjin letztlich wieder ins Gesicht fielen. Dass er sich von den kleinen Streicheleinheiten nicht wecken ließ, verwunderte ihn immer wieder. Umso mehr genoss er die Zeit, indem er jedes kleinstes Details seines Freundes zum bestimmt tausendsten Mal in sich aufsaugen konnte, ohne auch nur eine Reaktion zu bekommen. Wie jedes Mal dachte er, dass Hyunjin in seinen Augen perfekt war und davon könnte ihn wohl keiner mehr nach fast eineinhalb Jahren Beziehung abbringen, dies zu denken. Klar, gab es Dinge, die er an ihm auszusetzen hatte, aber Seungmin hatte auch Eigenschaften, die Hyunjin zum Aufregen bringen konnten. Alles in allem harmonierten sie nach wie vor, wie am ersten Tag und gegen Nichts in der Welt wollte er ihn umtauschen wollen. Er war Seins und auch nur Seins.

"Wie lang willst du mich noch so angaffen?", vernahm Seungmin und hatte absolut nicht gemerkt, wie Hyunjin seine Augen langsam geöffnet hatte. Sichtlich unangenehm schob er sich die Decke über seinen Kopf und wollte der Situation somit entfliehen. "Es muss dir nicht peinlich sein~" Der Ältere versuchte die Bettdecke von seinem Kopf zu nehmen, doch der Griff verfestigte sich und so entkam ein leises Kichern, sodass er die kleine Mumie fest in seine Arme schloss und mit ihm kuschelte. "Dann schlaf' ich eben weiter, wenn du mir keine Beachtung schenkst." Wieder erfolgte keine Reaktion und so sah sich Hyunjin gezwungen sich auf sein Becken zu setzen, um ihn zu kitzeln, damit er ihm die Decke vom Kopf ziehen konnte. Wenn er ihn nur so in seine Seiten stach, würde er weggetreten werden und gerade das war ihm schon des Öfteren passiert, sodass er unsanft auf zu Boden gefallen war.

"Du zwingst mich immer zu Sachen, Minnie." Und schon kitzelte er ihn, sodass der Raum mit Seungmins engelsgleichen Lachen gefüllt wurde, er sich unter Hyunjin wand und ihm den dünnen Stoff vom Kopf riss. Relativ schnell hechelte der Brünette nach Luft und versuchte Hyunjins Hände vom Körper zu drücken.
"Ich brauch' Luft.", presste Seungmin heiser heraus, sodass er keine Sekunde später in dessen Augen sah und spürte, wie seine Wangen fast heiß wurden. Manchmal verfluchte er ihn wirklich, dass er ihn kitzeln musste, weil er jemand war, der sehr kitzlig war, an so gut wie allen stellen. Besonders aber an den Rippen und das nutzte Hyunjin besonders aus, um ihn zu ärgern.

"Ich hasse dich", entkam es ihm dann noch, als Hyunjins Lächeln fast schon dreckig wurde und er genau wusste, welche Absichten er hatte.
"Hat dir deine Mama nicht beigebracht, dass man nicht lügen soll?", fragte der Ältere fast schon unschuldig, kam seinem Gesicht jedoch gefährlich nahe. Fast schon zu nahe, als dass es Seungmin recht war und seine Wangen nur noch roter wurden, als sie ohnehin schon waren.
"Hat sie wahrscheinlich nicht." Schmollend küsste er Hyunjin dann, was diesen wiederum ziemlich verwirrte und den Kuss somit nicht erwiderte. "Aber deine Eltern haben dich auch nicht gut erzogen. Also passt das schon." Glucksend stieß er den Älteren dann von sich. "Aber damit du zufrieden bist: Ich liebe dich, du Idiot, aber ich hasse dich dafür, dass du mich immer kitzeln musst und mich in Verlegenheit bringen musst."
"Das klingt besser, damit könnte ich mich schon fast anfreunden. Aber ich kann einfach nicht aufhören. Ich finde es einfach zu süß, wie du rot wirst, wenn ich dich aufziehe und dein Lachen hält mich am Leben. Also muss ich das tun. Und jetzt, wo wir zusammenwohnen, musst du das noch weiter aus öfter aushalten, als ohnehin schon."

Mit einem Grinsen zog er Seungmin auf seinen Schoß und küsste ihn erneut. Mittlerweile konnte sich Hyunjin kein Leben mehr ohne seinen kleinen, süßen und oft zurückhaltenden Freund vorstellen. Er war glücklich darüber, dass er ihn in den letzten Monaten helfen konnte gegen einen gewissen Teil seiner Probleme anzukämpfen und ebenso stolz war er, dass er dies überhaupt tat. Denn im Leben wurde einem oft nichts geschenkt, sodass man für vieles kämpfen musste, was man sich erträumte. Und Seungmin hatte sich vor einem knappen Jahr gewünscht endlich von seinen Eltern akzeptiert zu werden, was ihm gelang. Jedenfalls teilweise und dadurch hatte sein Leben eine positive Wendung genommen, sodass er sich auf andere, wichtige Dinge konzentrieren konnte, die ihm vielleicht nicht so die Energie nahmen. Und nun würde er durch sein Leben ein wenig optimistischer gehen, weil er wusste, dass er Dinge schaffen konnte, wenn er nur fest daran glaubte und dabei würde ihm Hyunjin definitiv zur Seite stehen. So, wie er es die letzten Jahre auch getan hatte. Erst als ein normaler Freund, der irgendwann sein Freund wurde.

"Ach ja, und ich liebe dich auch, Baby."

E N D E

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Yeehaaaaw
Ich habe es auch endlich mal geschafft, die Story nun offiziell zu beenden. Mir ist die letzten Tage aufgefallen, dass ich echt kein Mensch bin, der sonderlich gut darin ist Fluff zu schreiben. An manchen Stellen ist es meiner Meinung nach ziemlich cringy, haha

Aber ich hoffe, euch hat die Story gefallen, auch wenn sie recht kurz ist.
Vielleicht habt ihr euch auch etwas anderes darunter erhofft.
Ich möchte aber nicht alles in meinen Stories "überdramatisieren", wie es einige betiteln würden. Zumal ich das in dieser Geschichte auch nicht nötig fande. Sie ist kurz und es hätte einfach den Rahmen gesprengt, wenn ich noch mehr "Drama" als ohnehin schon eingebaut hätte.

Alles in allem mag ich die Story doch, jedenfalls mehr als Insomnia.
Und wenn ich aus meinem Schreibtief irgendwann herauskommen sollte, auf Grund gewisser Dinge auf Wattpad, überrasche ich euch mit einer neuen Seungjin Story. Glaube ich, hoffe ich. :(

Danke fürs Lesen!

- Jean

𝗗𝗲𝗲𝗽 𝗗𝗶𝘃𝗲 ✧ SEUNGJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt