Teil 2: Nadel und Faden

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- Iwaizumi Hajime -

"Du, Iwa? Wie ist es eigentlich verliebt zu sein?"
Seine Worte überraschten mich.
"Der Frauenheld, Oikawa Tooru, fragt mich über soetwas aus?" leise lachte ich. "Es ist ein tolles Gefühl. Es ist wie ein Lagerfeuer, mitten in der Nacht. Es ist aufregend und trotzdem beruhigend." er lächelte leicht.
"Gibt es jemanden an den du dabei denkst?"
Natürlich gab es jemanden, du Idiot. Hattest du die Anzeichen nie bemerkt?
"Nein, bei dir?"
Er grinste so breit, dass seine leichten Grübchen zu erkennen waren. Sie passten so gut zu dir. Dein perfektes Gesicht wurde durch die Grübchen nur noch schöner.
"Ja, ich glaube schon. Diese Person ist herzensgut. Wunderschön, aber etwas grob." er lachte. "Trotzdem würde ich alles was ich besitze für diesen einen Menschen geben. Um diese funkelnden Augen zu sehen." Während er erzählte wirkten seine Augen weniger trüb.
"Ich hatte noch nie solche Gefühle für jemanden. Ich weiß nur das es unerwiedert bleiben wird."
"Bestimmt nicht, Oikawa."
Ganz sicher nicht.
"Ich kann nichtmehr zum Volleyballtraining kommen."
"Du machst Witze. Wer soll dann unser Team anführen, unser Zuspieler sein und uns den Sieg bringen? Kunimi kann dich nicht ersetzen und wir alle werden ohne dich total versagen!"
Wieso habe ich so reagiert?
"Tut mir leid, Iwa."
"Entschuldige dich nicht. Was ist denn passiert?"
"Meine Eltern sagen es sei nicht gut für mich. In letzter Zeit hab ich ein paar Probleme mit meiner Gesundheit. Besonders mein Knie macht Probleme."
Das war eine Lüge.
"Achso. Gesundheit geht natürlich vor."
Wieso sagte ich soetwas blödes?
"Shittykawa. Wir müssen langsam los. Nachher sorgt sich noch jemand um dich." Ich lächelte.
"Sicher nicht." Sein Lächeln war nicht wie sonst. Es war eher traurig.
"Wieso das?" Beunruhigt sah ich ihn an.
"Was ist los? Du bist nicht wie sonst. Deine Verbände bereiten mit große Sorgen. Deine Augenringe werden immer schlimmer und in deine Klamotten passt du bald 2 mal rein."
"Mir gehts gut." sein Lächeln verschwand nach diesen Worten.
"Dir geht es gar nicht gut. Wieso belügst du mich? Ich merke es wenn du lügst."
Er sah in seine leere Tasse.
"Mir geht es momentan nicht besonders gut. Deswegen verzichte ich auf Volleyball. Ich vergeige jedes Zuspiel und ich ziehe eure Stimmung runter."
Er lachte auf. Es hörte sich nach purem Schmerz an.
"Tust du nicht."
In letzter Zeit hatte er nachgelassen.
"Doch. Aber ich denke diese Pause wird mir gut tun. Danach werde ich 100, nein, 120% geben und wir werden gegen jeden gewinnen. Ich glaube fest daran!"
War es der Glaube der dich am Leben hielt? War es deine Hoffnung? Dein Wille?
"Du bist endlich mal wieder optimistisch." ich kniff ihm in die Wange.
"Weißt du Iwa. In manchen Momenten bist du für mich wie Nadel und Faden."
Fragend schaute ich ihn an.
"Auch wenn ich komplett kaputt gehe, kommst du und flickst mich zusammen."
Meine Wangen wurden rosa.
"Du bist ja rot ~"
Er freute sich und lachte.

Auch wenn ich seine Nadel und sein Faden war, war es naiv zu glauben ihn retten zu können.

Denn eine rostige Nadel näht nichts mehr zusammen.
Sie bricht.

Happy End. - IwaoiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt