R

426 49 88
                                    

》I'll live forever.《

Als ich meine Lider aufschlug, wurde ich erschlagen von dem grellen Weiß um mich herum. Meine Augen schmerzten, dann war da noch dieses nervtötende Piepen im Hintergrund, das in regelmäßigen, viel zu kurzen Abständen meinen Schädel belästigte. Der scharfe Geruch nach Desinfektionsmittel kribbelte in der Nase, woraufhin ich sie krauste; es war ein Wunder, dass ich nicht niesen musste.

Starr blickte ich auf die hohe Decke, ließ all diese mir fremden Empfindungen auf mich wirken. Mein Kopf war leer, ich konnte keinen Gedanken fassen, der mir auch nur in irgendeiner Weise erklären könnte, wo und wie ich hier gelandet war.

Erst eine warme Hand an meinem Unterarm ließ mich richtig erwachen und ich wandte mich in die Richtung, aus der sie kam. Dort entdeckte ich Jimin, besorgt dreinblickend, neben ihm Taehyung und Jungkook, während auf der andere Seite von dem Bett, in dem ich mich befand, Yoongi und Hoseok saßen und mich genauso anschauten.

"Du bist wach", merkte Jimin nach einer Weile ruhig an. "Wie geht es dir?"

Verwirrt sah ich zu ihm, setzte mich auf und lehnte mich in das riesige Kissen, bevor ich meinen Blick schweifen ließ. "Gut, ja ... ganz gut", murmelte ich dabei geistesabwesend.

Ich war in einem Krankenhauszimmer, wie eigentlich schwer zu übersehen war. Nur fragte ich mich die ganze Zeit, was ich hier verloren hatte. Was zuletzt passiert war, dass ich war, wo ich war.

"Namjoon."

Jimin legte nun auch noch seine andere Hand an meinen Arm, drückte mich fest, aber vorsichtig, weshalb ich in meinem ziellosen Umhersehen innehielt. Der Kleinere musterte mich mit ernster Miene, er schluckte nervös, bevor er ein langes Seufzen von sich gab.

"Erinnerst du nicht daran, was geschehen ist?", hakte er anschließend nach. Ich schüttelte langsam den Kopf.

Ich war mit all dem wirklich einfach nur ... überfordert.

"Man hat dich am See gefunden", erklärte Jimin dann endlich gefasst. "Auf dem kleinen Platz oben, von dem man auf den See hinunterblicken kann. Du warst ohnmächtig. Ein Spaziergänger, der mit seinem Hund Gassi gehen war, hat dich am Morgen entdeckt. Keiner konnte und kann sagen, wieso du dort bewusstlos lagst. Doch ... du lagst zwei Monate im Koma. Einfach so."

"Aber jetzt bist du wach", fügte Taehyung mit einem erleichterten Lächeln hinzu.

Ich hingegen konnte meine Freunde bloß mit offenem Mund ansehen, denn mit einem Mal strömten all die Erinnerungen wieder auf mich ein. Erschrocken setzte ich mich auf, klammerte mich an Jimin fest, dass er schmerzerfüllt das Gesicht verzog.

"Was ist ... was ist mit Seokjin?", fragte ich danach ängstlich. "Er war auch da. Mit mir. Wir haben ... die Nacht dort zusammen verbracht und am Morgen ... war er plötzlich weg und danach ... bin ich umgekippt."

Meine Augen fielen auf mein Handgelenk. Ich trug das Armband, das Seokjin getragen hatte, das, dessen Anhänger unsere Initialen eingraviert hatte. Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Wie konnte das sein? Das Armband hatte dort gelegen, nachdem der Schwarzhaarige verschwunden war, aber ... warum hatte ich es an?

Ich bemerkte, wie meine Freunde verständnislose Blicke miteinander austauschten. Sie schienen verunsichert von dem, was ich von mir gegeben hatte. Aber genauso war es gewesen.

"Namjoon", Jimins Stimme klang plötzlich erstickt, Tränen breiteten sich auf seiner Wasserlinie aus, dass mein Herz jäh aussetzte, nur um daraufhin noch wilder schlagen zu können.

"Seokjin ist tot. Seit zwei Jahren schon."

Mir entgleisten jegliche Gesichtszüge. Sprachlos sah ich Jimin an, wie er drauf und dran war, zu weinen, und auch die anderen wirkten erschüttert, verletzt. Mir wurde schlecht und ich fühlte mich so überwältigt von dieser Information, dass mir kurzzeitig schwarz vor meinem Sichtfeld wurde.

𝐅𝐎𝐑𝐄𝐕𝐄𝐑 | NAMJINWo Geschichten leben. Entdecke jetzt