Wut Entbrannt

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Wir verweilten in dieser Umarmung, es dauerte nicht lange da glitten seine Finger über meinen Arm bis zu meinem Handgelenk. Vorsichtig löste er seinen Körper von mir, seine minimale Kraft mit der seine Finger an mir zogen ließen mich zu ihm auf das Bett gleiten. Dort angekommen schloss er mich wieder in seine starken Arme. Wie war das nochmal mit dem Apokalyptischen Liebesroman? Ich konnte ihm einfach nicht widerstehen. So anders, gefährlich, kalt und doch vertraute er mir seine verletzlichen Seiten an. Auf Wolke sieben schwebend schloss ich meine bereits schweren Augenlider und fiel zurück in einen Tiefschlaf. 

Durch das zerbrochene Glas des Fensters schien die Sonne und erhellte den Raum in einem warmen Ton. Einige Male blinzeln half mir die Dinge nicht mehr verschwommen zu sehen, um dem noch nachzuhelfen rieb ich meine Augen und streckte mich mit einem langen Gähner. Ich suchte den Raum schlaff sitzend ab, keine Spur von Jeremiah. Anscheinend war er bereits früh aufgestanden. Dementsprechend kroch ich aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Erstmal Wasser ablassen. Schnell ging ich meiner Morgenroutine nach, Hände und Gesicht waschen, Zähneputzen. Duschen passte auch noch in meinen Zeitplan. 

Mit frisch Gewaschenen Klamotten war ich bereit in den Tag zu starten. "Jeremiah?" rief ich durch die Wohnung, meine motivierte Stimme hallte durch die Räume. Keine Antwort. Hm. Ich spazierte die Wohnung und das halbe Gebäude ab, er war verschwunden. Sein ganzes Hab und Gut war ebenfalls weg. Er wird doch nicht- Neeein so etwas würde er doch nicht machen nach gestern Nacht...oder? Da fiel es mir ein. Die Valeska Brüder. Jerome und Jeremiah Valeska, die Zwillinge. Er ist ein Krimineller, ich wusste doch das ich diesen Mann schon einmal gesehen habe. Mit einem Ruck fügten sich alle Puzzleteile zusammen. Unser Unbekannter Krimineller hat mich ausgenutzt um sich an meinem Unterschlupf zu ergötzen, sich an meiner Gastfreundschaft bedient. Jeremiah hat mir die ganze Zeit etwas vorgemacht bis er vollkommen genesen war um seine ach so geliebte Ecco zu suchen. Ich war nur ein Werkzeug, ein kleines Zahnrad in seiner großen Maschine.

Dieses manipulative Arschloch.

Wut kroch in mir hoch, meine Adern fingen an innerlich zu köcheln.
"Wie konnte mir das nicht auffallen!" schrie ich wild durch das Apartment. Meine Hände schnappten nach den Büchern in meinem Regal und warfen sie durch die Gegend addiert mit Ohrenbetäubenden schreien meinerseits. Meine Wohnung war in Kürze ein verwüstest Land vergleichbar mit dem Bild wenn man auf Gotham blickt. Passend zu dieses Ästhetik fiel ich auf die Knie, raufte mir die Haare und wischte meine Tränen weg, währenddessen verschmierte ich ohne Vorsicht mein Augen make-up. Wild durchstreifte ich die anderen Geräumlichkeiten auf der Suche nach einer Waffe. In Zimmer 334 wurde ich fündig. Ein Baseballschläger mit eingehämmerten Nägeln und Stacheldraht umzogen.
Trampelnd wie ein wild gewordenes Nashorn stapfte ich die Treppen hinab und lief hinaus aus dem alten modrigen Gebäude.
"Ich bin hier!"
"Hier!"
"Hier!"
"Hier!"
Schrie ich mehrere Male bis meine Kehle brannte, meine Beine trugen mich durch die tiefsten Gassen dieser Umgebung auf der Suche nach einem Wahnsinnigen dem ich den Schädel einschlagen kann.
Wie gelegen lief ein Duo an Scarecrows Männern um die Ecke:" Schrei nicht so laut Prinzessin, sonst lockst du die anderen an." "Und wir teilen ungern." ergänzte der Mann neben ihm und zog eine gespielt traurige Miene. Wut entbrannt und mit voller Selbstvertrauen rannte ich auf diese Kerle zu. Jetzt lachten sie noch, doch als ich dann den Schläger hervor holte und einem so fest ins Gesicht schlug das er einen Rückwärtssalto machte, warf sich der zweite zurück und war schockiert von meiner Tat. "Ach du scheiße... William.." murmelte er vor sich hin bevor er mir in meine Mordlustigen Augen blickte. Ohne mehr Zeit zu verlieren schlug ich mit ganzer Kraft auf ihn ein bis sein Körper aufhörte zu zappeln. Selbst danach prügelte ich auf seinen leblosen Körper ein und gab ihm die Schuld für alles was mir passiert war. Erschöpft ließ ich den Schläger fallen und stüzte mich keuchend an der Wand neben mir ab. Meine Beine fühlten sich an wie Gelee und meine Hände zitterten als würde man mir Stromschläge durch die Adern schießen. Überall war Blut, es fing bei meinen Händen an und kroch hoch bis zu meinen Schulter. Meine Zunge schmeckte den Metalligen Geschmack ebenso. Ich konnte mir bereits vorstellen wie ich aussah. Ohne es zu merken packten mich zwei Arme und zerrten mich hinter sich her. Zu kraftlos um dagegen anzukämpfen, drehte ich meinen Kopf in die Richtung der Person die mich gerade mit sich zog als wäre ich ein Souvenir. Einer von Scarecrows Leuten... Ich bin geliefert. Dies war mein letzter Gedanke bevor meine Augen der Erschöpfung nachgaben und ich ins Komaland versank.

Jeremiah Valeska	|| [The villain in me]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt