Dieses Gefühl

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Diese Stille die zwischen uns herrschte war nicht sonderlich unangenehm. Ich genoss sie sogar, wir beide aßen einfach nur und sahen in die Flammen. Es war schön nicht mehr alleine zu sein und sich zumindest sicherer zu fühlen. Gesprächig war unser Mr. mit den unglaublichen Augen nicht, das heißt später müsste ich ihm alles aus der Nase ziehen. Mir war klar das er mehr wusste als er mir wahrscheinlich jemals Preis geben würde, aber einen Versuch war es wert. "Was wird dein nächster Schritt?" fragte ich nachdem ich fertig gegessen hatte und meine leere Dose neben dem Kamin abstellte. Als Antwort bekam ich reines Schweigen. Aufordernd sah ich ihn an, doch als sein Blick meinen traf war mir bewusst das ich nun lieber meinen Mund halten sollte. Jeremiah hatte eine ruhige aber gefährliche Art an sich. Ich fragte mich wie er sich wohl Verhalten würde wenn wir uns besser Kennenlernen würden und was er für Geheimnisse mit sich rum trug. Stille Wasser sind nun mal tief. Dieses Gefühl von Sicherheit verschwand als er aufstand und seine Jacke anzog. Beim aufstehen rutschte ich fast aus da ich ihn schnell aufhalten wollte. Sein Arm griff nach der Türklinke und meine nach seinem Ärmel. Ich hielt es so fest als würde mein Leben davon abhängen: " He! Bitte geh nicht! Ich brauche dich! Ich kann ohne dir nicht überleben! Diese Männer hätten mich einfach vergewaltigt und dann an Scarecrow ausgeliefert! Du kannst mich nicht einfach so zurücklassen!" All dies sprudelte aus mir heraus und ich redete wie ein Wasserfall. Tränen schossen mir in die Augen, meine Angst wieder alleine zu sein war zu groß. Herablassend sah er mich an und zog seinen Ärmel mit einem Ruck aus meiner Hand. "Erbärmlich." zischte er und verschwand aus der Tür. Ich rutschte auf meine Knie und starrte zu Boden. Ich war echt erbärmlich. Was hatte ich mir auch anderes von so einem Mann erwartet? Aber dies lies ich auf keinen Fall auf mir sitzen! Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich griff nach dem blutigen Karambit das er hier liegen lies. Ich zeig dem Typen mal was erbärmlich ist! Tränen der Wut und der Enttäuschung flossen mir über mein Gesicht. Wie konnte er nur jemand schutzlosen einfach so zurück lassen?! Wie Herzlos und undankbar konnte ein Mensch eigentlich sein?! Solche Gedanken blitzten in mir auf als ich wutentbrannt den Korridor entlang stampfte. Mein stampfen wandelte sich um in Laufen, das Laufen in Rennen und das Rennen in Rasen. Brutal wie ein tollwütiges Tier suchte ich die Straße ab. Es dauerte nicht lange da sah ich auch die Silhouette von diesem Mistkerl. Schnurstracks rannte ich auf mein Ziel zu, mir war klar das er mich kommen hörte nach seinen Kenntnissen zu beurteilen. Also sprang ich ihn mit einer Täuschenden Attacke von hinten an, elegant wich er aus und wollte meine Hand packen. Aber da ich diese Reaktion schon kommen sah stellte ich ihm ein Bein und der Mann fiel mit einem lauten Knall zu Boden. Ich stürzte mich auf ihn und drückte so fest ich konnte runter. Das einzige was die Klinge des Karambits von seinem Gesicht fernhielt, war sein Unterarm. Sein monoton gelangweilter Blick sah mich auf einmal ganz aufgeregt an und seine strahlend weißen Zähne kamen zum Vorschein: "An Technik fehlt es dir nicht....aber an Kraft."  Mit einem Push fiel ich nach hinten zu Boden. Es war nicht zu glauben wie stark Jeremiah war. Nun lag ich im Dreck und fing an mich zu beruhigen, meine Atmung wurde langsamer und ich sah zu einer blassen Hand nach oben. Er hielt sie mir hin um mir beim aufstehen zu helfen. Vorsichtig ergriff ich sie, mit einem Zug stand ich auch schon wieder und fiel gegen seinen Brustkorb. Ich war aber auch viel zu tollpatschig. Beschämt sah ich zu Boden und sorgte für etwas Abstand zwischen uns. "Ich muss zugeben, von deinem ersten Angriff war ich beeindruckt." und da war sein gelangweilter Ton auch schon wieder! "Ich wusste nicht einmal dass ich das kann." nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart. "Trotzdem musst du an deiner Haltung arbeiten, du bist Tollpatschig und unvorsichtig. Du lässt dich von deiner Rage leiten und vergisst dabei wichtige Details." sprach er schon wieder so herablassend. "Du lässt mich jetzt aber nicht mehr alleine oder?" fragte ich mit ängstlichem Unterton. Er sah mich an und platzierte seine Hände hinter seinem Rücken. Eine gefühlt Minutenlange Stille herrschte zwischen uns bis er endlich mit hochgezogenen Brauen etwas sagte: "Mal sehen." Ich boxte ihm auf die Schulter und lachte als ich sein schmunzeln sah: "Das ist nicht lustig! Ich komme alleine nicht mehr klar!" langsam machten wir uns auf den Weg zurück zu meinem modrigen Apartment während wir uns weiter unterhielten. Natürlich redete ich die meiste Zeit,  jedoch hörte er mir Aufmerksam zu...oder ließ es zumindest so wirken. Das war erneut einer dieser schönen Momente dich ich nur selten erlebte. Wir verstanden uns als würden wir uns länger kennen und behandelten uns nicht wie Fremde. Dieser Mann, Jeremiah, er ließ mich so gut fühlen.

Jeremiah Valeska	|| [The villain in me]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt