„Raphael!", fröhlich kommt Phino Drole zu mir herein, in eines der verfügbaren Zimmer des Internats. „Elina hat gesagt das wir eine Person mehr werden!", er freut sich wirklich über alles.
Ich unterbreche unfreiwillig meine Meditation. Wen Elina etwas Sagt, hat es von großer Bedeutungen. Außerdem ist sie sozusagen meine Arbeitgeberin.
„Wie schön." neutral, dennoch freundlich wende ich mich an Phino.
Wenn es jemanden Neuen gibt, heißt das, dass meine Ferien so gut wie um sind. Denn seit sie mich kennengelernt hat, übernehme ich hauptsächlich die Ausbildungen aller Neuen.
„Du weißt, was ich meine Raph. Ich freue mich schon so darauf." Phino setzt sich neben mich, auf eines der bunten Kissen, die auf dem Boden ausgebreitet sind. Ich sehe in seine, von der Sonne durch leuchteten, braunen Augen. Phinos Präsenz wird mir nur zu deutlich mit seiner weißen Aura. Jeder Strategien Entwickler hat von ihnen eine der reinsten Auren, zumindest hier bei den Menschen. Nach einem kurzen Moment der Stille durchbricht er das Schweigen, denn ich rede nicht so viel wie er. „Du musst unbedingt wieder Arbeiten, sonst gehst du gar nicht mehr raus in die Stadt."
„Phino. Ich habe in den letzten Tagen Kontakt mit den Engeln aufgenommen." Unterbreche ich ihn. Er ist viel zu aufgeregt. Deshalb vermute ich stark dass er mir etwas Verschwieg. „Was hat Elina noch gesagt?" Er kann selten den Mund halten, ob ich ihm das jetzt oder nachher aus der Nase ziehe ist im Endeffekt auch keine Rede wert.
„Sie meinte, ich darf endlich mit dir Arbeiten", gesteht er leise. Ich spüre wie er mit seinen Emotionen kämpfte, um sie zu unterdrücken.
„Phino", seufzte ich. „Schön. Dann würde ich mich freuen, wen du dich unter Kontrolle hast. Wann hast du das letzte Mal meditiert?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich ihn Streng an. Ich mache mir Sorgen um ihn. Seit seinem letzten Ausflug hat er sich was eingefangen und damit meine ich keine Krankheit, sondern eine Negative Schwingung. Eine sehr Starke!
„Ist doch egal." Er verdrehte die Augen und wollte aufstehen um in die nächste Ecke zu verschwinden. Aber ich hielt ihn auf. Wenn er einmal auf mich hören würde! Aber nein, er ist wie ein Kleinkind.
„Komm her. Ich möchte das wir zusammen Meditieren." Ich setzte mich ein wenig vor zu ihm und klopfte auffordernd neben mich auf den freien Platz. Zögernd kommt er zurück. „Kann es sein das die Dämonen wieder aufgetaucht sind? Denn letztes Mal, hat Zayn gesagt, ich soll besser aufpassen draußen." Erkundigt er sich.
Zayn. Er hat es auch bemerkt so gar vor mir. Er ist ein Energien-Seher. Natürlich bemerkt er es vor mir! Wie ich es hasse, wen mich Menschen nicht in sich hereinlassen. Phino und Zayn sind zwei schwere Kandidaten ich darf nur in jemanden sehen, wen es er erlaubt oder die Seele um Hilfe bittet. Ich könnte es auch einfach machen, aber so wie es in den Wald reinruft, ruft es auch zurück. Da Zayn es die ganze Zeit über sehen kann, ist er immer so Mürrisch. Es macht ihm zu schaffen und kostet ihm wirklich selbst viel Energie die Auren immer zu sehen.
„Es kann nicht sein, es ist so Phino." Beantworte ich somit seine Frage, die ich fast vergessen hätte. „Wie kann es sein, dass du so gut wie alles kannst?" Phinos Neugierde ist unberechenbar. Mit seinen großen Kulleraugen sah er mich im Schneidersitz an, es ist die bequemste Art um zu Meditieren und der Geist ist empfänglicher. „Ich bin gut ausgebildet", zuckte ich unbekümmert mit den Schultern. Was total gelogen ist! Die Menschheit ist in Gefahr. Nur deswegen habe ich mich runter gemischt auf die Erde. Sie verlieren alle nach und nach den Schein. Die Dämonen nehmen die Energien von ihnen. Sie Saugen alles heraus. Und nebenbei bemerken die Menschen es nicht einmal. Sie sind vom inneren Kern abgekommen. Was ich schade finde. Es gibt mehr als Herrschen und Geld.
„Ich auch." Meinte er Stolz. Ich lächelte ihn an. Was ich immer mache, bei jedem. Ich stamme nicht umsonst vom Uhrsprung höchstpersönlich ab. Der Uhrsprung ist die Alte Energie und ich habe die Alte Energie. Doch dann kam auch noch die Restenergie durch sie entstanden die Engel. Die Erzengel sind da eher ein wenig Geiziger, den mit mir sind es Zwölf wohingegen die Engel sich vermehrt haben.
„Raphael?" Phino bekommt sofort meine Aufmerksamkeit. „Du bist zurzeit so abwesend."
„Tut mir leid. Aber ich habe viele innere Probleme. Du solltest auch deine inneren Probleme mal besuchen." Dabei deutete ich auf sein Herz.
„Oder wir suchen die oder den Neuen?" Schlägt er vor, dabei sah er mich mit funkelnden Augen an. Er versucht immer wieder meine Gefühle zu durchschauen aber was das Angeht, kann er nicht durch. So lange ich das nicht möchte bleiben meine Gefühle bei mir. Auch, wenn er wirklich Stark ist. Für einen kurzen Moment offenbarte ich ihm meine Ausgeglichenheit, damit er sich keine Gedanken darüber macht. Wenn er denkt, ich bin anders, dann habe ich ein Problem. Immerhin möchte ich versteckt bleiben mehr oder weniger. „Okay. Ich bin dein Führer so wie die anderen male", brach ich meine Gedanken ab. Dabei sehe ich ihm intensiv in die Augen. Phino nickt. Was anderes habe ich auch kaum erwartet. Dadurch, dass er so früh zu uns kam, konnte er sich besser an eignen. „Schließ die Augen." Ich schloss meine, nachdem er es auch unvermittelt getan hatte. Ich verbinde meine Schwingungen mit seinen. Das weiß er nicht aber er wird Spüren, das ich in seinem Energiesystem bin. „Siehst du das?" Ich führte seinen Geist tief in sich selbst rein. Von dort kommt die Schwingung. Eine besonders Starke. Für mich ist sie nichts. Für Menschen ist sie verderbend. Denn langsam mit der Zeit vergiftet es alles. Bei mir würde sie nichts bekommen wegen meiner selbst Heilungskräften, sie würden die Negative Schwingung innerhalb von Sekunden zerstören. So hat der Dämon nichts mehr übrig und verweilt entweder in der Dunkelheit oder er wird nicht mehr Wieder-geboren, denn Licht ist das Reinste was es gibt und ich bin das aller reinste Licht von Zwölf weiteren und einen Haufen Engelskindern.
„Was möchtest du in meinem System machen?" Phino reißt mich aus meinen Gedanken so Ruck artig, dass ich erst jetzt bemerke, stehen geblieben zu sein. Ich gehe weiter, ohne was zu Antworten.
„Wann wurdest du angegriffen?" Überspringe ich auch seine Frage. Er seufzte, wissend, dass es Zwecklos ist mich zu Ignorieren. „Das ist ein paar Tage her. Ich wusste das nicht." Dabei sah er den schwarzen Punkt in seinem inneren an. Ich blieb stehen vor dem Wirbel der Finsternis. Der Dämon hat eine Art schwarze Fessel um seine Seele gelegt damit Phinos Energie von der Fessel zum Dämon weiter fließt. Dadurch steigt ein Dämon bei den Rängen auf, sie haben ein festes System. Um so mehr Energie um so weiter oben ist ihr Rang.
„Deswegen sagte ich immer wieder, du sollst Meditieren. Oder eine Innenschau machen." Meine Stimme ist leise und so ehrfürchtig wie er das Werk ansah, glaub ich kaum, dass er mir zuhört.
Ich ging auf den Fleck zu, der mit jeder Sekunde ein kleines Stück größer wird. Schluckend betrachte ich es. Ich muss es ihm Sagen was es ist, er würde mir sonst den Kopf Ausreisen oder nicht war haben wollen was es ist. „Das ist ein Dämon." Hinter den Schwarzen Fesseln kann ich meinen Augen kaum trauen. Er hat sich in ihm eingenistet. Sie werden immer aggressiver. Gerade Menschen, wie die hier im Internat mit mehr Schimmer an sich, sind für sowas prädestiniert.
„Kann ich das weg ...!" Fängt er mit brüchiger Stimme anzureden.
„Nein." Unterbreche ich Phino.
Er sah mich ungläubig an. „Und du?"
Ich könnte es. Aber nicht vor seinen Augen. „Mach dir keine Sorgen. Ich beseitige es und du gehst jetzt zurück." Beruhige ich ihn. Das ist eine harte Lebenserfahrung für ihn.
„Sicher?" Fragt er vorsichtig nach. Ich nickte und ließ ihn ab von mir damit er das hier nicht sehen kann, was ich machen werde. Erst als ich mir Sicher war alleine zu sein, erlaubte ich mir in mein wahres Ich zu wandeln. Mein Geist fängt an zu leuchten. Sensible Menschen würden, wenn ich das am Tag im Restaurant machen würde, sich geborgen von meiner Energie fühlen. Meine Heilenergien strömen aus mir in einem grünlichen Schimmer heraus. Grün ist mein ganzes Wesen. Grün steht auch für Gesundheit. Aber ich bin die reinste Quelle. Ich bin die Heilung selbst. Mein Licht verschwand in dem Schwarz. Nach und nach wurde es heller. Bis es kurz Explodierte. Phinos ganzes Sein leuchtet jetzt Grün. Wegen der Explosion sind einige meiner Energien wieder frei geworden und liegen jetzt in Phino und um ihn.
Langsam öffnete ich meine Augen. Phino sah mich neugierig an. „Hast du viel Energie." Staunt er. Ich muss Grinsen. „Das ist alles schön versteckt und gesammelt ihn mir." Gebe ich ihm eines von vielen Geheimnissen zu. Wenn er wüsste ...
„Du bist ein reiner Heiler?" Fragt er die Frage, die ich vermutet habe zu bekommen, nach dem das passiert ist. Sein Unglauben spiegelt sich in den Augen wider. „Das ist doch selten. Oder?" Nörgelt er weiter. „Ich wusste doch, dass du anders bist." Strahlt er vor Glück eines meiner Geheimnisse gelüftet zu haben.
„Das bleibt unter uns Phino. Elina weiß es und das reicht vollkommen aus." Machte ich ihm deutlich. „Wieso bildest du dann uns aus, wen du andere Heilen kannst?" Durchlöchert er mich. Gute frage. Aber das mache ich damit ich die Menschen in der Umgebung noch wahrnehmen kann. Denn als Heiler muss man jede Zeit bereit sein. Bedeutet so viel wie den ganzen Tag in einem Zimmer sitzen und warten bis ein Patient kommt. Hab ich alles schon erlebt. Ich kann nicht sagen wie lange ich das gemacht habe, denn Zeit spielt in unserer Ebene keine Rolle. Die Zeit existiert nicht wo ich normalerweise bin. Darum bin ich unsterblich. Menschen sind im Grunde auch unsterblich zumindest die Seele. Sie kommen und gehen. Wie es ihnen gerade passt. Manche gehen schneller aus der Zwischenwelt andere brauchen länger. Es kommt alles darauf an, wie fest sie an ihr Leben gebunden sind und das wievielte Leben es ist. Aber es gibt noch Seelen die können nicht weiter gehen, weil sie von einer Person festgehalten werden ...
Ich sollte Phino mal Antworten. „Weil ich ein guter Mentor bin." Lachte ich und er zog mich Freundschaftlich in eine Umarmung. Wir kennen uns seit fast fünf oder mehr Jahren. In der Zeit bin ich dank Gabriel auch von außen älter geworden. Denn als ich auf die Erde kam war ich 10 zumindest äußerlich, damit keinem etwas auffällt. „Wen du alles kannst dann könntest du doch einen höheren Rang haben." Meint er nebenbei.
Ja auch wir haben Ränge. Alles dreht sich um Geld und Macht.
„Jemanden auszubilden und denjenigen zeigen dabei wie er mit seiner spirituellen Gabe umgehen kann, und in seinen wahren Kern zurückzufinden, ist für mich Hoch genug." Erwiderte ich und Stand auf. Ich kreiste meine Schultern und streckte mich ein wenig vom langem Sitzen.
„Wir haben heute noch was vor. Eine Lehrstunde für dich." Zwinkere ich Phino zu. Seine Ausbildung beginnt mit mir ab Heute.
„Nia." Sagte ich. „Nia Rosé."
„Ist sie es oder wie?" Will Phino sofort wissen und sprang auf.
„Ja das ist ihr Name." In Gedanken dankte ich dem Universum, dass es mir eine Antwort gegeben hat. „Sie wohnt hier angeblich in der Nähe." Überlegte ich laut.
„Dan suchen wir sie." Meinte Phino aufgeregt. Ich sah ihn an. Belustigt schüttelte ich den Kopf.
„Du hast meine Energien noch an dir." Sage ich lächelnd. Wenn sie länger als einen Tag an ihm bleibend, dann könnte er noch einmal von den Dämonen angegriffen werden. Es zieht sie an. Gut das ich eine Art Abschirmung um mich habe. Meistens ist sie so groß das mehrere um mich herum auch Abgeschirmt werden. Oder ich lege sie bewusst um denjenigen.
„Du weißt ganz genau, dass ich das nicht kann." Seufzte er. Ja da hat er recht. Er kann Strategien entwickeln. Aber nichts mit Energie anfangen. Die Gefühle kann er trotzdem fühlen so wie jeder von ihnen. Ich kann so gar mehr als Gefühle und Emotionen wahrnehmen.
„Ich weiß. Gib mir deine Hände." Vordere ich ihn auf. Er verdreht die Augen. „War ja klar, dass du es kannst." Grinste er schließlich und gab mir seine Hände. Ich nahm mir meine Energie zurück und ein wenig lass ich ihm.
„Du hast vorhin zu viel Verloren bei der Reise, den Rest kannst du Behalten." Erkläre ich. Es ist so wenig, dass es normalerweise keine Probleme macht.
Ich möchte alleine mit Nia reden. Denn man muss das ganze langsam angehen. Wahrscheinlich lasse ich ihn in einer anderen Ebene zusehen damit er lernt wie man jemanden langsam in die Welt von uns einführt. Ich habe es schon oft getan. Und ich finde sie auch am schnellsten. Aber das liegt daran, dass ich auch Energien sehen kann aber das weiß soweit ich weiß keiner. Außer ich selbst.
„Danke. Können wir jetzt das Mädchen suchen?" Seine Augen blitzen Freudig auf.
„Sie ist schon 20." Meine ich glucksend.2172
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Erzengel Raphael (Band 1)
FantasyNia weiß nicht, wohin mit sich und dann findet ein Typ sie wortwörtlich auf der Straße. Mit intensiven Grünen Augen konnte er in nur wenige Minuten ihre Seele Erobern. Doch kann er Nia auch aus ihrer schwierigen Lebenssituation Helfen? Nicht Kopier...