Kapitel 2: Von Enten, Kratzbürsten und Deppen

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Ich schlug die Augen auf. Schon wieder.

Dieses Mal lag ich aber nicht in einer wasserähnlichen Siffsuppe, sondern mitten im Wald auf einer sonnendurchfluteten Lichtung, umgeben von hohen Eichenbäumen, die sich sanft im Wind wiegten. Vögel zwitscherten und ich genoss diese malerische und entspannende Atmosphäre, als eine mir (leider) bekannte Stimme mich genervt anfuhr:

„Bist du fertig mit gaffen? Wir müssen diese beiden Zankäpfel finden..."

„Lass mich doch einfach vermaledeit nochmal die Vorzüge des Lebens genießen! Dank dir durfte ich ja vierzig verdammte Jahre bei diesem weirden Opa in seinem versifften Keller auf deine ach so wichtige Persönlichkeit warten! Ich durfte mir so ziemlich jede Geschichte über diese Bengel anhören! Vom ersten Töpfchengang bis hin zu deren absolut dämlichen Streit! ICH WOLLTE DAS GAR NICHT WISSEN! Und hast du schon vergessen, das der Opa sich bei uns bemerkbar macht, wenn wir seine Bälger gefunden haben?!"

„Nein, ich habe es nicht vergessen, ich bin ja nicht so dämlich wie du. Und außerdem ist dieser ‚versiffte' Keller von unserem Zeitstrang abgekoppelt. Das heißt die Zeit vergeht um einiges schneller. Die Zeit die du da warten musstest, waren nur vier Monate. Ach, und mal ganz nebenbei ist dieser ‚komische Opa' der Rikudo Sennin."

Nun reichte es mir endgültig. Dieser Vollpfosten wagte es doch tatsächlich mich als dämlich zu bezeichnen, nachdem er sich total ‚heldenhaft' in einen Kampf, den er nebenbei nicht hätte gewinnen können, gestürzt hatte?! 

„DU WAGST ES MICH ALS MINDERBEMITTELT ZU BEZEICHNEN, ALBINO KARNICKEL?! DU BIST DOCH DERJENIGE, DER~"

Ich wollte meinen Kopf Richtung Tobirama drehen, als ich ein Rascheln vernahm. Meine Wut verrauchte schlagartig und ich begab mich in Kampfstellung. Diese angespannte Haltung lockerte sich jäh, denn wir wurden von einem kreischend pinkhaarigem Mädchen um die zwölf angestarrt. Für uns beide wäre sie wohl keine Bedrohung, oder?

Sie drückte beinahe schon geistesabwesend auf irgendeinen komischen Boppel an ihrem schlanken Hals und ein Knacken ertönte.

„Sensei Kakashi....Ich habe hier zwei Kinder mitten im Wald gefunden."

Ziemlich perplex schaute ich erst in die Richtung des pinken Haarwuschels und dann in Richtung des Senjudepps.

Und tatsächlich: Er sah wieder aus wie 12. Ich hatte vorher eigentlich nur in den schönen Himmel gestarrt und dann in die Richtung des raschelnden Busches geschaut, wo das Mädchen heraus kam, deshalb war mir das wohl nicht aufgefallen. Jetzt wo so ich darüber nachdenke, klang seine Stimme auch jünger. Und meine auch...

Ich sah an mir herab, und das spöttische Lachen, dass aus mir herausblubbern wollte, blieb in meiner Kehle stecken:

Der Opa hatte auch mich wieder zu einem Zwölfjährigen Bengel gemacht! Was fällt diesem Opa ein?! Es wäre doch so viel einfacher geworden als erwachsener Mann...

Das Mädchen trat näher an uns heran.

„Geht es euch gut? Was macht ihr denn hier so mutterseelenallein allein? Und, wo sind eure Eltern?"

Die dachte wohl doch nicht ernsthaft wir wären jünger als sie. Das kann doch nicht wahr sein. Ich wollte gerade zu einer erneuten Schimpftirade ansetzen, als der Idiot sie ziemlich kalt musterte und sie dann anblaffte.(In seiner typisch kalten Art halt)

„Wenn es uns nicht gut gehen würde, würden wir uns nicht so lautstark unterhalten. Da wir hier zusammen sind, sind wir außerdem nicht mutterseelenallein allein, denn wir sind ja zu zweit. Im übrigen sind wir mindestens so alt wie du, also lass diesen mitleidigen Blick."

𝘡𝘸𝘦𝘪𝘵𝘦 𝘊𝘩𝘢𝘯𝘤𝘦 | 𝘛𝘰𝘣𝘪𝘪𝘻𝘶 | 𝘕𝘢𝘳𝘶𝘵𝘰 𝘍𝘍 |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt