Nur mit Mühe schaffe ich es meine Augen zu öffnen. Die Sonne prallte auf mein Gesicht und als ich meine Hand zum Schutz auf meine Hand legte, dämmerte es mir. Gruppenphase. Spiel. WM. Portugal. Heute.
Förmlich sprang ich aus dem Bett und hüpfte von einem Bein auf das andere, woraufhin ich aber schmerzhaft zische. Da war ja was. Die bescheuerte Bänderdehnung. Jetzt humple ich nur noch ins Badezimmer. Dort löse ich meine Schiene und zu erkennen bekomme ich einen gut abgeschwollenen Knöchel. Das machte meinen Tag nur noch besser.
In zwei Tagen würde es wahrscheinlich schon fast nicht mehr zu spüren sein. Ich lege mich in die Wanne und genieße aber nicht all zu lang das warme Wasser. Als ich dann schließlich fertig mit Baden, Haare machen, schminken und umziehen war, wagte ich einen Blick auf die Uhr. 6:30 Uhr.
Meine Güte heute war ich wirklich sehr motiviert und eigentlich war ich ja eher der Morgenmuffel schlecht hin. Auf meinem Handy hatte ich keine neuen Anrufe, oder Nachrichten bekommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, die aber eigentlich nur eine Viertelstunde lang dauerte, entschied ich mich mein Zimmer zu verlassen.
Als ich meine Zimmertür schloss, grinste ich. Spieltag. Lasset die Spiele beginnen. "Aufstehen Jungs! Spieltag! Hopp Hopp! Die WM gewinnt sich nicht von alleine!" brüllte ich durch den ganzen Gang um die Jungs zu wecken. Um das ganze noch aufzurunden, klopfe ich an jede Tür.
"ICH BRING' DICH UM, ROSALIE!" höre ich Lukas aus seinem Zimmer brüllen. Doch anstatt Angst zu haben, lache ich nur. "Was?" höre ich einen total verschlafenen Mario, der aus seinem Zimmer gelaufen kommt und überall ist, aber nicht hier. "Mario! Spieltag. Portugal! Heute!" sage ich lächelnd und verdrehe die Augen.
Mit der Zeit beginnt er zu verstehen und sieht mich mit großen Augen an. Wenige Sekunden später war er auch schon in seinem Zimmer verschwunden um sich wahrscheinlich fertig zu machen. Trällernd stapfe ich, als ich den Aufzug, den ich kurz zuvor betreten hatte verließ in die Mensa.
Dort sah ich meinen Vater sitzen, welcher schon an einem Brötchen knabberte. "Morgen Paps." grinse ich und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. "Morgen, Maus." wünscht auch er mir. "Coach? Deine Tochter ist tot!" brummt Khedira und die anderen Spieler, die mit ihm den Esssaal betraten.
Mein Vater schmunzelte nur und schüttelt den Kopf. Mit schnellen Schritten laufe ich ans Büffet, wo ich mir ein Müsli nahm mit Kaffe dazu. Ich setze mich an Bastians, Lukas und meinen Stammtisch und warte auf die zwei.
Es dauerte nicht lange, da saßen die beiden mit vollen Tabletten auch bei mir. "Du bist noch aufgedrehter, als wir alle zusammen." meint Bastian. Ich zuckte mit den Schultern. "Kann schon sein." grinse ich schließlich und löffle den Rest des Müslis auf.
"So Jungs. Ich gehe mein Besteck wegbringen." beschließe ich und teile es ihnen mit. "Ja wohl." murmeln die beiden monoton. "Das bekommst du irgendwie zurück, Löw." stichelte Thomas Müller in seinem Akzent, der mich immer wieder zum Lachen brachte. "Jaja." strahle ich nur und stelle mein Tablett zum dreckigen Geschirr.
"Rose?" sprach jemand verlegen. Mir ist wohl möglich gerade mein Blut in den Adern eingefroren. Mats. Ich drehe mich um. "Ich muss mit dir reden." meint der Borusse. Ich hatte es doch so schön verdrängt. "Kann das nicht warten?" nuschle ich und schaue auf meine Hände.
Er schüttelt den Kopf. "Erstens kann ich mit diesem Gefühl nicht spielen und zweitens will ich nicht das du auf mich sauer bist, weil du-" Mats stockte mitten im Satz. "Weil ich was?" möchte ich wissen. "Ja weil du- weil du." stotterte er nur weiter.
Der Mann bekommt es echt nicht auf die Kette einen hochdeutschen Satz zu formulieren. "Ist ja auch egal." murmelt er sichtlich beschämt. "Na schön." gebe ich mich geschlagen. "In einer halben Stunde am Strand. Ich will das nicht zwischen Tür und Angel besprechen, okay?" frage ich ihn. "Ist gut." verlässt es den Verteidiger erleichtert.
Ich setze mich, bis zu meinem Treffen zu Bastian und Lukas, die von nichts mehr anderem redeten, als von dem Spiel heute. Das würde ich ja auch, aber mir machte das vorstehende Gespräch mit Mats zu schaffen. Und was wollte er mir sagen, was er nicht auf die Reihe bekommen hatte mir zu erklären?
Die Frage wird mir wohl noch ein Rätsel bleiben. "Jungs ich gehe noch ein bisschen am Strand spazieren." mogle ich. "Klar. Wir kommen mit. War haben ja noch Zeit." meinen die beiden jedoch dann. Ach du Scheiße. Was mach ich denn jetzt bloß?
"Nehmt es mir nicht übel Jungs. Ich wollte alleine gehen. Einfach mal den Kopf frei bekommen. Versteht ihr?" meine ich. "Kopf freikriegen?" harken die beiden unglaubwürdig nach, woraufhin ich nur nicke. "Kein Problem. Wir sehen uns dann." sagen die beiden und ich nicke lächelnd.
Nun machte ich mich also auf den Weg. Auf den Weg zum Innenverteidiger. Lange dauerte es nicht, bis ich an unserem Treffpunkt war. Von weitem sah ich den braunhaarigen schon am Strand stehen. Er ließ Steine über das Wasser hüpfen. "Hey." begrüße ich ihn.
Er nickt lächelnd und stellt sich gegenüber von mir hin. "Es tut mir leid, dass hätte ich nicht machen dürfen. Das war unreif und vor allem unmoralisch." stöckelt der sonst so selbstsichere Mats Hummels. "Ja das war es." flüstere ich eher zu mir selbst.
"Verzeihst du mir, Rose?" haucht Mats. Ich sehe ihn an. Seine kastanienbraunen Augen glänzen in der Morgensonne und zogen mich in eine Art Bann. Ich sah wie des Fußballspielers Blicke mich von oben bis unten durchlöcherten. "Warum?" frage ich ihn.
Verwirrt mustert er mich. "Warum hast du mich geküsst?" verdeutliche ich es. "Ich weiß es nicht. Ich glaube einfach. Ach keine Ahnung." murmelte der Schönling. Abwartend sehe ich ihn an. "Du warst einfach eine Ablenkung." meint er dann. Eine Ablenkung? Will der Typ mich jetzt komplett verarschen?
Die Wut stieg in mein Gesicht, welches jetzt gerade total rot ist. Mats schien jetzt erst zu kapieren, was er da gerade gesagt hatte. "Jetzt hör mir mal zu du ich Knall alles was nicht bei drei auf dem Baum ist. Ich bin nicht so eine von denen die jedem Typen, der an ihr vorbeiläuft schöne Augen macht.
Und vor allem nicht einfach einen Kuss erwidert. Also wenn du hier denkst du könntest mich als Ablenkung von deiner Beziehung, die geraden am Arsch geht nehmen, oder als Betthäschen. Hast du dich aber gewaltig geschnitten." fauche ich wütend und tippe bei jedem Wort, welches mein großes Mundwerk verließ auf seine Brust.
"Rose. Nein, so hatte ich das nicht gemeint. Nein, bitte! Hör mir zu! Rose!" rief er mir hinterher, doch ich hatte schon einen Abgang gemacht. Anstatt etwas zu sagen, strecke ich ihm meinen Mittelfinger entgegen.
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Collided
FanfictionBastian Schweinsteiger und Lukas Podolski. Meine besten Freunde. Ach was rede ich da meine Brüder. Ihnen stehe ich wohl am nahesten. Mein Leben war perfekt. Ich studierte gerade Journalismus und war mehr als zufrieden. Doch dann stieg er in unseren...