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Sie reist ab, sie hat nie was gesagt. Kein einziges Mal.
Sie fühlt zu viel. Viel zu viel.
Viel zu schnell zu viel.
Immer zu viel.
Wird das Glas irgendwann brechen?
Vielleicht.
Sie ist froh, dass er nur den Teller mitgenommen hat. Nicht das Fühlen.
Lieber ein volles Glas, das irgendwann bricht, brechen könnte, nicht unbedingt, als ein für immer leeres Glas.
»Noch ein wenig Wasser für Sie?«, würde er sie heute Abend fragen, wäre sie noch da.
»Sehr gern«, würde sie dann antworten.

Sie weiss, es ist okay. Sie weiss, es ist gut so.
Es tut trotzdem ein bisschen weh.
Wie eine verpasste Chance, ein volles Wasserglas, das man hätte austrinken können, das aber stattdessen umgekippt ist.

wasserglasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt