Es war kalt. So unglaublich kalt. Wo war ich?
Der Boden auf dem ich lag war dreckig. Meine Kehle brannte wie Feuer, meine Gliedmaßen schmerzten. Was ist passiert? Vor Schmerzen keuchend versuchte ich mich aufzurappeln, fiel jedoch wieder zu Boden, meine Füße gehorchten mir nicht, und starrte auf meine Handgelenke, von denen ebenfalls ein gewaltiger Schmerz ausging. Die Handschellen hatten meine Haut aufgeschürft, neues Blut floss meinen Arm hinunter. Von den Handschellen aus ging eine lange Kette in die Ecke des Raumes. Ich war gefesselt? Festgekettet?
„Was…“, murmelte ich, fing an zu zittern, meine Sicht verschwamm. Panisch griff ich mit den Zähnen nach der Kette und zog daran, was aber natürlich nichts brachte. „Scheiße… Wo bin ich hier?!“, schrie ich verzweifelt, schwenkte den Kopf nach links und rechts, so schnell, so panisch, dass mir schwindelig wurde.Ein Keller. Es sah aus wie ein Keller. Der Raum war komplett geschlossen, nichts befand sich hier, nur ein Eimer stand in der Ecke. Doch etwas erregte meine Aufmerksamkeit. Es war eine knallrote Tür. Die Farbe stach mir so in die Augen, dass es schmerzte und ich zitterte immer mehr. Dort musste ich hin. Ich musste abhauen. Verzweifelt robbte ich in die Richtung der Tür, doch bevor ich auch nur in der Nähe von ihr war, zog mich die Kette zurück.
„Nein… Nein!“, schluchzte ich und versuchte weiter vorwärts zu kommen, was meine Handgelenke noch mehr aufschürfte, doch mir war das egal. Ich musste fliehen. Entkommen. Weg von hier!
„Glaubst du wirklich, ich habe nicht aufgepasst, wie lang ich die Kette mache?“, ertönte plötzlich eine Stimme und ich erstarrte.
Die Tür öffnete sich knarzend und jemand betrat den Raum.
„Wer… Wo…?“, krächzte ich verwirrt, mein Puls beschleunigte sich immer mehr, mir wurde noch schwindeliger, ich hatte das Gefühl gleich brechen zu müssen.
Die Person trat aus dem Schatten und ich sah sein Gesicht.
Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an.
Er? Was… Was tat er denn hier? Was… Was war hier los?„Willst du eine Geschichte hören?“, fragte er und kniete sich vor mich, berührte sanft mein schweißüberströmtes Gesicht und strich mir die Haare zur Seite.
Ich antwortete nicht. Ich konnte nicht. Ich konnte gar nichts mehr. Ich konnte ihn nur mit weit aufgerissenen Augen anstarren, meinem Herzschlag, der sich immer mehr steigert, horchen und den Schweiß spüren, der mir voller Angst von dem Gesicht tropfte.
"Es gibt eine Geschichte, die besagt, dass der Mensch ursprünglich als Wesen mit zwei Köpfen, vier Armen und vier Beinen existiert hat. Jedoch hatten die Götter Angst vor der Macht, die sie ausüben könnten, und so trennte man sie, sodass der Mensch so war, wie wir ihn heute kennen. Doch die andere Hälfte, seinen Seelenverwandten, gab es noch irgendwo auf dieser Welt. Man musste ihn nur finden.", sagte er in einer engelsgleichen Stimme.
Ich sagte immer noch nichts, mein Körper zitterte immer mehr, und schon bald schüttelte es mich regelrecht durch.„Wie gut, dass ich dich gefunden habe, oder? Ich habe wirklich Glück“, sagte er und griff nach meinen Händen, zog sie zu sich.
„Also wirklich, du darfst nicht zu sehr ziehen, sonst tut es doch weh“
Seine Stimme war so sanft, so unglaublich ekelhaft sanft.
Ich beobachtete wie er mit seiner Zunge über meine Wunden fuhr, das Blut von meinem Arm leckte, und ich versuchte mit aller Kraft, meinen Mageninhalt dort zu lassen, wo er hingehörte.
„Jetzt gehörst du wirklich mir. Für immer. Und ewig. Hier kann uns niemand stören, niemand wird unserer Beziehung im Weg stehen. Ist das nicht wundervoll?“, fragte er, lächelte mich zuckersüß an.
Ich sah zu der Kette, die in das Ende des Raumes führte und konnte nicht anders, als zu grinsen. Diese Kette… Sie war da, um mich zu fesseln, damit ich nicht weglaufen konnte. Doch der, der mich wirklich fesselte… War er.
Ich sah zu ihm und mein Grinsen verging, als er kühl auf mich herabsah.Niemals. Das Wort kam mir in den Kopf. Ich würde ihm niemals entkommen können. Nie und nimmer. Ich werde für immer an ihn gefesselt sein, egal, was ich tat. Selbst wenn ich sterben würde. Ich würde ihn niemals loswerden.
Nie. Niemals.
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Love tastes like Death [Boys Love/Yandere]
HorrorFür Yuji Asuka ist das schlimmste am Leben, dass man überhaupt lebt. Tagtäglich verflucht er sein Leben und alle Personen, die darin eine Rolle spielen. Als er kurz davor steht, alles zu beenden und sich selbst zu töten, lernt er jemanden kennen. Di...