Yuu POV
„Na, wir sind doch jetzt Freunde, oder nicht?", fragte er und legte den Kopf schief. Ich riss die Augen auf. Mein Herz setzte kurz aus und schlug dann in doppelter Geschwindigkeit weiter. Er... Ein Freund? Ich hatte einen Freund? Ernsthaft jetzt? Ich spürte, wie mir warm wurde, vor allem im Gesicht, es glühte schon fast. Völlig ergriffen sah ich zur Seite.
Doch der schöne Moment wurde augenblicklich zerstört, als jemand an mir vorbeilief und mich dabei so fest anrempelte, dass ich zur Seite fiel, und fast zu Boden gefallen wäre, hätte Rentaro mich nicht aufgefangen.
„Oh, tut mir Leid, ich hab den Dreck gar nich-„, hörte ich die Person säuseln, die mich anrempelte und sah auf. Harukis verächtliches Grinsen wandelte sich in einen Ausdruck der Verwirrung, er ließ seinen Satz unvollendet, als er Rentaro erblickte.
„He, Ren", sagte er überrascht.
„Haru, es ist aber nicht nett, andere Leute anzurempeln", sagte Rentaro und sah zu mir. „Alles okay?"
Nun sah Haruki noch verwirrter aus als sonst. Ich war wie angewurzelt. Stocksteif. Unfähig mich zu bewegen, oder zu sprechen. Die Beiden kannten sich also. Das hieß nichts Gutes, das war einfach nicht gut...
„Wie, ihr kennt euch?", fragte Haruki und sah mich angeekelt an.„Ja... Wir wollten gerade essen gehen. Wir sehen uns dann später beim Karaoke, Haru!", erwiderte Rentaro und lächelte.
„Eh? Ah, ja, bis später", sagte Haruki und wurde dann von seinen Freunden mitgezogen.
„Alles gut? Du siehst aus, als würdest du ihn nicht mögen. Kennt ihr euch?", fragte er. Ich war immer noch total schockiert, es war, als würde Blei durch meine Venen fließen.
„Ja. Er ist mein Cousin", brachte ich dann irgendwie heraus.
„Was, ehrlich? Woah, das hat er nie erwähnt..."
Rentaro zog mich aus dem Gang, der immer voller wurde und wir gingen hinaus. Ich war den Tränen nahe. Erst sagte Rentaro, dass wir Freunde wären... Und dann? Dann war er anscheinend auch noch mit Haruki befreundet und ging mit ihm zum Karaoke...
Wir setzen uns auf eine Bank und Rentaro öffnete seine Brotbox. Dann hielt er inne und sah mich besorgt an.
„Du magst ihn wirklich nicht, oder?"
„Seid ihr... gut befreundet?", fragte ich leise, beantwortete seine Frage nicht.
„Na ja, nicht wirklich. Ich kenne ihn nur von anderen Freunden, und er kommt eben manchmal mit zum Karaoke"
Ich schluckte. Rentaro war also tatsächlich ziemlich beliebt, was?
„A-Achso", murmelte ich.
„Hier!"
Mir wurde ein kleines Stück von dem Erdbeerkuchen, den ich gestern mit Rentaro im Maihaus gegessen hatte, vor die Nase gehalten. Verwirrt sah ich zu ihm.
„Nimm schon, hab extra ein kleines Stückchen für dich mitgenommen", sagte er fröhlich. Ich nahm das Stückchen und biss hinein. Die Süße verbreitete sich auf meiner Zunge und ich seufzte. Es war so lecker.
„D-Danke", murmelte ich. Mir war völlig unklar, wieso er das alles tat. Als er sich näher zu mir setzte, und seine Tasche auf den Boden stellte, klopfte mein Herz schon wieder so unnatürlich schnell. Was war das nur? Es war seltsam...
Ich starrte Rentaro an und im Sonnenlicht fiel mir noch viel mehr an ihm auf. So etwa wie die leichten Sommersprossen die er hatte, aber kaum auffielen, und die langen, blonden Wimpern. Seine Haut war so schön. Er...ja, er war schön. Ich hatte noch nie so jemanden schönes gesehen...
„Hm?", machte er, als er bemerkte, dass ich ihn anstarrte. Sofort sah ich weg und starrte auf den Boden.
„Ach, n-nichts. Ich frage mich nur, wieso bist du so nett zu mir?", traute ich mich zu fragen.
„Warum? Eh, ich weiß nicht. Ich mag dich eben", sagte Rentaro und lachte verlegen, kratzte sich am Kopf.
Er...mochte mich?! Mein Herz flatterte.
„Übrigens, was ist mit deinem Gesicht passiert? Du hast da eine Wunde", sagte er und sah auf meine Nase, oder vielleicht auch Lippen. Ich konnte ja schlecht sagen, dass Haruki mich geschlagen hatte, deswegen sagte ich ganz schlicht: „Ach, ich bin gestern noch hingefallen.."
Ich sah an seinen Augen, dass er mir nicht glaubte, aber er sagte dazu nichts mehr.
Die Pausenglocke ertönte und Rentaro stopfte seine Brotbox zurück in die Tasche.
„Willst du vielleicht mit zum Karaoke?", fragte er, als wir wieder ins Gebäude liefen.
„W-Was? Nein... Nein", antwortete ich. Vor allem nicht wenn Haruki dort war.
„Dann gehen wir mal alleine!", sagte Rentaro fröhlich und sah dann auf sein Handy.
„Och man, ich hab im vierten Stock. Also, bis dann!"
Er winkte und weg war er. Ich stand noch kurz da, genoss das warme Gefühl, das er mir hinterließ, und ging dann in mein Klassenzimmer.
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Love tastes like Death [Boys Love/Yandere]
HorrorFür Yuji Asuka ist das schlimmste am Leben, dass man überhaupt lebt. Tagtäglich verflucht er sein Leben und alle Personen, die darin eine Rolle spielen. Als er kurz davor steht, alles zu beenden und sich selbst zu töten, lernt er jemanden kennen. Di...