Kapitel 13: Verschobene Flitterwochen

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Nervös betrachtete ich mich im Spiegel. Ich trug dieses wunderschöne weiß-durchsitige Dessu, das mehr zeigte, als verbarg. Das rote Haar viel mir in nahezu perfekten Wellen über die Schultern und meine grünen Augen leuchteten ungewöhnlich stark. Ich wusste, das James auf mich wartete und das ich schon viel zu lange in diesem Bad stand und mich im Spiegel betrachtete. Aus irgendeinem Grund war ich jedoch nervöse, als jemals zu vor. Noch einmal fuhr ich mir mit den Fingern durchs Haar, dann holte ich tief Luft, kehrte dem Spiegel den Rücken zu und verließ das Badezimmer. James Blick schnellte augenblicklich zu mir. Ich konnte regelrecht sehen, wie die Luft anhielt. Sein Blick wanderte ganz langsam meinen Körper hinab, dann schenkte er meinem Gesicht wieder die Aufmerksamkeit. „Wow", brachte er schließlich hervor. Seine Stimme klang dabei viel kratziger als sonst. Er selbst hatte lediglich den Umhang und die Weste ausgezogen. Die Fliege lag locker um seinen Nacken, das Hemd war zum Teil schon aufgeknöpft. Mit langsamen Schritten ging ich auf ihn zu und sah dann zu ihm hoch. „Lily Potter" ließ er es sich auf der Zunge zergehen. „Du bist die schönste Frau der Welt", murmelte er. Ich schenkte ihm ein ruhiges Lächeln, obwohl ich innerlich durchdrehte. Meine Hände wanderten zu seinem Hemd. Ganz langsam öffnete ich die letzten Knöpfe nach einander und fuhr dann mit meinen Händen über seinen Oberkörper. „Danke, für diesen wunderschönen Tag", murmelte ich und ließ meine Hände hoch zu seinem Nacken wandern. Ich starrte in seine schokobraunen Augen, die mir einst so verhasst waren, doch nun dieses unbeschreiblich schöne Gefühl in mir auslöste. Sein Blick fesselte. Ich spürte seine Hand an meiner Taille, die andere hatte er an meine Wange gelegt. Die Luft um uns herum lud sich immer mehr auf, ich spürte, wie die Nervosität von mir abfiel, und hielt es schließlich nicht mehr aufs. Ich zog mich auf die Zehenspitzen und presste meine Lippen auf seine. Augenblicklich erwiderte er den Kuss, presste seinen ganzen Körper gegen meinen und fuhr verlangend mit seiner Zunge über meine Lippen. Ich ließ ihn ein, wollte ihm noch näher sein und vergrub meine Finger in seinem wilden Haar. Seine andere Hand wanderte meinen Körper abwärts zur Taille, er hob mich an, so dass ich meine Beine um seine Hüfte schlingen konnte. Er bewegte uns und wenig später spürte ich die Matratze unter mir. Sein Körper presste sich noch immer gegen meinen, den Kuss unterbrachen wir nicht, doch seine Hand wanderte unter den Stoff meines Dessus und strich meinen Bauch auf und ab. Dann zog er sich zurück aber nur, um mit Küssen meinen Hals zu bedecken. Das Leichte stöhnen, dass meinen Lippen entwich, bestärkte ihn und ehe ich mich versah, schob er die Träger von meinen Schultern um dort ebenfalls eine heiße Spur von Küssen zu hinterlassen. „James?", murmelte ich. Die Art und Weise, wie ich seinen Namen ausgesprochen hatte, ließ ihn stoppen. Der verunsicherte Blick, den er mir schenkte, zauberte ein Lächeln auf die Lippen. „Was ist los?", wollte er wissen. „Ich liebe dich" seine Gesichtszüge wurden um einiges gelassener. „Ich liebe dich auch Lily"

Am Morgen weckte mich der Geruch von frischem Tee und Erdbeeren. James stellte das Tablett neben mir ab und begrüßte mich mit einem langen leidenschaftlichen Kuss.

„Guten Morgen", sagte er. „Den wünsche ich dir auch", gebe ich zurück und ziehe ihn wieder zu mir, um ihn noch einmal zu küssen. Er schenkt mir ein breites Lächeln und drückt mir dann eine Teetasse in die Hand. „Na los, stärke dich, wir haben viel vor", meinte er. Mein Blick wanderte über das Frühstück und blieb am Tagespropheten hängen. Schnell stellte ich die Teetasse ab und griff nach dem Papier. „Was ist passiert?", wollte James sofort wissen. Ich schwieg und überflog die Hauptartikel. „Im Norden wurde diesen Morgen ein Zaubererort komplett zerstört" murmelte ich. „Welcher Ort?", fragte James und riss mir die Zeitung aus den Händen. Das Bild der völlig zerstörten Einkaufsstraße, entzog seinem Gesicht jedes bisschen Farbe. „Hogsmead", murmelte er fassungslos. „Was wollte er in Hogsmead?", fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. „Rekruten?" Schien mir die offensichtlichste Antwort. „Ich denke, wir sollten ins Aurorenamt", entschuldigend sah er mich an, doch ich war der gleichen Meinung. Unsere Flitterwochen konnten warten. Ich schälte mich aus der Bettdecke und zog mich an. Neben bei zwang ich mich noch dazu, etwas von dem Frühstück in mich zu stopfen, bevor ich James Hand nahm und apparierte. Im Zaubereiministerium war die Hölle los, doch das empfand ich nicht so schlimm wie das Wissen, dass jeder hier ein Verräter sein konnte. James Hand ließ ich nicht los, während wir uns den Weg zu den Auroren bahnten. Im Amt war jedoch nicht sehr viel los und die Anwesenden waren zu sehr gestresst um zu reden. Die tiefe Stimme von Moody ließ mich schließlich zusammen Zucken. „Habe nicht mit euch gerechnet. Aber wenn ihr schonmal da seid macht euch nützlich, die Auszubildenden sammel gerade Zeugenaussagen und Erinnerungen in Hogsmead, da wird jede Hilfe gebraucht", forderte er. „Wird erledigt" sagte ich und schenkte James einen Seitenblick. Er nickte und wieder apparierten wir.

When life knocks at the Door (Rumtreiben FF 2. Teil )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt