Moodys Büro war klein, mit den merkwürdigsten Gerätschaften gefüllt und auf seinem Schreibtisch sammelten sich dicke Staubflocken sowie unberührte Pergamentstücke. Er war offensichtlich mehr der aktive als der passive Auror. Jedes noch so kleine Detail in diesem Raum versuchte ich genaustens zu betrachten und in Erinnerung zu behalten, denn Moody war Vollblut Auror. Nicht unbedingt eine Seltenheit in unserem Beruf, aber Moody stach hervor, nicht nur von seinem vernarbten massigem Äußeren, sondern auch mit seiner hervorragenden Arbeit. Bisher flüsterte man sich zu, dass ihm noch nie ein schwarzer Magier entwischt sei, den er sich vorgenommen hatte, doch inwieweit das der Wahrheit entsprach, konnte ich nicht sagen.
Er kündigte sich mit lautem Poltern an, schlug die Tür auf und quetschte sich dann zu mir und James in das Büro. „Pünktlich", stellte er fest und ließ sich auf seinem Schreibtischstuhl fallen. James und ich wussten nicht, was wir sagen sollten. „Ich mag euch, ihr habt Ehrgeiz, Interesse, wollt wirklich Auroren werden. Also lernt ihr jetzt direkt von mir, gerade ist es sowieso schwierig, richtig auszubilden, jede helfende Hand wird gebraucht." Noch immer kam weder von James, noch von mir ein Wort. „Gut, keine Widerrede, dann sind wir jetzt wohl ein Team. Neben den Lestrange und möglichen Malfoy Spuren, die gestern gefunden wurden, fanden wir einen Hinweis, der sich etwas leichter verfolgen lässt. Dennoch muss ich darauf hinweisen, dass dieser Einsatz gefährlich werden kann, wenn ihr es euch anders überlegen solltet ... da ist die Tür." Ich schenkte James einen kurzen Seitenblick. „Wir wissen, das der Aurorenjob Opfer mit sich bringen kann.", sagte James.
„Also um wen geht es?", fragte ich und sah Moody direkt in die Augen. Ein sehr schiefes Lächeln zeichnete sich in seinem Gesicht ab. „Richie Jugson" Moody fischte eine Akte aus seinem Mantel und warf sie auf den Schreibtisch. Die Staubflusen wirbelten auf und ich musste ein Niesen unterdrücken. James griff nach der Akte und schlug sie auf. Ein unheimlich attraktiver Mann war auf dem Foto abgebildet. Laut der Akte war er blond, hatte blaue Augen und war beinahe so groß wie James. Er hatte Hogwarts vor 5 Jahren verlassen. Mir wurde ein wenig übel, bei dem Wissen, das ich zwei Jahre gleichzeitig mit ihm dort gewesen war. Seine Noten waren durchschnittlich, er war Slytherin gewesen und hatte nach der Schule wohl illegale Waren nach Großbritannien geschmuggelt. Die Liste mit seinen Vergehen schloss sich an und wollte nicht enden. „Er war auch in Hogsmead?", fragte James. Moody nickte. „Dieser Trottel hat seinen Zauberstab verloren und er hat einen neuen bestellt, bei Olivanders. Und da geht es jetzt für uns hin.", meinte Moody, errichtete sich auf und verließ den Raum. James und ich folgten ihm. „Wird sicher interessant", murmelte James. „Ich hoffe, wir erwischen diesen Mistkerl", gab ich zurück. James drückte kurz meine Hand. „Winkelgasse" meinte Moody und apparierte. Wir folgten ihm.
„Also der Plan: Ich bin hinten, ihr vorne. James du tust so, als seist du Olivanders Aushilfe, Lily, du tust so, als ob du einen neuen Zauberstab suchst. Er sollte gegen 10 auftauchen. Ihr wisst ja, wie er aussieht. Wenn er den Raum alleine betritt, sofort angreifen. Wenn mehrere da sind, lasst ihr sie erst einmal in Sicherheit wiegen und ich mache den Start. Versucht auf jeden Fall, einen von euch vor den Ausgang zu bekommen, zwar gibts auch andere Fluchtmöglichkeiten, doch die Tür ist noch immer die erste Wahl vieler Verbrecher." Erklärte und Moody. Wir nickten und nahmen wenig später unsere Positionen ein.
Eine ganze Weile lang passierte nichts. Ich war nervös, hatte das ungute Gefühl, irgendetwas falsch machen zu können und hoffte nur unbeschadet aus der Sache hier raus zu kommen. Ich glaubte, James ging es ähnlich. Er sagte zwar nicht, aber die Berührungen, die er immer wieder suchte, waren zu deutlich. Als ich einen Eichenholzstab, mit Einhornhaar probierte und James eine neue Frisur verpasste, klingelte die Laden Tür, kurz sah ich mich um, grüßte und erkannte ihn und seine Begleitung, bevor ich mich zu James umwandte, dessen Haar bereits nachwuchs. „Das tut mir so leid Sir. Ich denke nicht, dass dieser Stab der richtige ist, er scheint mich nicht sonderlich zu mögen. Haben sie noch eine Idee?" Fragte ich. „Mhm schwierig, was halten sie vor einer kurzen Pause, ich bin sicher, das tut ihnen ganz gut." Ich nickte, ging ein paar Schritte zurück und ließ die Todesser vor. „Wo ist Olivander?", giftete Jugson. „Er ist heute Außerhaus, um einen Lieferanten zu überprüfen, aber er sagte, sie hätten eine Bestellung aufgegeben, ich habe ihren neuen Zauberstab gleich hier. James griff unter den Laden Tisch, warf mir einen kurzen alarmierenden Blick zu und griff nach seinem Zauberstab, beinahe gleichzeitig versuchten wir, die Männer außer Gefecht zu setzen, doch sie reagierten schneller, als ich erwartet hatte. Sie blockten unsere Zauber ab und schossen bereits die Nächsten los, nun musste ich blocken. James wich aus meinem Gesichtsfeld und ich kümmerte mich um Jagson, während James den anderen übernahm. Aus dem Augenwinkel sah ich kurz Moody, der aus dem Hinterraum vorlugte. War das sein Ernst? Wollte er uns nicht helfen? Ich blockte den Todesfluch und schickte einen Fesselfluch hinterher. Etwas überrascht stellte ich fest, dass ich schnell genug gewesen war und sich tatsächlich fesseln um ihn schlangen. Auch er schien überrascht, da seine Reaktion zu langsam war. Ich entwaffnete ihn problemlos und half dann James, der seinen Gegner schon ziemlich in die Ecke gedrängt hatte. Als auch er gefesselt war, viel ich ihm in die Arme. „Keine Zeit für rumgeturtel, wir müssen verschwinden, bevor noch mehr von denen Auftauchen." Meinte Moody harsch. James und ich nahmen jeweils einen gefangenen und apparierten zurück zum Ministerium, wo die Todesser erst einmal in Verhörzellen gesteckt wurden. „Wieso haben sie nicht geholfen?" Fragte ich Moody ruhig, obwohl ich verdammt wütend war. „Das war ein einfacher Fall, eine Art Bewährungsprobe und offensichtlich, habt ihr meine Hilfe nicht gebraucht. Lektion 1: rechnet nicht immer mit Hilfe, nur weil welche da zu sein scheint." antwortete er. Tatsächlich konnte ich seine Antwort akzeptieren. Denn er hatte recht und er wollte uns wirklich etwas beibringen. „Gut, dann lernen sie jetzt Verhörtechniken." meinte er.
Er positionierte uns jeweils in eine Ecke des Verhörraumes. „Also die einfachste Methode, herauszufinden, was ein Todesser verbirgt, ist.."
„Veritaserum" viel ich ihn ins Wort. „Richtig, haben sie den schonmal gebraut?" Wollte er von mir wissen. Ich nickte. Jugson wurde etwas bleich im Gesicht. „Ja, aber das sparen wir uns für die großen Fische, die kleinen Anhängsel sind uns die Kosten nicht Wert." Meinte Moody. Jetzt wurde der Gefangene ein wenig wütend. „Wie kann man noch die Wahrheit herausfinden?" Nun sah Moody zu James. „Wahreitszauber, allerdings nur machbar, bei zu wenig Selbstschutz", antwortete er sofort. „Probieren sie es aus", meinte Moody. James wirkte überrascht, aber erfreut. Er hob den Zauberstab und ich erkannte an seinen angespannten Wangenmuskeln, dass er sich konzentrierte. Leider hatte er keinen Erfolg. Jugson lachte nur widerlich. „Stärker als erwartet", murmelte der Auror und ließ sich auf dem Stuhl, dem Gefangenen gegenüber, nieder. „Dann versuchen wir es anders. Jugson, ist dies ihr Zauberstab?" Fragte Moody und holte etwas aus einer seiner Manteltaschen. Jugson redete nicht. „Es ist ihrer", bestätigte Moody. „Daher wissen wir auch, dass sie am Angriff auf Hogsmead beteiligt waren. Das macht mindestens 7 Jahre Askaban. „Außerdem wissen wir, dass sie schuldig am Verschwinden des Ehepaares Taylor sind, da sie von mehreren Zeugen gesehen wurden. Das macht nochmal mindestens 10 Jahre. Also gibt es noch irgendetwas, was sie uns erzählen möchten? Vielleicht, wer beteiligt war in Hogsmead? Das könnte ihre Sprache lindern." Meinte Moody. Jugson schwieg und starrten den Auror kühl an. „Belletrix Lestrange war da richtig?", fragte Moody. „Vielleicht versuchen wir es doch mit Veritaserum", murmelte Moody und schenkte mir dabei einen kurzen Blick. „Okay, ja sie war da" zischte Jugson. „Ja das wussten wir schon." Meinte Moody nur. „Aber das wollten sie doch wissen", beschwerte sich Jugson. Moody zuckte mit den Schultern. „Also davon bekommen sie keinen Straferlass." Kam es von ihm. „Gut gut, da waren noch Carrow, Machair und Avery" gestand er. „Mhm das wird ihnen sicher ein oder zwei Jahre ersparen." meinte Moody.
Ich stellte fest, der diese Art von Verhör eher eine Art Verhandlung war. Dennoch versuchte ich, mir alles ganz genau zu merken. Moodys Dominanz, sein wissen und seine Selbstsicherheit, erdrückten Jugson beinahe, der Nichtsmehr zu verlieren hatte. Mindestens 17 Jahre Askaban. Er konnte froh sein, wenn er das überhaupt überlebt.
Das Verhör dauerte vier Stunden. Moody hatte ihn nahezu ausgequetscht und Jugson dabei höchstens vier Jahre erspart, allerdings nur, wenn das Gericht diese Verhandlung hinnahm. Ich als Richter würde es ja nicht tun. Moody hatte uns entlassen und so beschlossen wir Sirius einen kurzen Besuch abzustatten, bevor wir nach Hause wollten. Der arme erstickte in Briefen. Sein Gesicht erhellte sich deutlich, als er uns bemerkte. „Na auch zum Kummerkasten zitiert worden?", fragte er. Wir schüttelten beide mit dem Kopf. Ich biss mir auf die Lippe. Zu gerne hätte ich ihm von unserem Tag erzählt, doch dann würde er vor Neid platzen. „Wir dürfen schon gehen", meinte James. „Aber es sind doch noch 3 Stunden bis Schluss", stellte Sirius mit einem Blick auf die Uhr fest. „Wir haben wohl gute Arbeit geleistet." Murmelte James. „Ich hoffe, mir passieren bald auch aufregendere Sachen. Ein Kampf gegen Todesser vielleicht? Das hätte meine Eltern sicher wahnsinnig gemacht.", meinte Sirius. „Deren Gesichter hätte ich gerne sehen", grinste James. Ich lehnte mich an seine Seite. Aus müden Augen schenkte ich Sirius ein leichtes Lächeln. „Deine Eltern müssen die Teufelssippe in Person gewesen sein", murmelte ich. „Schlimmer", kam, es von Sirius. „Du weißt, das du für meine Eltern auch ein Sohn bist!", versuchte James seinen besten Freund aufzumuntern. „Zum Glück, ohne sie währe ich vermutlich auf der Straße gelandet." Meinte Sirius. „Sehen wir dich heute Abend noch?", fragte ich. Der Schwarzhaarige schüttelte mit dem Kopf. „Ich bin noch verabredet.", meinte er. „Oh na dann sehen wir uns wohl Morgen, hab noch einen schönen Tag."sagte James. Ich verabschiedete mich ebenfalls und folgte meinem Ehemann nach Hause.
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Tada! Hier wie angekündigt der nächste Teil. Danke für Likes und Kommentare!
Eure Mila
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When life knocks at the Door (Rumtreiben FF 2. Teil )
Фанфик• Wird überarbeitet! • Lily Evans Schulzeit in Hogwarts ist vorbei! Noch während sie dem schönen magischen Schloss nach trauert, geht das Leben weiter. Lily muss sich der Zukunft stellen, einsehen, dass sie kein Kind mehr ist und ihr eigenes Leben b...