Accident?

14. Endlich

Mal's P.O.V.
Seitdem Carlos aufgewacht ist, sind drei Tage vergangen. Dem kleinen Jungen geht es immer besser und die Stimmung im Palast entspannt sich sichtbar. Und heute ist es endlich soweit. Die Wachen haben Henry in Auradon gefunden und ihn gefasst.

Ich, Jay und Evie rennen gerade in Rekordzeit durch die vielen Gänge. Schließlich stoße ich ohne zu klopfen die Türen zum Thronsaal auf, denn diese ganze Höflichkeiten sind mir gerade vollkommen egal. Die Wut in meinem inneren steigt ins unermessliche, als ich in dieses vertraute Gesicht sehen. Das Gesicht der Person, die Carlos fast getötet hat.

Jay neben mir spannt sich ebenfalls an und ich erinnere mich an seine Drohung, die Person, die Carlos das angetan hat, umzubringen. Und ich werde ihn nicht davon abhalten. Ben's Eltern und er selbst stehen vor Henry und sehen diesen mit einem wütenden Blick an.

Mit schnellen Schritten gehe ich zu dem Jungen und stelle mich vor ihn. Die grünen Augen sehen zu mir auf und funkeln mich amüsiert an. Alleine dafür könnte ich ihn schon umbringen. Nicht das kleinste Anzeichen von Reue spiegelt sich in seinem Gesicht wider. "Stimmt es, dass du Carlos umbringen wolltest?" Meine Stimme klingt angespannt vor Wut, doch es kümmert mich nicht. Henry grinst und ich bin kurz davor, ihn zu erwürgen.

"Vielleicht." Das Lächeln auf seinem Gesicht zeigt, wie stolz er auf sich selbst ist. Stolz, dass er uns beinahe eine wunderbare Seele genommen hätte.

In diesem Moment höre ich ein wütendes Brüllen und sehe zu Jay und Evie. Die blauhaarige Prinzessin gibt sich gerade alle Mühe, den wütenden Jay zurückzuhalten und zu beruhigen. Doch ich kann ihn mehr als verstehen. Mein Blick richtet sich wieder auf Henry. "Was soll das, Henry? Carlos hat dir nichts getan. Und du versuchst, ihn zu töten?!" Ich bin so unglaublich wütend, doch auch Henry scheint jetzt wütend zu werden, denn seine Augen verengen sich zu Schlitzen.

"Nichts getan?! Er hat mich vor allen anderen bloß gestellt! Dank ihm hat man auf der Insel über mich gelacht und mich als schwach und unwürdig empfunden! Als ihr gegangen seid, dachte ich, dass ich endlich meine Ruhe vor euch und vorallem vor ihm habe! Ich konnte mir wieder ein wenig Respekt verdienen und zu den Piraten gehen, doch dann seid ihr wieder gekommen, um König Biestilein zu befreien."

Bei diesen Worten wandert sein verächtlicher Blick zu Ben, was mich zusätzlich wütend macht. "Er hat mich schon wieder besiegt und jeglicher Respekt war wieder weg. Aber ich habe meine Rache bekommen. Und es hatte auch noch einen schönen kleinen Nebeneffekt. Euch niedergeschlagen zu sehen." Jetzt kann Evie Jay nicht mehr halten, der nach vorne stürmt und Henry zu Boden wirft, welcher bei dem überraschenden Angriff ein Keuchen ausstößt.

"Wie konntest du es wagen?! Wie krank bist du?! Für ein bisschen Respekt bringst du beinahe eine unschuldig Seele um?!" Henry lacht kalt auf und dafür versetzt ihm Jay einen harten Schlag.

"Unschuldig?" In diesem Moment kommen die Wachen und ziehen Jay von Henry, damot er ihn nicht weiter verletzen kann. Der ehemalige Dieb wehrt sich noch ein wenig, bevor er aufgibt und die Wachen ihn auf Ben's Befehl hin wieder loslassen. Ben wendet sich mit einem harten Gesichtsausdruck an Henry.

"Du wirst nach dem Gesetz Auradon's verurteilt werden, da du versucht hast, jemanden zu töten." Der Sohn von Hans lachte ein weiteres Mal auf.

"Ganz ehrlich, dass war es wert. Ihn auch nur halb tot zu sehen, war das wert." Ich versuche krampfhaft, mich davon abzuhalten, ihn umzubringen. Auch Jay sieht aus, als würde er ihn am Liebsten töten und Evie ist einfach nur fassungslos.

Wie kann ein Mensch so krank sein? Wie kann man jemanden aus diesem völlig lächerlichen Grund versuchen, umzubringen? Ich schüttele nur fassungslos den Kopf. Wir hätten wegen diesem Monster Carlos beinahe verloren.

Ben will gerade etwas sagen, als plötzlich eine Wache hineinstürmt. Der Mann atmet schwer und es muss um etwas wirklich dringends gehen. Seltsamerweise breitet sich sofort ein ungutes Gefühl in mir aus und Angst steigt in mir auf. Was ist geschehen? "Eure Hoheit, es gibt einen Notfall im Krankenflügel!"