Teil 4

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Denn nächsten Tag habe ich fast nur geschlafen, Sue und Kim sind neugierig und wollen wissen was Justin mit mir gemacht hat. Ich hab ihnen alles ganz genau erzählt, sie waren begeistert und würden das auch gerne mal sehen. Ich habe diese Woche jeden Tag einen Termin, das ist ganz schön stressig für jeden Kunden ein anderes Gesicht aufzusetzen. Je näher der Samstag kommt desto schlechter geht es mir, am Samstag ist der Todestag meiner Eltern. Jedes Jahr an diesem Tag hab ich frei und ich ziehe mich von allen zurück, ich will dann einfach nur alleine sein.
Ich werde Samstag sehr früh wach, ich gehe Duschen und genieße das angenehm warme Wasser. Nachdem ich angezogen bin gehe ich in die Küche und Trinke einen starken Kaffee, Genevieve kommt in die Küche und nimmt mich ohne was zu sagen in den Arm. Sie macht sich Sorgen und sagt jedes mal das sie für mich da ist wenn ich über alles reden will. Ich bin ihr sehr dankbar das sie für mich da ist, aber ich will lieber alleine sein. Ich verlasse das Haus und hole 2 riesige Blumensträuße, ich rufe mir ein Taxi und fahre zum Friedhof. Ganz langsam nähere ich mich dem Grab meiner Eltern, ich hocke mich hin und lege die Blumen auf das Grab. Ich streiche über die Grabsteine und mir laufen Tränen über mein Gesicht, mit Tränen ersticker Stimme flüster ich:,, Ihr fehlt mir so sehr, ich wünschte ihr wärt noch bei mir."
Ich hocke schon eine ganze weile hier und weine, es tut immer noch so sehr weh. Ich höre Schritte hinter mir und stehe wieder auf, ich rieche Justin's Parfum und frage mich was er hier will.
Juliana:,, Beschattest du mich?"
Justin:,, Ich hab dich vorhin gesehen und hab mich gefragt was du hier alleine machst, Genevieve lässt ihre Mädchen nie alleine weggehen."
Juliana:,, Ich bin an diesem Tag immer alleine und Genevieve ist damit einverstanden."
Justin stellt sich neben mich und sieht auf die Grabsteine, nach ein paar Minuten sagt er:,, Luciana und Aaron Parker, deine Eltern?"
Ich nicke nur und mir laufen wieder Tränen über mein Gesicht, Justin legt seinen Arm um mich und drückt mich an sich.
Justin:,, Was ist passiert?"
Juliana:,, Als ich 14 Jahre alt war hatten sie einen Autounfall, das war einer der schlimmsten Tage in meinem Leben."
Justin:,, Das tut mir leid, dann hattest du ein schweres Leben."
Juliana:,, Alles was danach kam war Tausend mal schlimmer."
Justin:,, Was kann noch schlimmer sein als seine Eltern zu verlieren?"
Ich schließe einen moment meine Augen und alles was dieser Hurensohn mir angetan hat läuft vor meinem inneren Auge ab. Mir laufen immer mehr Tränen über mein Gesicht, eine Hand legt sich an meine Wange und ich zucke zusammen.
Ich sehe Justin an und er fragt:,, Willst du drüber reden?"
Juliana:,, Nein das was passiert ist kann ich leider nicht ungeschehen machen, auch wenn ich mir manchmal wünsche das ich Tod wäre oder mein Leben anders wäre."
Er sieht mich mit großen Augen an und sagt:,, Sag das nicht, so schlecht ist dein Leben doch nicht. Egal was dir passiert ist irgendwann wirst du das alles vergessen haben."
Ich sage nichts mehr und sehe nur auf das Grab meiner Eltern, er hat ja keine Ahnung und sowas kann man niemals vergessen. Nach einer ganzen weile verlassen wir denn Friedhof, Justin wollte mich noch zum Essen Einladen aber ich hab abgelehnt. Ich sagte ihm das ich mich mit meinen Kunden niemals privat treffe, er lächelt und nickt nur. Justin verabschiedet sich von mir mit einem Handkuss, bevor er in sein Auto einsteigt zwinkert er mir noch zu und fährt los. Ich hab das Gefühl das Justin mehr von mir will, ja er sieht sehr gut aus aber das wäre einfach nicht gut. Langsam laufe ich wieder nach Hause, unterwegs hab ich mir noch einen Kaffee geholt. Nach einem langem Fußweg komme ich wieder Zuhause an, ich gehe sofort in mein Zimmer und nehme mir die Bilder von meinen Eltern. Ich bin froh das ich Bilder von ihnen hab, so kann ich sie niemals vergessen. Ich sitze auf meinem Bett und sehe mir die Bilder ganz genau an. Nach einiger Zeit kommt Genevieve rein und setzt sich zu mir, sie nimmt meine Hand und sagt:,, Ich weiß du bist sehr traurig und alles was ich sage macht es nicht besser. Egal was ist ich bin für dich da meine süße."
Juliana:,, Ja ich weiß und ich bin dir für alles sehr dankbar. Ich hab manchmal das Bedürfnis alles stehen und liegen zu lassen und einfach abzuhauen."
Genevieve:,, Du weißt das du denn Job nicht machen musst, du kannst jederzeit aufhören und du kannst auch gehen wenn du das möchtest. Du weißt ich zwinge dich zu nichts, du entscheidest was du willst."
Juliana:,, ja ich weiß, ich weiß nur einfach nicht was ich will."
Sie nimmt mich in denn Arm und sagt:,, Egal was du für eine Entscheidung triffst, ich werde da sein und dich unterstützen."
Genevieve lässt mich wieder alleine und ich schwelge in Erinnerungen. Abends bin ich nach unten in die Küche und hole mir eine kleine Flasche Wasser und einen Apfel. Als ich am Wohnzimmer vorbei laufe höre ich wie Genevieve telefoniert:,, Aha...du willst was? Da muss ich erst mit ihr drüber reden und das wird auch nicht billig werden. Ich melde mich bei dir wenn ich alles geklärt habe."
Ich denke nicht weiter darüber nach und gehe wieder in mein Zimmer, ich lasse mich auf mein Bett fallen und Esse langsam denn Apfel. Ich nehme mir mein MP3-Player und höre leise Musik, das lenkt mich immer ab und beruhigt mich auch. Irgendwann bin ich tief und fest eingeschlafen.

Is it Love Daryl - Unvergessene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt