LOVEBOUND (German Version)

7. BLACKOUT BOUND

Durch ein Klopfen an ihrer Zimmertür schreckt Lena kurz auf, dreht sich dann jedoch wieder zur Seite da sie wohl geträumt haben muss. Vom Sonnenstrahl, der durch die Gardinen der großen Fensterfront direkt auf die weißen Bettlaken scheint wird sie geblendet, dreht sich noch einmal, sodass sie entspannt die Augen erneut schließen kann. Sie scheint wohl geträumt zu haben.
Das nächste was sie hört ist ein erneutes Klopfen. Verwirrt setzt sie sich nun auf, die Haare gelockt vom Kopf abstehend. Schnell greift sie nach ihrem Handy, realisiert schon dass es höchste Zeit war geweckt zu werden - von wem auch immer.
11.38 Uhr.
Langsam tapst Lena zu ihrer Hotelzimmertür, trägt nichts außer das übergroße, graue T- Shirt in dem sie zur Zeit jede Nacht schläft. Schnell guckt sie durch den Spalt, entriegelt dann grinsend die Tür.
"Überraschung!" ruft Emma aufgeregt, springt immer wieder auf und ab während Mark sich schon eilig hinunterbeugt und der aufgeregten Vierjährigen hilft den Teller in ihren Händen gerade zu halten.
Lena sieht nur verschlafen aber überglücklich zu dem grinsenden Mädchen und dann einmal zu Mark. Sie schlägt sich die Hände vor den Mund, beugt sich lachend zu Emma runter.
"Oh mein Gott, ihr Schätze!"
"Wir haben dir Nutella mitgebracht!" sagt Emma aufgeregt und präsentiert Lena noch immer stolz den mit Früchten, Brot, Croissants und Nutella gefüllten Teller. Lena nimmt dankend den Teller an, sieht dann zu Mark. Sie kann an seinem Grinsen schon ganz gut erkennen, was ihm gerade durch den Kopf geht. Er kennt sie zu gut, wusste einfach dass sie es nach dem gestrigen Abend wohl kaum schaffen würde pünktlich aus dem Bett zu kommen. Mit ihren Naturlocken und etwas verschlafen hockt sie da, betrachtet erfreut den Teller, den Emma noch immer stolz in ihren Händen hält. Sie sieht so natürlich aus, wie er es nur in manchen, kurzen Momenten erleben durfte in den letzten Tagen. Der Moment, in dem sie direkt aus dem Bett kommt, verschlafen und etwas benommen einfach ihren Tag beginnt.
"Mir war klar, dass du noch schläfst und Emma wollte verhindern dass du kein Frühstück mehr kriegst." sagt Mark mit einem Augenzwinkern. Lena stellt den Teller gerührt ab, umarmt das kleine Mädchen dann fest vor ihr auf dem Teppichboden kniend.
"Danke Emmi, was für eine tolle Überraschung." lächelt Lena, streicht Emma dann liebevoll eine kleine Lockensträhne hinters Ohr. Mark beobachtet Emma's Gesichtsausdruck. Ihr verschmitztes Lächeln. Wie stolz sie Lena einfach ansieht.
Langsam steht die Sängerin wieder auf, den Teller in einer Hand umarmt sie Mark kurz aber innig. Sie kann spüren wie er seinen Arm um sie schwingt, die Stelle auf ihren Haaren direkt über ihrem Ohr flüchtig küsst. Als sie sich loslassen, spürt Lena sofort seinen Blick. Wie vielsagend er sie ansieht. Mit welcher Ruhe und Gelassenheit er einfach da steht und lächelt. Was würde sie nur drum geben um ein Stück seiner gelassenen Art zu haben. Seinen inneren Frieden. Das sanfte Lächeln auf seinem Gesicht.
"Wollt ihr reinkommen? Es ist noch alles dunkel weil ich eben erst aufgewacht bin, aber.."
Unsicher sieht Lena einmal hinter sich in ihre Hotelzimmersuite, muss leicht grinsen da es kein Geheimnis ist dass sie gerade erst von den beiden geweckt wurde. Mark betrachtet wie sie dasteht, nichts trägt außer dieses viel zu große T- Shirt. Mit Emma an der Hand sieht er Lena direkt in die Augen.
"Wir sind auf dem Weg in den Kidsclub, da heute Wasserfarbenmalen auf dem Programm steht, stimmt's?" sagt Mark liebevoll und sieht zu Emma hinunter bevor er Lena angrinst. Diese erwidert sein Grinsen und blickt schnell zu Emma.
"Wie toll! Freust du dich?" fragt Lena und Emma nickt tapfer.
"Aber Lena...." unterbricht Emma dann Mark, der gerade dabei war etwas zu sagen.
"Ich hab meinem Papa schon gefragt und er hat gesagt dass ich dich fragen muss..." stammelt Emma in ihrer Kindersprache und lässt Mark's Hand nicht los. Aufmerksam sieht Lena zu Emma, die nervös an der Hand ihres da steht und sie mit großen Augen anguckt.
"Was willst du mich denn fragen, Maus?" fragt Lena lächelnd, hockt sich erneut auf eine Höhe mit ihr.
"Sollen wir vielleicht heute nochmal in den Pool gehen?"
Lena lacht leise los und Mark tut es ihr gleich. Emma's Art ist so unglaublich süß manchmal.
"Na klar gehen wir heute nochmal zusammen in den Pool! Und wenn du magst dann spielen wir nochmal mit dem großen Ball, den wir vorgestern mitgenommen haben."
Emma lächelt aufgeregt und nickt.
"Meine süße Maus." lächelt Lena nur gerührt, umarmt das kleine Mädchen noch einmal, küsst ihr den Kopf wieder erneut. Mark muss leise lachen. Emma hat wirklich in Lena den Narren gefressenen.
Ganz der Papa, anscheinend.
"Und jetzt hab ganz viel Spaß beim Malen, okay?" fragt Lena und Emma nickt. Lena streichelt ihr noch einmal über die Wange und erhebt sich dann langsam wieder. Unsicher sieht sie zu Mark. Er lächelt sanft, räuspert sich dann.
"Wann arbeitest du heute?"
"Um 12.30." sagt Lena schnell, als Mark schon auf sein Handgelenk blickt.
"Also in vierzig Minuten?"
Lena seufzt gestresst, vergräbt ihr ungeschminktes Gesicht einmal unter ihrer Hand während sie in der Tür ihres Hotelzimmers steht. Mark muss leise lachen. Lena ist mit Abstand der chaotischste Mensch, den er kennt.
"Und ich muss vorher noch ein Interview machen." murmelt sie, als Mark schon seine freie Hand kurz auf ihren Arm legt, ihr einfühlsam einmal über diesen streichelt. Es ist eine kleine Geste, doch Lena weiß es zu schätzen. Wie gerne würde sie sich jetzt an ihn kuscheln und all die Verpflichtungen um sie herum einfach vergessen. Aber Fakt ist, dass sie beide förmlich im Gang dieses Hotels stehen, Mark's Tochter an seiner Hand ist, und sie arbeiten muss. Der Grund, weshalb sie eigentlich hier sind.
"Stress dich nicht." murmelt Mark dann, Lena nickt leise. Sie ist jetzt schon gestresst. Das spürt auch er.
"Du... du schreibst mir wenn du fertig bist?" fragt er nur. Lena grinst leise los. Er hatte sich definitiv ebenfalls erhofft gleich zu ihr kommen zu können und ein paar zweisame Minuten haben zu können
"Mach ich." sagt sie lächelnd.
"Gut, dann sag mal tschüss zu Lena." sagt Mark zu seiner Tochter und diese winkt schon mit ihrer kleinen Hand. Lena muss das kleine Mädchen mit Jeans- Shorts und pinkem Badeanzug angrinsen.
"Tschüss Lena."
"Tschüss mein Schatz, danke fürs Frühstück!" sagt Lena erneut gerührt und winkt den beiden, die am Ende des Ganges wieder verschwinden. Mark dreht sich winkend nochmal um, und Lena bleibt wie angewurzelt dastehen während die beiden sich von ihr entfernen. Gedankenverloren sieht sie den beiden nach. Unglaublich, wie gerne sie mit den beiden Zeit verbringt. Unglaublich wieviel Liebe sie für diese zwei Menschen hat.