Taktikwechsel

1.4K 46 16
                                    

"Ich schwöre dir, wenn du mich hier zu irgendwelchen Dingen zwingst, dann...dann garantiere ich für nichts.", zischte ich bedrohlich.
Diese Drohung hielt ihn nur leider nicht ab, von dem was er nun tat. Sanft - ja gar zärtlich - streichelte er meine Wange. "Hunde die bellen, beißen nicht."

Verdammt. Verdammt! VERDAMMT!

Mein Körper genoss diese nette Aufmerksamkeit und quittierte es mit einer Gänsehaut. Wieder ein Zeichen für ihn mir näher zu rücken. "Felix, entspann dich. Alles ist gut. Ich pass doch auf dich auf und guck" Er krabbelte unter die Decke, breitete seine Arme aus und zog mich zu ihm ran. "Ich behandle dich auch ganz lieb." Tatsächlich fühlte es sich nicht mehr so an, als würde mein Herz vor Angst in Stücke gerissen, sondern mehr wie wahre Liebe.

Nicht, das ich wüsste, wie sich das anfühlt, denn so weit ist es bei einem Mädchen noch nie gekommen.
Fast wieder so, als würden wir Rewilz spielen.

Müde bettete ich meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herz schlug schnell.

Tut es das wegen mir?
Warum verwirrt mich das so?
Er hatte mich doch....!

"Es tut mir so unendlich leid wegen gestern. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Wenn ich dich sehe, dann werd ich ganz rasend und das Mädchen... mit dir, mein Felix, zu sehen... es tat weh."
Ich sollte ihm antworten, dass ich ihn als besten Freund natürlich verstehe und dass ich ihm verzeihen würde, aber ich tat es nicht.

Nach der Aktion hatte er es nicht verdient und überhaupt macht er mir trotzdem noch Angst.

Nichts. Ich tat nichts. Immer fester drückte er mich zu sich. Sollte es mich stören? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Obwohl er immer noch ein krankes Arsch war, wollte ich nicht aus seinen Armen. Ich brummte nur müde vor mich hin.

Wie heißt noch mal dieses Phänomen, wenn sich das Opfer zu seinem Vergewaltiger hingezogen fühlt?
Ich glaube gerade, dass ich das durch mache...
Oh bitte, kann ich mich nicht erhängen.

"Bleibst du jetzt bei mir?", fragte er hoffnungsvoll. Wetten, dass er mein Brummen positiv aufgefasst hatte?
Statt zu antworten wand ich mich in seinen Armen, bis ich mit dem Rücken zu ihm lag. Sofort presste er sich an mich.

Löffelstellung Ahoi.

"Wenn du mich auch liebst, dann sag' jetzt nichts." Ich hätte was sagen wollen, aber mit seiner großen Pranke hielt er meinem Mund verschlossenen.
"Dann sind wir nun endlich zusammen und alle unsere Freunde und Zuschauer werden sich riesig darüber freuen. Wem sagen wir's als erstes?"
"Mmmh wah mgh!"

Nimm deine verfickte Hand weg!

"Aww, du bist so süß, wenn du nicht die richtigen Worte findest.
Obwohl ich mein Gesicht extra wegdrehte, verteilte er Küsse auf meinem Hals und wieder und wieder kam seine Zunge zum Einsatz. Ich hasste mich in diesem Moment dafür, dass mein Körper ein so positive Reaktion darauf zeigte. "Mein Rotpilz wird rot. Soll ich dich kühlen?"
"Als ob du cool genug dafür wärst.", meinte ich bissig und drückte in weiter von mir weg. "Wo ist eigentlich meine Mutter?"

Wie hast du es geschafft, dass sie noch nicht hier auftauchte?

"Im Urlaub mit ner Freundin. Hab ihr gesagt, dass ich auf dich aufpasse." Rewi hatte natürlich wieder mal ein selbstsicheres Grinsen auf den Lippen."
"Das glaub ich dir nicht. Ich wette du Geisteskranker hast sie eingesperrt."

Woher nehme ich meinen Mut, ihm alles so direkt ins Gesicht zu sagen?

"Endlich wirst du langsam du  selbst." Er zog mich an der Hand nach oben und schleifte mich aus dem Raum. "Zur Belohnung darfst du dich waschen."

Ist der jetzt total Hitler im Kopf?!
Und ich wohl auch... bei solchen... ach egal.

An sich war Waschen keine schlechte Idee, schließlich fühlte ich mich dreckig und der Bastard hier war der Hauptgrund, aber erstens entschied ich das alleine und zweitens ging das ja mal gar nicht, dass er hier mit mir im Bad war. Rewi schubste mich in den Raum. Es war abgedunkelt und das Schloss knackte beim Abschließen.

Natürlich er bedient sich dem Klischee mich im Bad einzusperren und zu vergewaltigen.
Eine Frage bleibt noch: Warum finde ich das nicht so schlimm und verspüre einekleine Freude?

Während Rewi Wasser in die Wanne laufen ließ und Kerzen anzündete, saß ich angespannt auf dem Klodeckel.

Hallo? Kerzen und  volle Badewanne
. Will er mich hier etwa verführen? Ich denke, er hat mich schon. Naja so gut wie. Sobald sich die Möglichkeit bietet, werde ich abhauen und zur Polizei gehen. Hoffentlich werden sie mir glauben. Sie müssen mir glauben!

Am Ende herrschte eine viel zu kitschige Atmosphäre im Raum. Rewi zog sich langsam vor mir aus. Jeder seiner Schritte war perfekt, als hätte er sie einstudiert. Als er nur noch in Boxer vor mir stand sagte er: "Na, komm. Du bist dran." Schnell schüttelte ich meinen Kopf.

Ich wäre doch geistig behindert, wenn ich das täte.

"Wenn du zu schüchtern bist erledige ich das für dich." Achselzuckend kam er auf mich zu. Viel zu schnell riss er mein T-Shirt hoch und zerrte an meiner Hose. Mein Knopf landete auf dem Boden - genau wie mein letzter Wille mich zu wehren. Schlaff ließ ich die Beine baumeln und er zog sie mir runter. "Braver Junge." Er tätschelte meinen Kopf, drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und zwang mich in die Wanne. 

Wenigstens darf ich meine Boxer anbehalten. Korrekt.

Das heiße Wasser war angenehm. Fast hätte ich Rewis Anwesenheit vergessen, doch dann ging er mir hinterher. Er setze sich hinter mich und hielt mich fest. Die Kerzen ließen einen Duft frei. Es roch so gut und mit ihm um mich herum begann wieder diese Hitze. Mein Herz schlug viel zu schnell, als seine Hand meine Brust berührte. Ich brauchte sein Gesicht nicht mal sehen, um zu wissen, dass er grinste. Er spürte meine Aufregung. Er wusste, dass er mich in der Hand hatte.

Wortwörtlich.

Rewi legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. "Du riechst besser als die Duftkerzen."
"Ähm..."
"Wir gehen das ganz gemütlich an. Ich bin doch so lieb zu dir und warte bis du es auch willst." Sanft knabberte er an meinem Ohr herum und beträufelte mich mit dem Wasser.

Sagst du zwar, aber entführst mich hier in mein Bad, du Genius.

Zuckersüß lächelnd drehte ich mich zu ihm um. "Wie gütig von dir. Wenn du schon so nett bist, könntest du mich ja alleine lassen, stimmt's?"
"Du dummer kleiner Junge, gerade weil ich dich liebe, lasse ich dich hier nicht alleine. Wer weiß, was du dir sonst antun würdest."
"Wie wär's mit: Nichts!?"
Statt auf meine wütende Antwort zu reagieren drückte er mich schon wieder an sich, drehte seinen Kopf zu mir und begann mich begierig zu küssen. Seine Lippen waren so heiß. Der Duft der Kerzen lenkte mich ab. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich so leicht und unbeschwert. Es machte mich glücklich hier zu sein.

Der Geruch kommt mir bekannt vor. Ist das Weed? Wie lange sitzen wir hier eigentlich?
Zu lange...

"Du wirst immer bei mir bleiben, das weiß ich."
"Du bist schon manchmal ... süß... Basti." Mein Geist hatte sich verabschiedet. Ich sagte diese Worte kurz vorm Einschlafen und dann fielen mir die Augen zu. Mit einem Ruck zog er mich nach hinten, das Wasser schwabbte an uns hoch. Es war herrlich.


Rewilz auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt