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Er war mutig.

Man erkannte es an seinen Augen. Sie waren sanft, aber funkelten entschlossen, selbstsicher. Sie waren wunderschön.

Und sie sahen ihn direkt an.

„Komm mit!", sagte der fremde Junge und hielt ihm die Hand hin.

„Wie...Wer bist du?", stammelte er.

„Ein Freund.", lächelte der Junge. „Es klingt verrückt, aber du solltest mir vertrauen, um die Welt zu retten."

„Was...das könnte doch jeder sagen!" Er holte tief Luft, und hoffte, dass der fremde Junge nicht merkte, wie seine Beine unter der Bettdecke zitterten. Woher kam dieser fremde Junge, wieso kam er mitten in der Nacht in sein Zimmer? Wieso geschahen ausgerechnet ihm immer die seltsamsten Sachen?

„Ich kann es dir beweisen.", sagte der merkwürdige Junge. Seine Stimme klang kraftvoll und hatte einen schönen Klang. „Aber dafür musst du mitkommen."

„Aber wohin denn? Was soll das alles?"

Der fremde Junge schwieg eine Weile.

„Schön.", sagte er schließlich. „Schön, dann fang' ich mal an, meine eigene Zeit zu verschwenden."

Der Junge seufzte, als er seinen verwirrten Blick sah.

Eleven. Deine neue Schwester. Elly. Sie hat eine Mutter. Bisher alles verstanden? Es wird verwirrend."

„Woher weißt du...Klar! So blöd bin ich auch wieder nicht.", entgegnete er empört.

„Ihre Mutter...sie hatte eine Schwester. Jennifer. Und Jenny hatte ebenso Kräfte, doch sie waren...anders als die von Elly's Mom."

Er schaute den erzählenden Jungen verdutzt an. Der Junge grinste, Grübchen machten sich sichtbar.

„Wag es aber ja nicht, Elly jetzt zu rufen! Sie sollte schlafen, sie hat morgen einen langen Tag vor sich.", erklärte der fremde Junge.

„Woher willst du das denn wissen?", fragte er.

„Das wirst du früher oder später erfahren.", sagte der Junge. „Aber jetzt weiter. Jenny hatte ein Kind, von einem russischen Wissenschaftler. Das Kind bekam die Kräfte geerbt, doch die Gabe war gefährlich. Durch ein schreckliches Missgeschick verlor Jenny ihre Existenz, und der Vater des Kindes vergaß sogar, das er jemals ein Kind hatte..."

Die Blick des fremden Jungen wurde leer.

„Und dann..." Der fremde Junge senkte den Kopf und schloss kurz die Augen. Als der Junge wieder aufschaute, waren sie rot und voll mit schmerzhafter Trauer. „Tut mir leid man. " Er lächelte durch den Tränenschleier. „Dann vergaßen ihn seine Freunde. Er schien nie dagewesen zu sein. Die Welt vergaß die Existenz dieses Kindes. Sogar Elly hatte ihn vergessen. Und damals war das Kind fünf Jahre alt."

Er selbst saß ganz still. Er fühlte, dass der fremde Junge die Wahrheit sagte, er fühlte es. Doch trotzdem sagte er nichts.

„Die Gabe des Kindes wurde immer stärker. Doch trotzdem nie stark genug, um den Fehler seiner Mutter wiedergutzumachen. Doch wenigstens stark genug, um meinen Opa dazu zu bringen, mich zu adoptieren. Doch nun ist er auch gegangen. Von dieser Welt."

Der Junge starrte mit leerem Blick durch das Fenster.

„Es... tut mir leid.", sagte Will Byers.

„Aber...wieso bist du genau zu mir gekommen? Wieso nicht gleich zu El?"

„Es wäre anstrengend für sie, es zu verdauen.", sagte der Junge langsam. „Und Jonathan würde es nicht so gut verstehen. Ich heiße übrigens Andrej, du kannst mich Andy nennen."

„Und was genau hast du für Kräfte, Andy?", fragte Will.

Andy zögerte kurz, doch dann blickte er Will entschlossen an.

„Ich kann die Zeit beeinflussen."







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swipt nach rechts für Andrej. Er war am Nachdenken.

Stranger Things Season 4 - THE TIME IS COMINGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt