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Wieder änderte sich alles. Er streunte durch unbekannte Straßen, alles war grau und deprimierend. Ekelhafter Nieselregen traf ihn im Nacken, er trat nach einer leeren Coladose. Ein unglaublich leeres Gefühl kroch sich in Will. Verlust...

„Mama, und jetzt Opa...Papa kennt mich nicht mehr...", wisperte er tonlos und rieb sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Was mache ich dann hier?"

„Und wage nicht, nochmal hier einzubrechen, widerlicher Perversling!", hörte er eine hasserfüllte Stimme brüllen. Papa. Etwas in ihm zerbrach. So viele Erinnerungen zerbrachen mit diesem Satz...Will begann zu rennen, kalter, scharfer Wind peitschte ihm ins Gesicht und ließen seine Tränen schneller rollen. Er schluchzte, doch seine Beine waren kraftlos, weiterrennen, immer weiter...

Er stolperte mit seinen gelähmten Beinen und stürzte, ohne sich mit den Händen abzufangen. Sein Gesicht traf mit Wucht auf den harten rauen Boden, seine Wange riss schmerzvoll auf. Doch bei weitem war es nicht annähernd so schmerzvoll wie der Verlust...Auch seine Hände und Knie ratschten brennend auf. Will zitterte.

„Verdammt!", schrie er verzweifelt.

Der Schrei hallte und hallte, obwohl es nichts zum Hallen gab. Es war wie eine leere Antwort.

Will stand in einer Wüste. Zeit war vergangen, er fühlte sich größer, stämmiger und kräftiger. Eine zarte Narbe fühlte er auf seiner Wange. Eine riesige Sandmulde befand sich direkt vor ihm, darin wölbte sich etwas...Ein weiteres Tor? Ein Mann schubste ihn weg und knurrte ihn auf einer fremden Sprache an. Will lächelte verkorkst.

Wieder war er woanders: Er stand zitternd auf dickem Eis, überall um ihn war rotes Absperrband. Männer schaufelten in einer riesigen Grube. Noch ein Tor? Nicht wahr...

Noch ein Tor, im Dschungelgestrüpp eines fernen Landes. Menschen schaufelten diesmal eine verätzte Substanz heraus. Will trug nun einen merkwürdigen Anzug und trug eine riesige Schaufel. „Nicht glotzen, Miguel! Machen! Wir werden nicht umsonst bezahlt!", brüllte eine Stimme. Will nickte nur leicht und zog sich die Kappe am Anzug noch tiefer ins Gesicht. Wieder änderte sich alles.

Und...noch ein Tor, ein riesiges Tor, dem von Hawkins damals ähnelnd, ein riesiges Tor umgeben von unzähligen allen möglichen Geräten...Aufrecht, wölbend, schmatzend. Doch es war nicht das in Hawkins. Gleise führten hinaus, draußen war nur unendlich weiter Schnee und Menschen, die am Gleis arbeiteten. Will rannte auf sie zu. Ein Mann schaute Will direkt in die Augen, keuchend.

Hopper!"

„Ich kenn dich nicht, Junge, woher weißt du meinen Namen.", knurrte Hopper und schnaufte.

Aber da änderte sich auch schon wieder alles, das Tor Hawkins, das riesigste Tor von allen, wurde gezeigt.

Und es war offengehalten.

Will hielt sich mit aller Kraft die Ohren zu, auch wenn es überhaupt nichts nützte. Er war an einem Ort, wo viel zu viele Menschen waren, Schweiß, Hitze, Blut, Urin. In riesigen Bottichen wurde die ätzende Substanz gesammelt, die daraufhin durch alle mögliche Röhre verliefen und in Zuchtterrarien endeten. Dort waren bereits winzige Wesen angesammelt, in größeren hingegen größere.

Doch der größte Lärm kam von ganz hinten, im Freien, in gigantischen Käfigen mit roten Schaltern. Dort waren einzelne Monster, ekelerregender als der Demogorgon, riesiger als der Mindflayer. Sie hämmerten gegen die Käfigwände, wälzten und tobten wahnsinnig, brüllten und würgten.

„Und diese Monster übertreffen sogar Dinosaurier?"

„Ja, das müssten sie im Endstadium. Das sind ja noch Embryonen. Aber nicht nur Dinosaurier, die wären Witze, nein, sie müssten längst Atomwaffen und Wasserstoffbomben übertreffen."

„Eine ganz neue Art von Militär und Macht."

„Aber ist das nicht zu grausam?"

„Grausam? Was ist das?" Brüllendes Gelächter.

„Alle Länder, die über diese wunderbaren Quellen verfügen, beginnen bereits mit der Aufrüstung. Wieso sollten wir dann nicht?"

Will blickte nochmal zu den furchterregenden Embryonen. Er bekam Gänsehaut.


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Ok jetzt kommen paar random funfacts:

- Andrej war immer in Eleven/Jane verliebt gewesen, aber sie hatte ihn immer als Bruder gesehen, der sie beschützt. Bis sie ihn vergaß. Das war mit einer der schrecklichsten Momente in seinem Leben, als er sah, dass auch Eleven ihn abwies, da sie glaubte, ihn nicht zu kennen.

- Elevens Vorliebe war schon viel früher da als sie bemerkte. Sie hatte es nur vergessen: Es war, als Andrej mit 5 Jahren die Zeit für sie zurückdrehte und den Wachmann ihr die angebrochene Eggopackung schenken lies.

- Mike hatte das ganze Schuljahr Angst gehabt, Eleven würde beginnen, Will oder jemand anderes zu mögen und ist deshalb jeden Abend neben seinem Funkgerät von früher eingeschlafen(womit er damals die verschollene Eleven kontaktieren wollte). Allerdings würde er das nie zugeben, weshalb er eines Tages, als Lucas fragte, vorgab, das Teil reparieren zu wollen.

- Max hatte Eleven jedoch - gäbe es eine Art Vermissungsmesser - am meisten vermisst.

- Lucas und Max hatten schon ihr erstes Mal

- Dustin hat sich das Lispeln mittlerweile fast komplett abgewöhnt. Nur ab und zu hört man es ein winzig bisschen heraus.

Stranger Things Season 4 - THE TIME IS COMINGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt