12.Stop it

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Beca

Mein Herz bleibt stehen. Sie wird mich verlassen und in wieder zu mir zurück kehren. Heiße Tränen fließen wie ein Sturzbach über meine Wangen, eine Panikatacke scheint nicht mehr fern.
"Chloe. Liebling. Es tut mir leid." Die Worte klingen fast unverständlich und kurz nachdem sie ausgesprochen sind laufe ich los. Egal wohin nur weh von ihr, bevor sie sagen kann das es aus ist. Ich stürme die Haustür hinaus und renne über den Kampus, anders als im meinem Traum laufe ich dieses mal vor mir selber weg, soweit das überhaupt möglich ist. Die Sonne beginnt schon unter zu gehen und wirft alles in einen leicht rosa-orangenen Lichtschimmer.
Ich laufe soweit wie meine Füße mich tragen ohne überhaupt zu wissen wohin. Nach fünf Minuten mache ich schlapp und gehe langsamer weiter meine Hand blutet immer noch und ich stecke sie schnell in meine Jackentasche.
Nach dem ich mich umgeschaut habe weiß ich auch endlich wo ich bin.
Etwa weitere zwanzig Minuten von hier liegt ein Park. Genau dort werde ich hingehen. Zurück kann ich nicht, noch nicht. Chloe wird so oder so Schluss machen, da kann ich es auch für ein paar Stunden aufschieben. Dann bin ich wieder alleine.
Seit wann bin ich eigentlich so schwach? Erst bin ich zu verschlossen und nun zu zerbrechlich. Ich bin ein schlechter Mensch und Chloe habe ich auch nicht verdient.
Geknickt und immer noch weinend komme ich im Park an und setze mich auf eine Bank.
Mittlerweile ist die Sonne ganz verschwunden und nimmt mir das letzte bisschen Licht.
In meiner Hosentasche beginnt es zu vibrieren und der Song 'She wolf' von David Guetta zerreißt die Stille.
Ich schaue auf mein Handy, Chloe ruft an, doch ihr drücke sie einfach weg. Ich wusste es, sie wird mich verlassen.
Wieder klingelt es, wieder drücke ich weg.
Dann ein anderer Ton, und auf dem Bildschirm erscheint eine Nachricht.
Sie hat es wohl sehr eilig. Es reicht! Entschlossen schalte ich das Handy aus.
Nach einer gefühlten Ewigkeit beginnt es leicht zu schneien. Und das im November.
Wie lange sitze ich hier eigentlich schon? Ich hole mein Handy heraus, schalte es an um auf die uhr zu schauen, doch dazu komme ich gar nicht. Mein Handy quillt über vor Nachrichten und verpassten Anrufen. Auch die anderen Bellas haben unzählige Male versucht mich anzurufen. Nach dem ich endlich auf die uhr geschaut habe und festgestellt habe das ich schon drei Stunden hier sitze, öffne ich den Chat von Chloe und mir. Knapp 30 Nachrichten.
"Beca? Alles in Ordnung? " -18:12 Uhr.
"Hey wo steckst du denn?" -18:19 Uhr.
"BECA!!!!" -18:34 Uhr.
"Komm schon geh an dein Handy bitte, wir mache uns solche sorgen. Bitte stell keine Dummheiten an. Wir suchen dich jetzt!" -19:00 Uhr.
So geht das die gesamten 30 Nachrichten über.
Und schon wieder kommt eine an.
"Oh Gott sei dank! Du bist online. Das heißt es geht dir gut. Bitte komm zurück.!"
Ohne zu antworten packe ich das Handy weg. Alles dreht sich in meinem Kopf. Wieso passiert das alles mir?!?
"Hey! Da ist sie ja!" Amy läuft auf mich zu, im Schlepptau hat sie Lilly.
"Beca. Was hast du dir dabei gedacht? Wir haben uns solche Sorgen gemacht, besonders Chloe. Wir haben uns in Gruppen aufgeteilt um dich zu suchen. Komm bitte mit, es ist furchtbar kalt und dunkel."
Wut steigt in mir auf.
"Geht! Lasst mich in ruhe! Ich komme nicht mit!"
"Ach Beca. Hör auf. Bitte lass uns nach Hause gehen."
Die Arme vor der Brust verschränkt baue ich mich vor ihnen auf und schreie schon fast: "Verzieht euch endlich! Ich habe nicht darum gebeten mich zu suchen. Ihr habt keine Ahnung wie es mir geht, das versteht ihr einfach nicht!"
Plötzlich legen sich zwei Arme um mich und ein Kopf legt sich auf meine Schulter. Diesen Geruch erkenne ich sofort. Es ist Chloe.
"Beruhig dich. Ich bin so froh das dir nichts passiert ist."
Sofort entspanne ich mich, meine Knie geben nach und zusammen sacken wir auf den Boden. Unsere Hosen werden von Schnee durchnässt. Ihr ist es egal und sie umarmt mich weiter.
"Amy, Lilly. Sagt den anderen das wir sie gefunden haben und lasst uns für einen kleinen Augenblick Bitte allein. Wir kommen nach."
Als die Anderen sich von uns entfernt haben, schiebt Chloe sich ein kleines Stück von mir um in meinen Augen zu schauen.
"Was denkst du dir denn dabei? Ich bin fast gestorben. Tu das bitte nie wieder."
Ich schniefe: "Ach hör doch auf und bring es hinter dich."
"Was meinst du Beci?"
"Du wirst mich doch jetzt verlassen. Wie könntest du mich lieben? Ich bin furchtbar zerbrechlich und schwanger oben drein auch noch."
Sie umfasst neuen Schultern und blickt mich ernst an.
"Beca Mitchell. Verdammt nochmal. Ich liebe dich mit allem was dazu gehört. Du magst zu Zeit zerbrechlich sein, aber deshalb werde ich dich noch stärker zusammen halten, egal was es kostet. Und um zu Punkt zwei zu kommen, es macht mir nichts um geringsten aus. Wenn du dieses Baby willst, dann will ich es genau so. Dann haben wir halt ein Baby, ist das gleich der Weltuntergang?"
Ich schütteln meinen Kopf. Sie hat recht, es ist kein Weltuntergang.
"Na siehst du. Kopf hoch Süße, sonst fällt die Krone runter." Sie küsst mich auf die Nasenspitze und zieht mich hoch.
"Dann bekommen die Bellas bald ein neues Mitglied!"
Ich grinse jetzt auch und erwidere: "Oder die Trebles."
Chloe sieht mich an und lacht los: "Dann müssen wir ihn enterben."

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