42. Wake up

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Beca

Durch den Dämmerzustand des Schlafes nehme ich ein Klopfen und ein Gewirr an Stimmen wahr. Langsam öffne ich die Augen und erblicke meinen Dad, Chloes Eltern und zwei Ärzte.
Was wollen alle hier? Ist etwas passiert und ich habe es nicht mit bekommen?
Mein Blick fällt auf Chloe, die immer noch nicht bei Bewusstsein ist.
Wie lange habe ich geschlafen? Es kann doch nicht wahr sein, sie muss aufwachen.
Chloes Mom kommt auf mich zu und spricht zu mir.
"Beca. Hör zu es sind jetzt schon mehr als fünf Stunden vergangen. Wir haben extra gewartet, aber du weißt ja was die Ärzte gesagt haben. Sie hätte schon längst wieder aufwachen sollen. Sie müssen sie jetzt ins Koma versetzen, das ist ihre einzige Chance."
Verständlich nicke ich und stehe auf. Ich weiß selber nicht was los ist, anstatt zu weinen oder sonstige Anstalten zu machen, bin ich wie in Trance.
Wir werden gebeten den Raum zu verlassen und mein Dad will mit uns nach Hause. Nur wegen Bella begleite ich ihn, sonst würde mich hier niemand so schnell weg bekommen.
Auch sie hat mit bekommen das etwas nicht stimmt und wimmert die ganze Zeit über.
Zuhause falle ich erschöpft ins Bett und schlafe sofort ein, jedoch werde ich von furchtbaren Albträumen heimgesucht die mich schon im sechs Uhr Morgens aus dem Bett jagen.
Nichts klappt. Bella schreit, obwohl ich alles versuche sie zu beruhigen, ich habe Kopfschmerzen, mir ist furchtbar übel so das ich keinen Bissen beim Frühstück runter kriege und einfach alles in meinem Umfeld reizt mich.
Es fühlt sich an als hätte eine eiskalte Hand mein Herz umfasst und würde es Stück für Stück zerquetschen.
Ich bin einfach nur froh als die anderen das Haus verlassen um zum letzten Tag der Prüfungen zu gehen. Mir ist es egal, ich könnte mich eh nicht konzentrieren und dem gestrigen Teil habe ich auch halb verpasst.
Chloes Genesung ist im Moment das wichtigste.
Ich weiß gar nicht was ich ohne sie machen würde, wie soll ich weiter leben? Das ist unmöglich und wenn Bella nicht wäre, dann würde ich Chloe sofort folgen, für den Fall das sie es nicht schaffen sollte.
So weit ist es also schon, das ich an Selbstmord denke. Noch vor knapp einem Jahr hätte ich jedem der es auch nur in Erwägung gezogen hätte am liebsten eine geknallt.
Selbstmord ist ein rein egoistischer Akt.
Doch mittlerweile kann ich die Menschen verstehen, manchmal muss man an sich denken und sich dieses Privileg einfach nehmen.

I never asked for this. I never wanted this.

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