4. Kapitel

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Ich stehe vor dem Spiegel und sehe mir das Resultat der vergangenen Stunde an. Meine Haare sind offen und fallen in leichten braunen Locken über meine Schultern. Meine grünbraunen Augen schauen im Spiegel zurück. Sie sind umrahmt von langen, geschwungenen Wimpern. Meine Lippen leuchten rosa, sie sehen voller und weicher aus als sonst. Ich habe keinen knalligen Lippenstift aufgetragen, sowas finde ich nicht schön. Es ist eine leichte Farbe, die einfah nur die Farbe der Lippen betont.

Passend zu meinen grünen Augen trage ich eine sommerliche, grüne Bluse, die ich in meine enge, lange und dunkle Jeans gesteckt habe. Die hat Tracy mitgebracht.

»Die betont Po und Beine. Ich liebe diese Hose! Aber ich gebe sie dir, heute ist ja dein großer Tag...« Als sie das gesagt hat, musste ich lachen. Mein großer Tag.

Meine Füße stecken in den schwarzen Converse, die ich auch sonst trage. »Gammelschuhe«, wie Tracy sie nennt. Und sie hat Recht, aber gerade deshalb liebe ich sie so. Ich hab noch nie gemütlichere Schuhe gehabt.

Make-up habe ich keines aufgelegt. Ich wollte nicht wie eine perfekte Puppe wirken. Entweder mag Andy mich so, wie ich bin, oder hasst mich eben so wie ich bin. Aber verstellen werde ich mich nicht, nur wegen eines Jungen.

Tracy steht neben mir und nickt zufrieden.

»Tja, ich hätte niemals gedacht, dass ich das mal sage, aber du siehst so tausendmal besser aus als wenn ich dich geschminkt und angezogen hätte. Naja die Hose ist ja von mir, aber Wahnsinn! Du siehst hammer aus.« Ich lächle sie an.

»Du siehst auch hammer aus.«

Tracy trägt eine schwarze Lederhose und ein rotes Oberteil, das locker über eine Schulter hängt und man so die andere sehen kann. Sie ist etwas stärker geschminkt als ich und trägt schwarze Schuhe mit einem kleinen Absatz. Ihre Haare sind zu einem lockeren Zopf gebunden. Sie sieht viel älter aus so. Und ich sehe aus wie...naja wie immer eigentlich. Zum ersten mal bekomme ich Zweifel.

Nein, sage ich mir. Andy wird dich schon so mögen müssen. Und du bist eben nicht derTyp der auf Partys solche Sachen an hat.

Ich und Tracy wechseln noch einen Blick, dann schaue ich auf die Uhr. 16:34 Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann gehts los.

(Das Bild vom Prolog zeigt Autumnübrigens an dem Abend. Wenn ihr also ein Bild davon haben wollt, sehts euch an :D)

16:46 Uhr.

»Wir müssen looos!«, ruft meine Mum nach oben. »Um 17 Uhr müssen wir da sein!«

Tracy und ich springen auf und nehmen unsere Taschen. Dann rennen wir nach unten und ziehen unsere Jacken an. Dann steigen wir ins Auto.

16:55 Uhr.

Wir sitzen im Auto und meine Mum redet auf mich ein.

»Sei vorsichtig. In dieser Hose wirkst du sehr aufreizend auf Männer, mit den langen Beinen...mann ich wünschte ich hätte so lange Beine wie du...naja jedenfalls... Sei vorsichtig Autumn. Die Männer sind heutzutage schlimmer als früher. Nichts mehr mit Romantik, der nehmen sich was sie wollen.«

Und so weiter und so weiter... Ich weiß ihre Sorge wirklich zu schätzen, aber nach einer Weile höre ich nur noch mit einem Ohr hin.

17:04 Uhr.

Wir stehen mit dem Auto auf Andys Hof. Tracy steigt aus, ich nehme meine Tasche und rutsche zur Tür.

»Warte.«, sagt meine Mum. Sie kramt in ihrer Tasche herum und nimmt dann eine kleine Dose heraus, die sie mir gibt. Ich nehme sie und werfe einen Blick drauf.

The FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt