6. Kapitel

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Als ich meine Augen öffne, blicke ich in das Dickicht der Baumkronen über mir. Ich liege auf dem Rücken in einem Wald, was mich erst verwirrt.

Dann fällt mir wieder alles ein.

Dan!

Ich blicke mich um, aber ich sehe niemanden. Was ist gestern nur passiert? Plötzlich brechen meine Erinnerungen ab. Hat Dan mich doch nochmal angegriffen? Er hat etwas aus seiner Tasche gezogen...vielleicht hat er damit auf mich eingeschlagen um mich zu betäuben. Erschrocken taste ich meinen Körper ab.

Hater...?

Ich stehe langsam auf, aber ich habe keine Schmerzen. Nicht mal Kopfschmerzen. Vielleicht hat er mich doch nicht niedergeschlagen. Aber ich bin wohl kaum auf dem Boden eingeschlafen.

Dan hat mich nicht angefasst.

Erleichtert stelle ich fest, dass meine Kleidung noch genauso sitzt wie am Tag zuvor.

Erst jetzt fallen mir meine Eltern ein. Sie müssen ja krank sein vor Sorge! Mich darauf einstellend, den Rest meines Leben Hausarrest zu bekommen und nie wieder zu einem Geburtstag gehen zu dürfen, laufe ich nach Hause.

*

Als ich vor der Haustür stehe, atme ich einmal tief durch. Ich will nach meiner Tasche greifen, in der mein Schlüssel ist, stelle aber fest, dass ich sie in meiner Eile im Wald habe liegen lassen. Ich stöhne und will gerade klingeln, als ich sehe, dass die Tür offen ist. Das ist seltsam. Ich trete ein umd schließe die Tür hinter mir. Sofort höre ich ein Poltern aus der Küche.

Jetztgehtslos.

Meine Mum kommt aus der Küche, den Telefonhörer in der Hand. Sie starrt mich an, aber irgendwie auch nicht so richtig. Es sieht aus, als würde sie durch mich durch gucken. Sie sieht irgendwie...verwirrt aus. Gerade als ich zu einer langen Erklärung ansetzen will, die ihr nicht gut genug sein wird, schüttelt sie langsam den Kopf und dreht sich um.

Total verdutzt stehe ich noch da. Ist das jetzt ihre Art mich zu bestrafen? Ist es nicht kindisch, mich zu ignorieren? Wütend stapfe ich in die Küche, wo meine Mutter gerade etwas am Telefon sagt.

»Nein...ich weiß auch nicht, ich muss es mir eingebildet haben. Ich mache mir solche Sorgen.«

Mit offenem Mund stehe ich vor ihr und höre ihr zu. Sorgen...um mich? Ich stehe hier doch!

»Mum?! Ich steh' doch direkt vor dir!«

Sie sieht mich nicht mal an.

Als es an der Tür klingelt,springt sie auf und rennt zur Tür. Sie reißt sie auf. Vor der Tür steht ein Polizist.

»Sie sind es. Kommen Sie rein.«, sagt meine Mutter leise.

Sie setzen sich an denTisch und meine Mutter kaut auf ihrer Unterlippe herum. Erwartet sie schlechte Nachrichten? Der Polizist räuspert sich und fängt an zu reden.

»Wir...ich habe Nachrichten.«

Meine Mutter spannt sich an und starrt ihn an. Erwartungsvoll stehe ich neben dem Tisch. Der Polizist räuspert sich wieder.

»Das hier haben wir in dem Wald gefunden, von dem sie gesagt haben, dass sie dadurch gegangen sein könnte. Von der Mutter einer Freundin haben wir erfahren, wo genau sie sie rausgelassen hat.« Er legt eine Plastiktüte auf den Tisch. Meine Mutter hält die Hand vor dem Mund und atmet tief ein. Ich fahre zurück, als ich die kleine Dose Pfefferspray wieder erkenne.

»Es ist benutzt.«

Meine Mutter schließt die Augen und fängt an zu zittern.

»Wir haben nicht nur das gefunden. Ein paar Meter weiter lag der Rucksack des Mädchens. Der...Boden war aufgewühlt. Und...«

Eine Träne rollt über die Wange meiner Mutter. Ich würde sie gerne in den Arm nehmen, aber ich kann mich nicht bewegen.

»Mrs. Johnson, wir haben ihre Tochter gefunden. Sie...sie ist nicht mehr am Leben. Es tut mir leid.«

Meine Mutter bricht vollends in Tränen aus. Stumm laufen ihr die Tränen über die Wangen.

Ich starre den Polizisten mit offenem Mund an.

Das...dasistunmöglich. Ichbin...tot?

Meine Mutter hat mich nicht gesehen. Man hat meine Sachen gefunden, offenbar meine...Leiche.

Wenn ich tot bin, wieso bin ich noch hier?

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Ichhoffe, diesesKapitelhateuchgefallen. Wennja, schenktihm doch ein Sternchen ❤

Undschautmalbeidragon_flies_ und la_kalenahvorbeiwennihrLustauf 2 tolle Storyshabt :D

eure

blue_snowcat

The FallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt