Sonntagmorgen ging Zsófia schlaftrunken hinunter zum Tisch der Slytherins und gähnte herzhaft ehe sie ihren Kaffee nahm und einen großen Schluck davon nahm. Die Nacht hatte sie nicht viel geschlafen, sie hatte im Licht ihres Zauberstabs Hausaufgaben gemacht und hatte sich die Arthmantik Tabellen eingeprägt.
"Einen wunderschönen guten Morgen!", trällerte Linette und setzte sich neben Zsófia. Diese stöhnte leise und ließ ihren Kopf auf den goldenen Teller fallen. "Sei nicht so laut, Lette", nuschelte sie in den Teller. Linette achtete nicht auf ihr gejammere und trällerte ein Weihnachtslied, auch wenn immer noch September war und keine einzige Schneeflocke den Boden berührt hatte. "Mir geht es fabelhaft, und euch?" Linette sah zu den anderen Slytherins die um sie heurm saßen und lächelte breit.
"Wieso bist du nicht nach Hufflepuff gekommen, Linett'chen? Diese Schlammblut Waschlappen sind doch auch immer so freundlich und hyperaktiv am morgen", sagte Crouch und setzte sich zur rechten von Zsófia. "Was geht, beste Freundin?" Er nahm sich ein Brötchen und schnitt es vorsichtig in zwei Hälften. "Beste Freundin?" Zsófia hob langsam den Kopf und ihre müden Augen sahen zu Crouch, der sich gerade Marmelade auf sein Brot schmierte. "Du weißt hoffentlich was die Definiton von bester Freundschaft ist, obwohl ich sagen muss das die Freundschaft von Cordy und dir langsam in die Brüche geht, mhm?" Er biss herzhaft ab und schmatzte zufrieden.
"Wieso geht ihr mir alle auf die Nerven", sagte Zsófia und stand auf. Sie hatte eh keinen Hunger und es lohnte sich nicht mit den Menschen an einem Tisch zu sitzen, die sie am wenigsten Leiden konnte. Linette war zwar ganz nett, aber wenn sie zu gut gelaunt war, wollte Zsófia ihr einfach nur die Zunge abschneiden und sie als Schleife um ihren Hals binden, bis sie erstickte.
Sie ging nach draußen, begegnete Cordelia und Rosier, die beiden ignorierten Zsófia und tuschelten kichernd miteinander. So wie Zsófia den lieben Evan kannte, würde er ihre Freundin nach einer Woche wegwerfen, wie ein gebrauchtes Taschentuch. Doch Cordelia verstand das nicht, für sie war das Leben ein großes Spiel. Ein Spiel mit der Chance, an jeder Ecke die Liebe des Lebens zu treffen. Schon als sie vierzehn war, hatte sie davon geredet, eines Tages einen wunderschönen Mann zu heiraten der sie vergöttern würde. Seitdem waren sage und schreibe zwanzig Jungs in den Genuss gekommen, sich für mindestens einen Monat den Titel "zukünftiger Ehemann" an die Brust zu pinnen.
Zsófia verstand nicht, wie Cordelia das männliche Geschlecht so vergöttern konnte. Sie selbst sah einfach nicht ein, wie man sich als Frau einem Mann unterordnen sollte. Man nahm bei der Heirat seinen Namen an und vergwarf seinen Mädchennamen, wie eine aus der Mode gekommenden Handtasche. Da lobte sich Zsófia ihre Vorfahren, ein Zweig ihrer Familie hatte sich Batthyány-Strattmann genannt, selbst die Männer. In ihren Augen war es keine Gleichberechtigung wenn die Frau auf ihren eigenen Namen verzichten musste.
Ihr selbst war es nie in den Sinn gekommen, wenn sie je heiraten würde, den Namen ihres Mannes anzunehmen. Eher würde sie sich mit einer Schaufel erschlagen.
Zsófia ging, mit den Händen in der Jackentasche, nach draußen und setzte sich unter die große Trauerweide die am See stand. Sie sah zu wie die Blätter langsam hinunter rieselten und kleine Häufchen auf dem Boden bildeten, in denen die Erstklässler munter herumtollten.
Sie entdeckte Mary-Rue die mit einem Buch auf der Steintreppe saß und sich lose Strähnen aus ihrem Zopf hinter die Ohren strich. Langsam stand Zsófia auf und ging auf Mary-Rue zu. Diese bemerkte Zsófia erst, als das große Mädchen bereits vor ihr stand. "Ist hier noch Platz?", fragte Zsófia und lächelte. Mary-Rue nickte und Zsófia setzte sich neben sie auf die Treppe.
"Wie war deine erste Schulwoche?" Mary-Rue seufzte. "Zaubertränke ist wirklich aufregend aber mir gelingt kein einziger Trank. Wenn Professor Slughorn sagt, der Trank muss blau sein ist meiner braun und wenn er sagt er soll orange sein ist meiner bereits dunkelrot. Zauberkunst bei Professor Flitwick ist wirklich super, als wir die Federn fliegen lassen sollten, war ich die erste die es geschafft hat!" Stolz sah Mary-Rue zu Zsófia hoch und diese lächelte belustigt während sie ein rot gefärbtes Blatt zwischen den Fingern drehte. "Und wie war deine erste Woche?"

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Darklight
FantasíaZsófia Batthyány stammt aus einer uralten Zaubererfamilie aus Ungarn. Sie und ihre Brüder wurden von den Eltern für sieben Jahre nach Hogwarts geschickt um englisch zu lernen, und aus Gründen die sich keiner erklären konnte. Zsófia tritt ihr letzte...