Darklight

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Die Wochen und Monate vergingen wie im Flug.

Zsófia schaffte es in Kräuterkunde in Giftefeu zu fallen und musste für zwei Stunden zu Madam Pomfrey die ihr einen so ekelhaften Saft auf die Haut schmierte, das Zsófia sich gezwungen sah drei Mal zu duschen und einmal zu baden bis der beißende Geruch von Chlor und Lavendel von ihrer Haut verschwunden war.

Als der Oktober sich angekündigt hatte, war das ganze Schloss ins Grusel-Fieber verfallen. Die Erstklässler täuschten Selbstmordversuche vor und ließen ganz plötzlich ein Messer und eine Blutlache auf ihrem Bauch erscheinen, woraufhin Professor Wally ganze zwanzig Mal zu Madam Pomfrey lief und schrie, die Kinder wären alle tot.

Zsófia und Cordelia verband mittlerweile nur noch eine lose Freundschaft die darauf beruhte, das Cordelia eigentlich nie da war. Sie war mit Evan da, und dort, und da und dann wieder dort. Die Hogsmeade Wochenden verbrachte die junge Slytherin meistens in Madam Puddifoots Laden und Zsófia musste bei dem ganzen Rosa an eine explodierte Gebärmutter denken.

Tamia, Katharina und Leah waren voll und ganz mit den Vorbereitungen des Weihnachtsballs beschäftigt während Zsófia half den Text zu übersetzen. Allerdings vertauschte sie Sretna nova Godina mit Sretan Božic sodass alle Karten neu gedruckt werden mussten. Hilfe bekam sie per Post von ihren Cousinen aus Milažica, die sich bereits riesig auf Hogwarts freuten. Ivana schrieb, sie würde unbedingt den Kraken sehen wollen und sich sofort in den verbotenen Wald begeben während die anderen es bevorzugen, einfach zur schlafen, denn bis jetzt war nicht bekannt geben worden, ob die Schüler und Schülerinnen aus Kroatien am Unterricht teilnahmen.

Mittlerweile war es Ende Oktober, Halloween stand vor der Tür und sowohl die frisch verliebten Paare, als auch die alleinstehenden Schüler freuten sich auf eine ausgelassene Feier in Hogwarts

»Meinst du Orange würde mir stehen?« Cordelia hielt sich einen orangenen Festumhang vor die Brust. »Wir müssen eh unsere Hogwartsumhänge drüber ziehen«, entgegnete Zsófia und ließ sich in ihre Kissen fallen. »Na und? Meinst du wenn wir wieder hier sind, werde ich den grässlichen, schwarzen Umhang anbehalten? Evan findet das ich in orange umwerfend aussehe, du nicht?«

Ja, Evan fand das sie umwerfend aussah, am besten Nackt, dachte Zsófia genervt und drückte sich ein Kissen gegen den Kopf. »Isch wede di nischt elfen«, nuschelte sie durch das Kissen. »Du bist ne alte Spaßbremse. Ich glaube du würdest dich nicht mal schick machen, wenn es um dein Überleben ginge.« Fingerschnippend rauschte Cordelia von dannen und Zsófia schmiss das Kissen gegen die geschlossene Tür.

Giselle hob den Kopf und sah Zsófia schräg an. »Habt ihr beiden Streit?« Zsófia schüttelte den Kopf, »Nein, sie ist nur voll und ganz in ihrem Freund-Fieber.« Giselle lachte und legte das Buch weg, in dem sie gerade gelesen hatte.

»Weißt du, dass es das erste richtige Lachen war, das ich von dir seit Beginn des Schuljahres von dir gehört habe?« Zsófia setzte sich auf und sah zu ihrer Freundin, die gerade dabei war ihre roten Haare zu flechten. »Vielleicht brauchst du auch einfach jemanden bei dem du dich Geborgen fühlst und beschützt? Ich meine, ich würde alles dafür zu tun, das zu haben, was Cordy und Evan haben. Du nicht?«

Ob sie alles dafür tun würde von einem perversling Angetatscht und verführt zu werden? Da musste Zsófia nicht einmal lange überlegen, Evan Rosier war ein Arschloch, verpackt in einem Schokoriegel. »Ich denke, ich bin glücklich so wie es ist.« Giselle zuckte nur die Schultern und ging in Richtung der Tür. »Glaube ich dir nicht. Jeder möchte jemanden haben bei dem er sich geborgen fühlt.« Mit diesen Worten ging sie aus dem Schlafsaal und Zsófia vergrub ihr Gesicht wieder in ihrem Kissen. Sie hatte doch schon Menschen, bei denen sie sich geborgen fühlte: Ihre Familie, ihre Brüder. Warum sollte sie dafür extra einen Jungen brauchen der sie betatschte und ihr die Zunge in den Hals steckte?