16. Angst

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Mias Sicht

Ich schlug die Augen auf undwieder diese Übelkeit. So schnell ich konnte sprang ich aus dem Bett, ohne Rücksicht auf Sev zu nehmen. Immerhin wollte ich ihm nicht sein Bett vollkotzen. Im Bad übergab ich mich erst mal ausgiebig. Warum war mir in letzter Zeit nur so schlecht? Konnte es sein dass ichNein. Hatte ich die Pille irgendwann vergessenKann sein. Meine Regel? Überfällig. Verdammt! Ich spülte mir den Mund aus und blickte in den Spiegel. Sev stand hinter mir und sah mich besorgt an. "Brauchst du irgendetwas? Ich habe alle möglichen Tränke da" ich schüttelte den Kopf "Ich glaube nicht dass sowas helfen würde." Sagte ich leise und sah in Sevs leicht verwirrte Augen. Ich drehte mich zu ihm und legte meine Arme um seinen Nacken und drückte meine Stirn an seine Halsbeuge. "Mach dir keine Sorgen" Sev brummte etwas dass sich nach Als könnte ich das so einfach anhörte. Schnell zog ich mir meine Sachen von gestern über und schlich mich in meinen Schlafsaal. Es war Wochenende und dementsprechend recht wenig los. Lissy war bereits wach und grinste mich an. "Na wo warst du die ganze Nacht?" - "Im Bett" - "Wessen Bett?" Ich verdrehte die Augen, machte mich frisch und zog mich an. Danach gingen wir zusammen frühstücken. Ich bemerkte gar nicht dass ich alles quer Beet aß, bis mich Lissy drauf aufmerksam machte. "Ähm Mia? Gehts dir gut?" Erschrocken sah ich auf den Mix von süß und salzig auf meinen Teller. "Ich muss kurz weg" sagte ich und lief aus der großen Halle. Mein Weg führte mich direkt in den Krankenflügel. Madame Pomfrey versorgte gerade einen Erstklässler dessen Zaubertrank vor einigen Tagen explodiert ist. "Oh Miss Toretto. Wie kann ich Ihnen helfen?" fragte sie mit einem Lächeln im Gesicht. Ich blickte kurz zu dem Knirps der mich neugierig musterte. Madame Pomfrey verstand und zog mich hinter einen der mit Muffliatos beschwörten Vorhänge, die zwischen den Betten waren. "Mir ist seit Tagen schlecht, meine Regel ist eine Woche überfällig und ich glaube ich bin schw" weiter konnte ich nicht sprechen, denn meine Stimme brach ab. "Ok verstehe. Legen Sie sich bitte hin und ziehen sie ihr Oberteil aus." Pomfrey verließ kurz mein Bett und kam einige Minuten später wieder rein. In der Zeit hatte ich das getan was sie mir gesagt hatte. Sie hielt mir einen türkisen Zaubertrank in einer Phiole hin. "Trink das. Wenn du wirklich schwanger bist, dann wird dein Unterleib kurz leuchten" erklärte sie mir und ich leerte die Phiole in einem Zug. Wir warteten einige Minuten, dann begann mein Unterleib türkis zu leuchten. Ich schlug mir die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen. Das kann doch nicht wahr sein. Ich war doch gerade erst volljährig geworden. Doch der Gedanke, der mich am meisten quälte, war wie Sev reagieren würde. Was wenn er mich verlässt? Ich begann immer heftiger zu schluchzen und zu weinen. Pomfrey strich mir beruhigend über den Rücken. "Was soll ich denn jetzt machen? Was ist mit der Schule?" - "Nun ja Sie sind volljährig also entscheiden Sie selbst. Die UTZs sind in drei bis vier Monaten, kurz bevor man ihnen die Schwangerschaft deutlich ansehen wird." Ich nickte und zog mir mein Shirt wieder an. Danach verließ ich den Krankenflügel wieder und wollte eigentlich alleine sein, doch Lissy wartete vor der Tür und sah mich besorgt an. "Ist alles okay?" Ich schüttelte den Kopf und wartete mit dem Erzählen bis wir aus der Hörweite von allen in unserem Schlafsaal waren. Wir setzten uns auf mein Bett, wo ich wieder zu weinen begann. "Süße, was ist denn los?" - "IchSevBaby" brachte ich heraus. "Was?" - "ich bin schwanger" - "Oh" Sie nahm mich in den Arm und wiegte mich hin und her. "Was wenn Sev es nicht will und mich verlässt" weinte ich und drückte mich fest an Lissy. "Wenn er so ist wie du es mir erzählt hast, wird er dich bestimmt nicht verlassen" sagte sie leise und streichelte über meinen Rücken. Schniefend setzte ich mich auf und wischte mir die nassen Tränenspuren von der Wange. Sie waren schwarz. Na klasse. Ich wusch mir mein Gesicht und schminkte mich neu. Ich lieh mir Lissys Eule, Ricky, und schickte Sev einen Brief.

Muss dringen mit dir sprechen. Komme heute Abend gegen acht Uhr zu dir. Es ist sehr wichtig.

Ich ließ den Kauz zum Fenster raus und er verschwand hinter den Türmen von Hogwarts. Zusammen mit Lissy versuchte ich mich auf das Lernen zu konzentrieren. Doch es gelang mir nicht so recht.

Nachdem Abendessen ging ich runter in die Kerker zu Sev, der mich bereits auf seinem Sofa sitzend erwartete. "Mia! Süße!" Er stand auf und umarmte mich fest. Ich klammerte mich an seinen Umhang fest und hielt mühsam die Tränen zurück "Sev" Meine Stimme war brüchig und er drückte mich sanft so weit von ihm weg, dass ich ihn ansehen konnte. Seine Hände glitten meine Arme runter und er nahm meine kleinen Hände in seine Großen. "Schatz, bitte sag mir was los ist. Ich komme sonst noch um vor Sorge" Ich führte seine Hand zu meinem Bauch und sah ihn mit tränenfeuchten Augen an. Seine Augen weiteten sich. "Willst d-du mir sagen dass-dass" Ich nickte und eine Träne wanderte meine Wange hinunter. Dann spürte ich Sevs Arme wieder um meinen Körper und hatte seinen unglaublichen Geruch in der Nase. "Das ist doch wunderbar" - "Du freust dich?" fragte ich leise und zugegeben ein bisschen erstaunt. "Ja natürlich. Ich hätte nie gedacht noch ein eigenes Kind zu bekommen" sagte er leise in mein Haar und küsste meinen Scheitel. "Ich hatte solche Angst" flüsterte ich heiser in seine Robe. "Du dachtest ich würde dich verlassen? Mia, ich brauche dich. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen" Ich weiß nicht wie lange wir so da standen. Sekunden, Minuten, Stunden. Es fühlte sich einfach viel zu gut an um loszulassen.

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