Bruchtal..

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Bruchtal....

Radagast fuhr davon, die Warge hinterher. Wir währenddessen stürmten davon, in die entgegengesetzte Richtung. Über Gebirge und Gestein und einer unglaublich weiten Landschaft. Kurze Zeit dachten wir, es wäre alles gut, bis Radagast mit seinem Schlitten verdächtig nahe an uns vorbei sauste. Unsere Verfolger waren ihm dicht auf den Fersen. Wir mussten und hinter hervorragenden Felsen verstecken um nicht gesichtet zu werden, doch lange konnten wir nicht dort verweilen. Wir mussten hier weg. Dieses Spiel wiederholten wir mehrere male und allmählich ging allen die Puste aus. Vorallem Bilbo tat sich schwer. Durch seine noch kleineren Beine als die unseren erschwerte fiel es ihm schwer mit uns Schritt halten zu können nach längerer Zeit des Rennens. Als selbst Thorin die Puste auszugehen schien, verweilten wir hinter Felsbrocken. Einer der Warge schien uns gewittert zu haben. Er sprang auf die Erhöhung hinter welcher wir uns gerade versteckten und sein Reiter hielt ausschau. Wir pressten uns alle gegenseitig so eng wie möglich an den Felsen und erst jetzt fiel mir auf, dass Gandalf verschwunden war. Hatte er uns wirklich im Stich gelassen? Würde der Zauberer uns wirklich hintergehen? Der Gedankte schmerzte, hatte ich mich doch mit Gandalf so gut verstanden und wusste, dass wir ohne ihn inn so manchen Situationen aufgeschmissen wären. Doch weitere Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht. Ich konnte sehen wie Thorin, welcher direkt neben mir stand und mich mit sich an den Felsen presste wie mir eben erst bewusst wurde, Kili ein Zeichen gab. Da ich nicht ganz verstand sah ich einfach nur zu was der Jüngere tat.

Kili ging einige Schritte nach vorne und richtete seine Pfeilspitze in die Luft. Vermutlich direkt auf dem Ork welcher über uns verweilte. Er wollte den Ork auf sich aufmerksam machen. Auch wenn ich diese Idee nicht ganz nachvollziehen konnte wusste ich genau so gut wie die anderen, dass es kein entrinnen mehr gab. Wir würden nicht mehr ungesehen davon kommen. Sie würden uns finden. Ob früher oder später war ganz egal.

Ein zischen klang in der Luft und man konnte nur noch sehen, wie der Pfeil Kili's in Richtung Ork flog. Ein schriller Schrei entkam dem Warg, den es schließlich getroffen hatte und schon flog er polternt von der Erhöhung und blieb Regungslos neben uns liegen. Von dem Geräusch angezogen kamen nun auch andere auf und zu gesprintet. Schnell rannten wir davon. Wir mussten etwas finden, eine Höhle, einen Weg, irgentetwas, ganz egal. Hauptsache außer Sichtweite.

Lange hielt unsere Flucht nicht an. Wir wurden umzingelt. Eng pressten wir uns zusammen. Zu meiner Verwunderung drückte mich Thorin hinter sich. Woher kam dieser plötzliche Sinneswandel? Doch diese Frage musste ich mir für später aufheben, nun war nicht der Richtige Zeitpunkt für solche Gedanken.

Bewaffnet standen wir eng umschlungen zusammen, unsere Gegner näherten sich in einem viel zu hohen Tempo. Aussichtlos sah ich mich um, bis plötzlich eine Stimme erklang.

„Hier entlang" hörte ich sie rufen und Erleichterung machte sich in mir breit. Gandalf hatte uns nicht verlassen.

Ich konnte sehen, wie alle sich seiner Stimme näherten. Er musste wohl einen geheimen Gang gefunden haben. Ich sah mich nach Bilbo um. Er rannte den anderen hinterher. Ich war eine der letzten. Die Warge kamen schnell näher. Um den anderen mehr Vorsprung zu gewähren blieb ich abrupt, holte aus und rammte einem Ork mein Schwert in seinen Nacken. Seinen Kopf trennte ich dadurch von seinen Schultern und sein Körper fiel Regungslos von seinem Reittier.

Auch Thorin und Kili versuchten die Monster zu vertreiben um den anderen zu helfen. Eigentlich wollte ich mich schon auf den nächsten Stürzen, doch Thorins Hand, welche soeben an meiner Erschienen war, machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er zog mich weg vom Schlachtfeld.

„Verdammt. Warum hörst du nicht auf mich" schrie er, während er mich hinter sich her zog. „Ich habe versucht deinen Gefolgsleuten mehr Schutz zu bieten" schrie ich ihm zu während ich ungewollt hinter ihm her trottelte. Jeder Versuch, meine Hand von der Seinen zu befreien ging schief.

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